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Kathedrale von Canterbury |
„Ein christliches Martyrium ist kein Zufall; Heilige
werden nicht durch Zufall: Noch weniger ist ein christliches Martyrium das Ziel
eines menschlichen Willens, der sich vorgenommen hat, ein Heiliger zu werden -
so wenig als ein Mensch durch Wille und Vorhaben Beherrscher der Menschen
werden kann.
Ein Martyrium liegt stets im Plan Gottes, der in seiner Liebe die
Menschen warnen und auf den rechten Weg zurückführen will. Der wahre Märtyrer
ist jener, der Gottes Werkzeug geworden ist, jener, der seinen eigenen Willen im
Willen Gottes verloren hat, jener, der nichts mehr für sich selbst begehrt,
nicht einmal den Glorienschein des Martyriums.“
(Thomas Becket, Predigt an
Weihnachten 1170)
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Kapelle für die Reliquien des hl. Thomas v. Canterbury, Kathedrale von Canterbury |
Die brennende Kerze markiert die Stelle, an der sich von 1220 bis 1538 der Schrein des hl. Thomas Becket befand. Thomas Becket wurde am 29. Dezember 1170 im nördlichen Querschiff der Kathedrale von Canterbury umgebracht. Vier Jahre später vernichtete ein verheerendes Feuer den östlichen Teil der Kirche. Für die Aufbewahrung der Reliquien wurde eine gewaltige Kapelle errichtet, in die die Reliquien um 1220 kamen. Der Jahrestag dieses Ereignisses wurde jedes Jahr als Fest der Übertragung des hl. Thomas begangen.
1538 forderte Heinrich VIII. den toten Heiligen auf, wegen Landesverrats vor Gericht zu erscheinen. Nachdem dieser innerhalb von 30 Tagen nicht erschienen war, wurde er in Abwesenheit verurteilt. Seine sterblichen Überreste wurden verbrannt und die Kleinode des Schreins wurden konfisziert und weggeschafft.
Das Martryrium des hl. Thomas von Canterbury
Allmächtiger Gott,
du hast
dem heiligen Thomas Becket Starkmut und Tapferkeit geschenkt,
so dass er sein
Leben für Recht und Gerechtigkeit hingab.
Gib auch uns die Bereitschaft,
unser
Leben in dieser Welt um Christi willen zu verlieren,
damit wir es wieder finden
im Himmel.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.