Freitag, 31. Mai 2019

Das Abendlicht steht mir gut




Am Grab des sel. Giovanni Battista Scalabrini


Grab des sel. Giovanni Battista Scalabrini in der Kathedrale von Piacenza


Der selige Giovanni Battista Scalabrini (1839-1905) ist der Gründer der Scalabrini-Missionare. 1876 wurde er zum Bischof geweiht und mit der Diözese von Piacenza / Italien betraut. Scalabrini kümmerte sich besonders um die Ärmsten. Bei seinen fünf Pastoralbesuchen in den 365 Pfarreien seiner Diözese wurde ihm die Tragik der Situation seiner Landsleute bewußt: „Stehlen oder auswandern“ lautete die Alternative für viele.

Scalabrini suchte daher nach Möglichkeiten, den Emigranten auf ihrem steinigen Weg beizustehen, sie zu begleiten. So gründete er 1887 die Kongregation der Missionare vom heiligen Karl (Scalabrinianer). Am 28. November desselben Jahres nahm er die Gelübde der ersten beiden Missionare entgegen. Heute zählt die Gemeinschaft ca. 600 Priester, 20 Ordensbrüder und 120 Studenten.
G.B. Scalabrini wurde am 9. November 1997 von Papst Johannes Paul II in Rom seliggesprochen. Er bekam zu Recht den Beinamen Vater der Migranten. Der Selige starb am Hochfest Christi Himmelfahrt, dem 1. Juni1905.

(Quelle: Scalabrini-Missionare)

Claudia Kock in der Tagespost über den Heiligen







Grab des sel. Scalabrini im Querschiff (rechts) der Kathedrale von Piacenza

Petronilla von Rom

Tod der hl. Petronilla von Rom, Petronell-Carnuntum

Petronilla, Märtyrin. Petronilla starb in altchristlicher Zeit als Märtyrin für ihren Glauben. Geschichtliche Nachrichten über sie sind nicht überliefert. Die Legende machte Petronilla zur Tochter des Apostels Petrus. Ihr Grab in der Katakombe der Domitilla neben dem Grab von Nereus und Achilleus wurde schon im 4. Jahrhundert verehrt. Papst Paul I. übertrug 757 den Sarkophag mit den Gebeinen Petronillas in das Mausoleum an der Peterskirche. Der Gedenktag der Heiligen ist der 31. Mai.
(Martyrologium Sancrucense)

Hochaltar mit Bild vom Tod der hl. Petronilla, dem Kremser Schmid nahestehend;
Ende 18. Jh., Petronell-Carnuntum



Legenden des 5./6. Jahrhunderts erzählen von Petronilla als Petrustochter. Sie war demnach lange krank und wurde von ihrem Vater geheilt. Sie verweigerte die Ehe und bat Gott um eine dreitägige Frist, da sie lieber sterben als ihrem Keuschheitsgelübde untreu werden wolle, empfing die Eucharistie und starb, wie sie es erbeten hatte, am dritten Tag. Schon im 9. Jahrhundert, so im Martyrologium des Usuard, wurde die Vaterschaft von Petrus als eine geistliche verstanden: er habe sie zum Zölibat ermuntert.



König der Märtyrer, bitte für uns



Pfarrkirche zur hl. Petronilla, Petronell-Carnuntum

Donnerstag, 30. Mai 2019

Seliger Otto Neururer, bitte für uns



Reliquiar des sel. Otto Neururer, Pfarrkirche Götzens


Der selige Otto Neururer wurde am 25. März 1882 in Piller, Tirol, als zwölftes Kind des Müllers Peter Neururer und dessen Ehefrau Hildegard geboren. Da er schon früh den Wunsch spürte Priester zu werden, besuchte er ab 1895 das Gymnasium in Brixen. Nach  Abitur und Theologiestudium wurde er 1907 in Brixen zum Priester geweiht. Einige Jahre arbeitete er als Religionslehrer in Innsbruck und wurde 1932 zum Pfarrer in Götzens ernannt.

Weil er einer jungen, schwangeren Frau aus seiner Pfarrei half, der Hochzeit mit einem aus der Kirche ausgetretenen, geschiedenen und gewalttätigen SS-Mann zu entgehen, wurde Otto Neururer am 15. Dezember 1938 verhaftet und nach einer Zeit im Gefängnis Innsbruck, am 3. März 1939 in das KZ Dachau gebracht. Seine Menschenfreundlichkeit und Güte fielen dort auf. Immer wieder gab er von seinem wenigen Brot hungernden Mitgefangenen. Er litt unter dem unmenschlichen System und den Launen der SS-Männern sehr. Am 26. September wurde er in das KZ Buchenwald verlegt.
Auch dort wirkte er als Seelsorger. Im April 1940 bat ihn ein Kamerad um die Taufe. Obwohl religiöse Handlungen im KZ unter Lebensgefahr verboten waren, begannen Otto Neururer und sein österreichischer Mitbruder Matthias Spanlang den vorbereitenden Unterricht. Dies wurde verraten. Zur Strafe wurde Otto Neururer kopfüber an den Füßen aufgehängt. Nach 34 Stunden wurde der Tod festgestellt, am 30.05.1940. Otto Neururer hatte sich nicht gegen das Aufhängen gewehrt. Er seufzte und betete leise, bis er das Bewusstsein verlor. Auch sein Freund Pfarrer Spanlang wurde auf diese Weise hingerichtet.

Neururers Leiche wurde verbrannt und seine Urne wurde am 30. Juni 1940 in Götzens bestattet. Die Todesanzeige für den seligen Pfarrer Otto Neururer, formuliert vom seinem Vorgesetzten, dem seligen Carl Lampert Provikar der Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch, war der letzte Auslöser für dessen Verhaftung. In ihr war der Sterbeort erwähnt und mit den Worten …sein Sterben werden wir nie vergessen, sein Martyrium angedeutet.
1996 wurde Otto Neururer von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
Der selige Pfarrer Otto Neururer ist Patron der Familien und Ehen.

(Quelle: Monika Neudert, hier auch eine ausführliche Biographie und das Dekret über das Martyrium)

Seliger Otto Neururer, bitte für uns!


Die Otto Neururer Gedenkstätte im Innsbrucker Dom

Pfarrkirche Peter und Paul, Götzens, unter dem Volksaltar wird die Asche des sel. Otto Neururer aufbewahrt


„Der Herrgott hat’s geschickt, er wird es auch tragen helfen.“

– bei der Verhaftung

„Meine Herren! Machen Sie keine Umschweife! Es geht nicht so sehr gegen mich als gegen die Kirche und die Religion. Ich habe nur meine Pflicht getan. Wenn das Unrecht sein soll, dann bin ich bereit, dafür zu sterben.“

– beim Verhör durch die Gestapo


Gebirge um Innsbruck, auf dem Weg nach Götzens

Wie groß muß deine Liebe sein!

Christi Himmelfahrt, Dominikanerkirche, London

Jesus, du Quelle unsres Heils,
der Liebe und der Sehnsucht Ziel,
du Gott und Schöpfer aller Welt
und Mensch am Abend dieser Zeit.

Wie groß muß deine Liebe sein!
Du nimmst der Sünde Last auf dich;
du lieferst dich dem Tode aus,
um uns vom Tode zu befrein. 

Mit Macht sprengst du der Hölle Tor,
befreist die Deinen aus der Haft.
Als Sieger thronst du jetzt im Licht
zu deines Vaters rechter Hand. 

Sei unsre Freude, unser Trost,
sei unsres Lebens reicher Lohn
und stille unser Sehnen, Herr,
wenn wir dein Antlitz ewig schaun. Amen. 
(Hymnus Christi Himmelfahrt)



Christi Himmelfahrt
Balliol College - Oxford,
Stift Lilienfeld,
S. Maria dell´Anima - Rom,
im Tierreich,
die Himmelfahrtskapelle im Heiligen Land,
die Eleona-Basilika als urspr. Stätte der Himmelfahrt Christi,
Turiner Dominikanerkirche,
Kathedrale von Toledo,
Notre Dame de Chartres,
Marienkirche in Krakau,
gesegnetes Himmelfahrtsfest - nimm dir Zeit zum Beten (Froschi),
Chiesa Nuova - Rom 


Mittwoch, 29. Mai 2019

Am Grab des hl. Papstes Paul VI.

Grab von Paul VI. in den Vatikanischen Grotten, Rom



Zu dieser Stunde des Angelus möchte ich die tiefe Verehrung in Erinnerung rufen, die der Diener Gottes Giovanni Battista Montini für die Jungfrau Maria hegte. Er feierte seine erste  Messe im Heiligtum „Santa Maria delle Grazie“, dem marianischen Herzen eurer Stadt (Brescia), unweit von diesem Platz. Auf diese Weise stellte er sein Priestertum unter den mütterlichen Schutz der Mutter Jesu, und dieses Band hat ihn ein Leben lang begleitet.
Als seine kirchliche Verantwortung Schritt für Schritt größer wurde, reifte in ihm in der Tat eine immer umfassendere und organischere Sicht der Beziehung zwischen der Seligen Jungfrau Maria und dem Geheimnis der Kirche heran. Diesbezüglich bleibt die Ansprache zum Abschluss der 3. Sitzungsperiode des II. Vatikanischen Konzils vom 21. November 1964 denkwürdig. In jener Sitzung wurde die Konstitution über die Kirche „Lumen gentium“ promulgiert, deren – nach den Worten Pauls VI. – „Höhepunkt und Krönung ein ganzes der Muttergottes gewidmetes Kapitel ist“. Der Papst wies darauf hin, dass es sich um die breiteste  Synthese der marianischen Lehre handelte, die jemals von einem Ökumenischen Konzil ausgearbeitet worden ist, mit dem Ziel, „das Antlitz der heiligen Kirche zu zeigen, mit der Maria zutiefst verbunden ist“ (Enchiridion Vaticanum, Bologna 1979, S. [185], Nr. 300-302).
In diesem Zusammenhang erklärte er die Selige Jungfrau Maria zur „Mutter der Kirche“ (vgl. ebd., Nr. 306) und wies mit großem ökumenischen Gespür darauf hin, dass die Verehrung Marias ein Mittel ist, das im Wesentlichen darauf ausgerichtet ist, die Seelen zu Christus zu führen und sie so in der Liebe des Heiligen Geistes mit dem Vater zu vereinen“, um sie auf diese Weise mit dem Vater in der Liebe des Heiligen Geistes zu vereinen“ (ebd., Nr. 315).

(Papst Benedikt XVI, Paul VI. erklärte Maria zur Mutter der Kirche, 8. November 2009)




Papst Paul VI. (Portrait in Castel Gandolfo, Heiligsprechung durch Papst Franziskus)