Hl. Paulinus von Trier, Skulptur des Hochaltares, St. Paulin, Trier |
Paulinus von Trier, Bischof. Paulinus wurde um 346 Bischof von Trier, er stammte vermutlich aus Aquitanien, das ist das heutige Südwestfrankreich. In den arianischen Wirren, die im 4. Jahrhundert den Erdkreis erschütterten, stand Paulinus fest entschlossen auf der Seite des hl. Athanasius, um den nizänischen Glauben an die Wesensgleichheit des Logos zu verteidigen. So weigerte er sich auf der Synode von Arles im Jahre 353 als einziger der anwesenden Bischöfe, Athanasius zu verurteilen. Dieser Mut kostete Paulinus Bischofssitz und Leben, denn er wurde von dem pro-arianischen Kaiser Konstantius II. nach Phrygien in Kleinasien verbannt, wo er nach großen Entbehrungen 358 starb. Schon Ende des 4. Jahrhunderts wurde der Leichnam des Bekennerbischofs nach Trier überführt und an einem 31. August in der Krypta der nach ihm benannten Kirche beigesetzt.
(Martyrologium Sancrucense)
Deckenmalereien: aus dem Leben des hl. Paulinus im Chor, im Kirchenschiff das Martyrium der Soldaten der Thebaischen Legion und der Trierer Christen |
Als um
319 der Priester Arius, der ebenfalls aus Alexandrien stammte, zu lehren
begann, dass es eine Zeit gab, in der Jesus Christus nicht existierte, und dass
dieser erst später von Gott dem Vater gezeugt bzw. geschaffen wurde, begann
Athanasius ihn zu bekämpfen. Athanasius hatte großen Anteil daran, dass auf dem
Konzil von Nicäa 325 die Christologieformel festgeschrieben wurde, wonach Jesus
Christus als Sohn Gottes mit Gottvater wesensgleich und nicht bloß
wesensähnlich, wie Arius es lehrte, sei.
328
folgte Athanasius Alexander auf den Patriarchensitz von Alexandrien – im selben
Jahr hob Konstantin I., der 312 von Trier aus die alleinige Macht in Rom
errungen hatte, die Verbannung von Arius auf. Die Wahl Athanasius’ zum
Patriarchen von Alexandria war in der ägyptischen Kirche, wo die Arianer sehr
viel Sympathie genossen, nicht unumstritten.
Den
Arianern gelang es mit Hilfe von Kaiser Konstantin 335 Athanasius nach Trier
verbannen zu lassen, wo er bei Bischof Maximin freundliche Aufnahme fand. Nach
dem Tod Kaiser Konstantins 337 ließen seine drei Söhne, viele wegen des
arianischen Streits verbannten Bischöfe, so auch Athanasius, wieder
zurückkehren. Aufgrund der wechselnden Erfolge und Misserfolge des Arianismus
wurde Athanasius fünf-, möglicherweise siebenmal aus Alexandrien verbannt und
wieder eingesetzt. Unter dem Druck des Arianerfreundlichen Kaisers Constantius
II., der 350 zum Alleinherrscher des Reiches geworden war, hatte auch das
Konzil von Arles 353 ohne die Anwesenheit des römischen Papstes für den
Arianismus Position ergriffen.
Nur Bischof Paulinus von Trier (300–358), der
Athanasius während seiner Verbannung in Trier kennengelernt hatte, wagte sich
als einziger auf diesem Konzil gegen den Arianismus zu stemmen, woraufhin auch
er in den Orient verbannt wurde. Die Auseinandersetzungen mit Arius haben den
heiligen Athanasius von Alexandrien und den heiligen Bischof Paulinus von Trier
im Bekennermut geeint, sie haben auch die beiden Kirchen von Trier und
Alexandrien aufs engste miteinander verbunden.(Quelle: Paulinusde)
barockes Chorgitter von Joahnnes Eberle, (1768-75), St. Paulin, Trier |