Montag, 30. November 2020

Er sah zwei Brüder

Leben und Sterben des Apostels Andreas (S. Andrea della Valle, Rom)

Andreaskapelle in Our Lady of the English Martyrs (Cambridge)

Am Grab des Apostels Andreas in Amalfi (Katechese von Papst Benedikt XVI.)

Die Andreaskapelle im Erzbischöflichen Palais

Glasfenster in St Mary the Great, Cambridge

Andreas in der erzbischöflichen Andreaskapelle 2019

Brügge

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 4

In jener Zeit

18als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer.

19Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

20Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

21Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie,

22und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

 

Apostel Johannes, Andreas und Petrus, Detail des Schreins des hl. Eligius, St Salvatorkathedrale, Brügge

Donnerstag, 26. November 2020

Konrad von Konstanz, Bischof

 

Heiliger Konrad, bitte für uns!
 

Die westliche Vorhalle besitzt ein kompliziertes vierteiliges Sterngewölbe (1518), vor dem ein großes geschnitztes Kruzifix hängt („Großer Herrgott von Konstanz“, 15. Jahrhundert). Die beiden Türen des Hauptportals sind mit Holzschnitzereien verziert. Jede der 4,05 m hohen Türen ist in zehn Bildfelder unterteilt. Sie stellen das Leben Jesu in 20 Stationen dar, beginnend mit der Verkündigung Mariens in der linken unteren Ecke der linken Tür, endend mit Himmelfahrt Christi, dem Pfingstfest und dem Tod Mariens rechts oben auf der rechten Tür.
Über beiden Türen zeigen halbkreisförmige Reliefs Brustbilder der Heiligen Konrad (links) und Pelagius (rechts).
wikipedia

Westportal, Konstanzer Münster

 
Bischof
Namensdeutung: tapferer Berater (althochdeutsch)
Namenstage: Konrad, Conrad, Konradin, Conny, Corrado, Cord, Kunz
Gedenktag: 26. November

Lebensdaten: geboren um 900 auf der Haslachburg bei Weingarten, gestorben am 26. November 975 in Konstanz

Lebensgeschichte: Konrad stammte aus dem Geschlecht der schwäbischen Welfen, erhielt seine Ausbildung in der Konstanzer Domschule und wurde Domprobst. 934 wählte ihn das Domkapitel auf Empfehlung von Bischof Ulrich von Augsburg zum Bischof von Konstanz. Angeregt von seinen Pilgerreisen, von denen er zahlreiche Reliquien mitbrachte, setzte er ein Kirchenbauprogramm um, das sich an Rom orientierte und an Jerusalem, wohin er dreimal pilgerte. Kreuzlingen erhielt seinen Namen von einer Kreuzreliquie, die er einem Spital bei dessen Gründung stiftete. Darin fanden zwölf Bedürftige auf seine Rechnung dauerhaft Wohnung. Er war eng mit Kaiser Otto I. verbunden und ließ zum Gedenken des Tagesheiligen der Schlacht auf dem Lechfeld von 955, des heiligen Moritz, neben der Domkirche das Stift St. Mauritius als Nachbau der Jerusalemer Grabeskirche errichten. Zum Dank erhielt seine Domkirche 962 Reichsbesitz im Breisgau. Konrad reformierte die Seelsorge in seinem Bistum und sicherte das Auskommen des Domkapitels, damit es besser seinen priesterlichen Aufgaben nachkommen konnte. Über 40 Jahre durfte er als Hirte die Diözese Konstanz leiten, bevor er am 26. November 975 unter großer Anteilnahme seiner Gläubigen starb.

Verehrung: Konrad wurde in der Mauritiuskirche beigesetzt und hundert Jahre später in ein Hochgrab im Konstanzer Münster umgebettet. 1123 wurde er auf dem Ersten Laterankonzil heiliggesprochen. Während der Reformation wurden seine Reliquien in den Bodensee geworfen, mit Ausnahme des Hauptes, das in Sicherheit gebracht werden konnte. Es ist heute wertvollster Bestandteil des Münsterschatzes.

Darstellung: als Bischof mit Kelch und der Spinne, die er der Legende nach mitgetrunken hat

Mitpatron: des Erzbistums Freiburg

BistumAugsburg

Konstanzer Münster

Mittwoch, 25. November 2020

Katharina von Alexandrien

 

Notre Dame du Sablon, Brüssel

 

Märtyrin, Nothelferin
Namensdeutung: die Reine (griech.)
Namenstage: Katharina, Kathrin, Katherine, Catherine, Katja, Karin, Karina, Kate, Káteri
Gedenktag: 25. November

Lebensdaten: gestorben um 306 in Alexandria, Ägypten

Legende: Katharina war eine außergewöhnlich schöne und kluge, vor allem aber hochmütige Königstochter und lebte in Alexandrien. Alle Männer, die um sie warben, wies sie ab. Als ein alter Einsiedler ihr sagte, dass Jesus Christus ihr Bräutigam sein wolle, erkannte sie beschämt ihr bisheriges Leben und ihren Stolz. Sie ließ sich taufen und vermählte sich in einer Vision mit Christus.
Als ein Fest zu Ehren der Götter stattfand, bei dem Christen öffentlich ihrem Glauben abschworen und das heidnische Opfer darbrachten, stellte Katharina Kaiser Maxentius wegen seiner Christenverfolgung zur Rede und erklärte die römischen Götter für nichtig. Durch ihre Redegewandtheit trieb sie den Kaiser in die Enge. Dieser schickte in seiner Wut nach den besten Rednern und Gelehrten, um Katharina zu widerlegen. Doch sie besiegte auch diese im Rededuell, so dass alle 50 Männer schließlich eingestehen mussten, dass die junge Frau recht hatte, und sich taufen ließen. Das brachte den Kaiser noch mehr in Rage, und er ließ alle 50 töten.
Katharina selbst wurde ausgezogen, blutiggeschlagen und zum Verhungern in ein Verlies gesperrt. Als die Kaiserin sie aufsuchte, um sie umzustimmen, dabei aber beobachtete, wie Engel sie pflegten und eine weiße Taube sie fütterte, bekehrte auch sie sich. Außer sich vor Zorn befahl der Kaiser, Katharina auf genagelten Rädern zu Tode zu foltern, doch diese zerbarsten. Als Katharina schließlich enthauptet wurde, floss Milch aus ihrer Todeswunde.

Verehrung und Brauchtum: Einer Legende des 9. Jahrhunderts nach wurde Katharina von Engeln zum heutigen Katharinenkloster auf dem Berg Sinai getragen, wo aus ihrem Grab ein Heilöl fließt. Die Pilger ins Heilige Land und dann die Kreuzfahrer verbreiteten ihre Verehrung, die manchenorts die der Apostel übertraf. Sie gehört zu den 14 Nothelfern. Im bäuerlichen Leben endete mit dem Kathreintag das Weidejahr, die Knechte und Mägde erhielten ihren Lohn und konnten den Hof wechseln. Den traditionellen Kathreintanz – bis zum Zweiten Weltkrieg die letzte Tanzveranstaltung des Jahres – gibt es bis heute in vielen Gegenden.

Darstellung: mit Schwert, Palme und Rad, bei der mystischen Vermählung mit dem Jesuskind

Patronin: von Fribourg, der Kantone Wallis und Sitten, der Universitäten Paris und Eichstätt, der Philosophen, der ledigen Frauen über 25 (Catherinettes), der Spitäler, der Redner, der Töpfer und zahlreicher anderer Berufe, der Näherinnen, Anwälte und Notare, Helferin bei Migräne und Stottern und in Seenot
(Bistum Augsburg)

Katharina auf einem Marterl und in der Wiener Dominikanerkirche (2011)

auf der Festenburg in der Steiermark (2015), Vita

in der Stiftskirche Heiligenkreuz (2016)

das Katharinafenster im Balliol College in Oxford (2017)

Glasfenster in der Christ Church Cathedral in Oxford (2018)

Statue in der Dominikanerkirche in Ödenburg (Litanei zur hl. Katharina) - 2019


Heilige Katharina, bitte für uns!

Dienstag, 24. November 2020

Blatt-Sonnenbrille

 


Montag, 23. November 2020

Was bleibt? - Kolumban von Luxeuil

 

hl. Kolumban, S. Agata dei Goti
 

Kolumban von Luxeuil, Abt und Glaubensbote. Der hl. Kolumban stammt aus Irland, wurde um 543 geboren, war Schüler und später Lehrer im Kloster Bangor.

591 zog er mit 12 Gefährten nach Gallien, wo er als Wander- und Bußprediger tätig war. Auf Veranlas-sung König Childeberts gründete er mehrere Klöster, darunter Luxeuil. Für seine 200 Mönche schrieb er eine Regel sowie Bußbücher, die trotz ihrer Strenge weite Verbreitung fanden. Mit den einheimischen Bischöfen geriet er in Streit, da er am alten Ostertermin festhalten wollte.

Als Kolumban den Nachfolger Childeberts, König Theuderich, wegen dessen unmoralischen Lebenswandels tadelte, wurde er aus Burgund ausgewiesen. Vom Zürichsee und aus Bregenz vertrieben ihn die heidnischen Bewohner. Am Bodensee musste Kolumban den erkrankten Gallus zurücklassen, während er selbst sich über die Alpen begab.
 613 gründete Kolumban mit Hilfe der Königin Theodelind das italienische Kloster Bobbio. Hier endete am 23. November 615 sein bewegtes Leben. Kolumban fand sein Grab in der Krypta der Klosterkirche.
(Martyrologium Sancrucense)


S. Agata dei Goti, Rom

 

„Bedenke nicht, was du bist, armer Mensch,
sondern bedenke, was du sein wirst.
Was du bist, ist ein Augenblick,
was du sein wirst, ist immer.“


Heiliger Kolumban, bitte für uns!

Sonntag, 22. November 2020

Ihr seid wieder da!

 

 Ich hatte euch schon vermißt!

Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid

 

Jüngstes Gericht, Notre Dame de Chartres

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 25,31-46

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt
und alle Engel mit ihm,
dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.
32Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden
und er wird sie voneinander scheiden,
wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen,
die Böcke aber zur Linken.

34
Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen:
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
empfangt das Reich als Erbe,
das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!
35Denn ich war hungrig
und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd
und ihr habt mich aufgenommen;
36ich war nackt
und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank
und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis
und ihr seid zu mir gekommen.
37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen
und dir zu essen gegeben
oder durstig
und dir zu trinken gegeben?
38Und wann haben wir dich fremd gesehen
und aufgenommen
oder nackt
und dir Kleidung gegeben?
39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?

40
Darauf wird der König ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.
 

41Dann wird er zu denen auf der Linken sagen:
Geht weg von mir, ihr Verfluchten,
in das ewige Feuer,
das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
42Denn ich war hungrig
und ihr habt mir nichts zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
43ich war fremd
und ihr habt mich nicht aufgenommen;
ich war nackt
und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;
ich war krank und im Gefängnis
und ihr habt mich nicht besucht.
44Dann werden auch sie antworten:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig
oder fremd oder nackt
oder krank oder im Gefängnis gesehen
und haben dir nicht geholfen?
45Darauf wird er ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt,
das habt ihr auch mir nicht getan

46Und diese werden weggehen
zur ewigen Strafe,
die Gerechten aber
zum ewigen Leben.

empfangt das Reich als Erbe (links der Schoß Abrahams)

das seit Anbeginn der Welt für euch bestimmt ist.

Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer



das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist.

 

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.

Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt,
das habt ihr auch mir nicht getan.

Samstag, 21. November 2020

Mariä Opferung

 

Fenster des Lebens Mariens, ND en Vaux, Chalons en Champagne
 

Eine Legende berichtet, die Jungfrau Maria sei von ihren Eltern, dem hl. Joachim und der hl. Anna als Mädchen in dem Tempel von Jerusalem gebracht worden, um dort erzogen zu werden. Ein Gedenktag zu Ehren der Darstellung Mariens, der in der Ostkirche schon im 8. Jahrhundert bekannt war, kam vermutlich durch die Kreuzfahrer in das Abendland und wurde 1472 von Papst Sixtus IV. auch für die römische Kirche übernommen.

Wir mögen daran denken, dass Maria der Tempel ist, den Gott sich durch die Gnade ihrer unbefleckten Empfängnis als würdige Wohnstatt bereitet hat, um unter ihrem Herzen Mensch zu werden. Maria selbst hat sich durch ihre Jungfräulichkeit für Gott bereitet und sich ihm durch ihr "fiat" -"es geschehe" dargebracht.

(Ramm, Volksmissale)

Gott, der Du wolltest, dass die heilige immerwährende Jungfrau Maria,
die Wohnung des Heiligen Geistes,
am heutigen Tag im Tempel dargestellt werden,
gewähre, so bitten wir, dass wir auf ihre Fürsprache
im Tempel Deiner Herrlichkeit dargestellt zu werden verdienen.
Durch unseren Herrn...


Opferung Mariä, ND en Vaux

 

Tempelgang, Opferung Mariä / Darstellung Mariens im Tempel

Glasfenster in der Basilika Koekelberg

Freitag, 20. November 2020

Mechthild von Hackeborn

 

 

Mechthild von Hackeborn, Zisterzienserin in Helfta und Mystikerin. Mechthild wurde 1241 aus dem Geschlecht der Edlen von Hackeborn geboren. Unter Leitung ihrer leiblichen Schwester Gertrud, die Äbtissin von Helfta war, erhielt Mechthild eine sorgfältige Ausbil-dung, übernahm die Klosterschule und wurde Vorsängerin im Chor. Sie ist nicht mit Mechthild von Magdeburg zu verwechseln, der dritten der drei großen Mystikerinnen von Helfta, die zur selben Zeit im Kloster lebte. Die mystischen Erlebnisse Mechthilds wurden zunächst ohne ihr Wissen aufgezeichnet. Nach ihr sollen Liebe und Lob Gottes durch die Benutzung aller Sinne zu Gott hin geschehen. Durch Gebete und Übungen wirkte sie nach-haltig auf die Entwicklung der Herz-Jesu-Verehrung. Mechthild starb am 19. November 1299. Sie wird im Zisterzienserinnenhabit mit Herz, Buch und Taube dargestellt. Ihr Gedenktag ist der 20. November.

(vgl. Martyrologium Sancrucensis)


Das Fenster trägt die Inschrift Mechthild, aber Krone, Korb und Brot
deuten eher auf die hl. Elisabeth von Thüringen hin. Was meint ihr?

Donnerstag, 19. November 2020

Wie ein Schilf (Elisabeth von Thüringen)

 

Elisabeth von Ungarn, Notre Dame du Sablon, Brüssel

„Wir sind wie ein Schilf, das am Flussufer wächst.
Schwillt der Fluss, so beugt sich das Schilf; sinkt das Wasser, so richtet es sich wieder empor und wächst in seiner Kraft fröhlich und erquickt weiter.
So müssen auch wir uns bisweilen beugen und demütigen,
um uns dann froh und erquickt wieder aufzurichten.“
(Elisabeth von Thüringen)

 

Elisabethkirche in Budapest

Elisabeth (Pfarrkirche zur hl. Familie in Budapest)

Die blaue Kirche der hl. Elisabeth in Pressburg

Wir sollen die Menschen froh machen (Hermannstadt)

Elisabeth im Martinsdom in Pressburg

Das Haupt der hl. Elisabeth bei den Elisabethinen in Wien

Kindheit in der Burg Bratislava

 

Notre Dame du Sablon, Brüssel