Freitag, 28. Februar 2025

Ein treuer Freund

 

Trauung, Glasfenster mit den sieben Sakramenten, Herz-Jesu-Kirche, Bregenz

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach 6

5 Eine süße Rede vermehrt Freunde
und eine redegewandte Zunge vermehrt, was willkommen ist.
6 Viele sollen es sein, die dir Frieden wünschen,
deine Ratgeber aber – nur einer aus tausend.
7 Wenn du einen Freund gewinnen willst,
gewinne ihn durch Erprobung
und vertrau ihm nicht zu schnell!
8 Denn es gibt einen Freund zum für ihn günstigen Zeitpunkt,
am Tag deiner Not bleibt er nicht.
9 Es gibt einen Freund, der sich auf Feindschaft umstellt,
er wird einen Streit zu deiner Schande enthüllen
10 und es gibt einen Freund als Tischgenossen,
am Tag deiner Not bleibt er nicht.
11 In deinem Glück wird er sein wie du
und er wird bei deinen Dienern das Wort führen;
12 wenn du gedemütigt wirst, wird er gegen dich sein
und er wird sich vor dir verbergen.
13 Von deinen Feinden halte dich fern,
vor deinen Freunden nimm dich in Acht!
14 Ein treuer Freund ist ein starker Schutz,
wer ihn findet, hat einen Schatz gefunden.
15 Für einen treuen Freund gibt es keinen Gegenwert,
seine Kostbarkeit lässt sich nicht aufwiegen.
16 Ein treuer Freund ist eine Arznei des Lebens
und es werden ihn finden, die den Herrn fürchten.
17 Wer den Herrn fürchtet, hält aufrechte Freundschaft,
denn wie er selbst, so ist auch sein Nächster.

Heute am 28. Februar gedenkt die Kirche des hl. Oswald von Worcester und der hl. Elisabeth von Pommern.

Donnerstag, 27. Februar 2025

Verlaß dich nicht auf deinen Reichtum!

 Heute ist der Gedenktag der englischen Märtyrin Anne Line.

 


Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren!

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach 5

1 Verlass dich nicht auf deinen Reichtum
und sag nicht: Mir genügt er!
2 Folge nicht deiner Seele und deiner Kraft,
um nach den Begierden deines Herzens zu leben!
3 Sag nicht: Wer wird Macht über mich haben?
Denn der Herr wird gewiss Vergeltung üben.
4 Sag nicht: Ich habe gesündigt
und was ist mir geschehen?
Denn der Herr ist langmütig.
5 Sei dir der Vergebung nicht zu sicher,
wenn du Sünde auf Sünde häufst!
6 Sag nicht: Sein Mitleid ist groß,
die Menge meiner Sünden wird er verzeihen.
Denn Erbarmen und Zorn sind bei ihm;
auf den Sündern ruht sein Grimm.
7 Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren,
und verschieb es nicht Tag für Tag!
Denn plötzlich wird der Zorn des Herrn hervorbrechen
und zur Zeit der Vergeltung wirst du zugrunde gehen.
8 Verlass dich nicht auf ungerechte Reichtümer,
denn sie werden dir am Tag des Unglücks nichts nützen!

Mittwoch, 26. Februar 2025

Dionysius in der Bischofsgallerie

 

Dionysius von Augsburg, erste Reihe, erster Bischofs links

Bischofsgalierie im Augsburger Dom

Bischof, Märtyrer
Namensdeutung: der Dionysios Geweihte (griech.)
Namenstage: Dionysius, Dennis, Denys, Denis, Denny, Dénes, Deon, weibl.: Denise
Gedenktag: 26. Februar

Lebensdaten: gestorben Anfang des 4. Jahrhunderts in Augsburg

Lebensgeschichte und Legende: Dionysius, einigen Überlieferungen nach auch Zosimus genannt, ist laut ihrer Martyriumsgeschichte der Onkel der heiligen Afra gewesen.

Wie seine Nichte Afra und seine Schwester Hilaria bekehrte sich Dionysius nach der Begegnung mit Bischof Narcissus von Gerona, der über die Alpen nach Augsburg geflohen war. Narcissus weihte ihn auch zum Priester und bestimmte ihn zum ersten Bischof für Augsburg.

Dionysius starb ebenso wie seine Nichte Afra und seine Schwester Hilaria den Märtyrertod auf dem Scheiterhaufen.

Verehrung: Seit dem 11./12. Jahrhundert wird Dionysius in den Augsburger Bischofslisten geführt, seitdem ist auch die Verehrung seiner Reliquien belegt. Am 26. Februar 1258 erhob Papst Alexander IV. feierlich die Reliquien des ersten Augsburger Bischofs, dessen Gedenktag seither an diesem Tag begangen wird.

Darstellung: im Bischofsornat mit aufgeschlagenem Buch in der Hand

(bistumaugsburg) mit schönem Bild aus der Bischofsgallerie 

Dionysius von Augsburg in St. Ulrich und Afra, Augsburg


Montag, 24. Februar 2025

Das Los fiel auf Matthias

 

St Mary´s Episcopal Cathedral, Glasgow

die Wahl des Apostels Matthias, St Mary´s Episcopal Cathedral, Glasgow

Lesung aus der Apostelgeschichte.

15 In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder
– etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen –
und sagte:
16 Brüder!
Es musste sich das Schriftwort erfüllen,
das der Heilige Geist durch den Mund Davids
im Voraus über Judas gesprochen hat.
Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen.
17 Er wurde zu uns gezählt
und hatte Anteil am gleichen Dienst.
20ac Es steht im Buch der Psalmen:
Sein Amt soll ein anderer erhalten!
21 Es ist also nötig, dass einer von den Männern,
die mit uns die ganze Zeit zusammen waren,
als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging,
22 angefangen von der Taufe durch Johannes
bis zu dem Tag,
an dem er von uns ging
und in den Himmel aufgenommen wurde –
einer von diesen muss nun zusammen mit uns
Zeuge seiner Auferstehung sein.
23 Und sie stellten zwei Männer auf:
Josef, genannt Barsábbas, mit dem Beinamen Justus,
und Matthias.
24 Dann beteten sie:
Du, Herr, kennst die Herzen aller;
zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast,
25 diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen!
Denn Judas hat es verlassen
und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war.
26 Sie warfen das Los über sie;
das Los fiel auf Matthias
und er wurde den elf Aposteln zugezählt.


Matthiaskirche in Breslau, Grab von Angelus Silesius

Matthias, Apostelfigur im Wiener Neustädter Dom

Glasfenster in Rochester Cathedral

Die Matthiasreliquien in Padua

Glasfenster im All Souls College in Oxford

Das Matthiasgrab in Trier

Samstag, 22. Februar 2025

Kann man an diesem Ort zur Zeit Nahrung für die Seele finden?

 

Dom zu Faenza

 

Hieronymus: "Ich habe mich entschlossen, bei der Kathedra Petri anzufragen, dort, wo dieser Glaube ist, den der Mund des Apostels gerühmt hat; ich komme jetzt, um an jenem Ort Nahrung für meine Seele zu erbitten, wo ich das Kleid Christi erhalten habe. Ich folge keinem anderen Primat, sondern nur dem Primat Christi; deshalb setze ich mich mit deiner Heiligkeit in Verbindung, das heißt mit der Kathedra Petri. Ich weiß, dass auf diesem Fels die Kirche gebaut ist" (zitiert von B16, 2005)

Cappella della Beata Vergine delle Grazie, Dom zu Faenza

Schlüsselübergabe in St Pierre, Chartres, B16, 7. Mai 2005

Skulptur am See Gennesareth

Die Primatskapelle im Heiligen Land

Petrus sendet als ersten Bischof Apollinaris nach Ravenna

Die Kathedra Petri von der Kuppel aus gesehen (u. Predigt Papst Benedikts)

Der Stuhl Petri in der Dominikanerkirche in London

Freitag, 21. Februar 2025

Am Grab des hl. Petrus Damiani (2)

 

An den Wänden befinden sich zwei große gewölbte Tempera; links übergibt der hl. Petrus Damian, ein junger Mann, einem Priester eine Münze, um die Messe für seinen Vater zu zelebrieren; in der anderen veranlaßt der Heilige als päpstlicher Legat König Heinrich IV., seine Gemahlin Bertha von Savoyen, von der er sich trennen wollte, zurückzurufen.

 

Am Grab des hl. Petrus Damiani in Faenza

Papst Alexander II. übergebt Petrus Damiani die Ordensregel (S. Gregorio Magno al Celio); Brief von Papst Benedikt XVI. an die Kamaldulenser

Eremitenregel (Vatikanische Museen) und Papst Benedikt XVI. über Petrus Damiani

Gebet zum Gekreuzigten von Petrus Damiani

Leben des Kirchenlehrers Petrus Damiani - Kempten

 



Heiliger Petrus Damiani, bitte für uns!
 

Eine schwierige Kindheit

Petrus Damiani wurde 1007 als siebtes Kind einer bitterarmen Familie in Ravenna geboren. Er hatte keinen leichten Start im Leben: Seine Mutter war wegen der vielen hungrigen Münder so verzweifelt, dass sie beschloss, das Neugeborene einfach seinem Schicksal zu überlassen. Zum Glück besann sie sich aber bald eines Besseren und kümmerte sich dann doch liebevoll um den kleinen Jungen. Beide Eltern starben früh, und so war Petrus schon als kleines Kind Vollwaise. Zunächst wurde er seiner Schwester Rodelinda anvertraut, danach dem inzwischen verheirateten ältesten Bruder, der den ihm lästigen Jungen schikanierte, wo er nur konnte. Danach nahm sich ein anderer Bruder des Jungen an: Damiano. Er war Priester geworden und behandelte den kleinen Petrus nicht nur liebevoll, sondern kümmerte sich auch um seine geistige Erziehung. Aus Dankbarkeit nahm Petrus später seinen Namen an: Damiani.

Ein großes Herz

Johannes von Lodi, der erste Biograph des Petrus Damiani, weiß zwei Episoden aus dem Leben des Heiligen zu berichten, die bezeichnend sind: eines Tages fand Petrus auf der Straße ein Goldstück. Der Junge freute sich königlich: nun konnte er endlich Brot kaufen und sich einmal so richtig satt essen! Doch dann fiel ihm ein, dass man Gefundenes immer dem Besitzer zurückgeben muss. Als dieser aber nirgends aufzutreiben war, beschloss er, das Geld doch nicht für eine Freude auszugeben, die nur von kurzer Dauer sein würde, sondern stattdessen Messen für seine verstorbenen Eltern zu bestellen… Ein anderes Mal, als er mit einem blinden Armen sein Mahl einnahm, nahm er für sich das gute Weißbrot und reichte dem blinden Gast das schlechtere Schwarzbrot. Da spürte er auf einmal, dass ihm eine Fischgräte im Hals steckengeblieben war! Er bereute seinen Egoismus, tauschte sein Brot gegen das des Blinden … und die Fischgräte war verschwunden. Diese Episode überzeugte ihn endgültig davon, dass er sich Gott weihen und das Klosterleben wählen müsse.

In der Einsiedelei Fonte Avellana

Vom Verlangen nach einem Leben der Einsamkeit, der Meditation und des Gebets getrieben, trat Petrus Damiani 1035 in das umbrische Benediktinerkloster Fonte Avellana ein. Schnell verbreitete sich der Ruf seiner Frömmigkeit, und die Lebensregeln, die Petrus verfasste, beeinflussten auch andere Klöster. Als Prior von Fonte Avellana organisierte er das Klosterleben dort neu, was in den umliegenden Regionen schon bald weitere Häuser entstehen ließ. Sein eifriges Schaffen blieb auch dem Bischof von Ravenna nicht verborgen, der ihn an seine Seite berief. Petrus Damiani aber hätte der Kirche lieber weiter in der Stille seiner Einsiedelei gedient...

Die Übel der Kirche

In der Kirche jener Zeit grassierten zwei schlimme Übel: die Simonie – also der Ämterkauf –, und der Nikolaismus, die Missachtung des Zölibats. Der deutsche Papst Stephan IX. beorderte Petrus Damiani 1057 nach Rom, wo er ihm bei der Reformierung des Klerus behilflich sein sollte. Gegen seinen Willen machte er ihn zum Kardinal und Bischof von Ostia. Als Vertrauter der Päpste wurde Petrus oft auch als Legat eingesetzt: so im Konflikt mit dem Erzbischof von Mailand oder bei der Mission im Kloster von Cluny, das es vor der Einmischung des Ortsbischofs zu schützen galt. Er unterstützte Papst Gregor VII. auch im Investiturstreit mit Kaiser Heinrich IV., der das Investiturverbot  missachtet, eigenmächtig Bischöfe und Äbte eingesetzt hatte und dafür vom Papst exkommuniziert worden war. Ein Streit, der nur wenige Jahre nach dem Tod des Petrus Damiani zum berühmten „Canossa-Gang“ führen sollte: dem Gang des Kaisers zur Burg Canossa, wo er sich dem Papst am 28. Januar 1077 im Büßerhemd zu Füßen warf.

Heilig, sofort!

Petrus starb auf der Rückreise von einer Mission in Ravenna im Benediktinerkloster „Santa Maria Fuori Porta“ in Faenza. Schon bei seiner Beerdigung wurden Rufe nach einer Heiligsprechung laut. 1828 erhob ihn Papst Leo XII. zum Kirchenlehrer. (vaticannews)

Dienstag, 11. Februar 2025

Unsere Liebe Frau von Lourdes, bitte für uns!

 


 

Vom 11. Februar bis zum 16. Juli 1858 erschien die selige Jungfrau dem Mädchen Bernadette Soubirous achtzehn Mal in der Grotte von Massabielle (Lourdes), zu der seither unzählige Gläubige aus der ganzen Welt pilgern. Unter Papst Pius X. wurde 1907 der heutige Gedenktag eingeführt.

Barmherziger Gott,
in unserer Schwachheit

suchen wir bei dir Hilfe und Schutz.
Höre auf die Fürsprache
der jungfräulichen Gottesmutter Maria,
die du vor der Erbschuld bewahrt hast,
und heile uns von aller Krankheit
des Leibes und der Seele.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Die 18 Marienerscheinungen von Lourdes

Bernadette (vita, martyrologium sancrucense)

Bernadette wird verhört

 

Sonntag, 2. Februar 2025

Der Sohn wird dem Vater übergeben

 

Darstellung des Herrn, Corpus Christi Brixton

Der hl. Lukas unterstreicht in seiner Erzählung von der Kindheit Jesu, daß Maria und Josef dem Gesetz des Herrn treu waren. Mit großer Frömmigkeit erfüllen sie all das, was nach der Geburt eines männlichen Erstgeborenen vorgeschrieben ist. Es handelt sich um zwei sehr alte Vorschriften: eine davon betrifft die Mutter, die andere das neugeborene Kind. Für die Frau ist vorgeschrieben, daß sie sich 40 Tage der rituellen Praktiken enthalten und danach ein zweifaches Opfer darbringen soll: ein Lamm als Brandopfer und eine junge Taube oder Turteltaube als Sündopfer; wenn die Frau aber arm ist, dann braucht sie nur zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zu opfern (vgl. Lev 12,1–8). Der hl. Lukas erläutert, daß Maria und Josef das Opfer der Armen darbrachten (vgl. 2,24), um zu unterstreichen, daß Jesus in einer Familie einfacher, armer, aber sehr gläubiger Menschen geboren wurde: eine Familie, die zu jenen Armen Israels zählt, die das wahre Volk Gottes bilden. Für die männliche Erstgeburt, die nach dem Gesetz des Mose Eigentum Gottes ist, war dagegen eine Auslösung vorgeschrieben, deren Preis auf fünf Schekel festgelegt war, die einem Priester an jedem beliebigen Ort gezahlt werden konnten. Dies geschah zu ewigem Gedenken der Tatsache, daß Gott in der Zeit des Exodus die Erstgeborenen der Juden verschont hatte (vgl. Ex 13,11–16).

Es ist wichtig festzustellen, daß es für diese beiden Akte – die Reinigung der Mutter und die Auslösung des Sohnes – nicht notwendig war, sich in den Tempel zu begeben. Maria und Josef dagegen wollen alles in Jerusalem erfüllen, und der hl. Lukas zeigt, wie die ganze Szene auf den Tempel zuläuft und sich damit auf Jesus ausrichtet, der den Tempel betritt. Und damit wird gerade durch die Gesetzesvorschriften das Hauptereignis ein anderes, nämlich die »Darstellung« Jesu im Tempel Gottes, die bedeutet, daß der Sohn des Höchsten dem Vater, der ihn gesandt hat (vgl. Lk 1,32.35), übergeben wird.
(B16, 2.2.2013)



 

Glasfenster in St James, Spanish Place, London

Fresko in der Domininikanerkirche in Malta/Vittoriosa

Relief in Notre Dame de Paris (Präfation)

Rosenkranzgeheimnisse um das Hochaltarbild in der Wiener Dominikanerkirche

Rosenkranzstation auf dem Erscheinungsberg in Medjugorje

Rosenkranzbasilika in Lourdes (Johannes Paul II., 2. Februar 2000)

Fra Bartolomeo, Kunsthistorisches Museum, Wien

Relief in St. Agatha, Hausleiten, Niederösterreich (Papst Benedikt XVI. zur Darstellung d. Herrn 2003)

Mariä Lichtmess im Musee des Beaux Arts - Brüssel

Alte Gebete zur Kerzenweihe

Mariä Lichtmess in S. Maria in Trastevere - Rom (Johannes Paul II. in Redemptoris Mater) 
 
Mariä Lichtmess in Alba de Tormes (Hymnus)

Mariä Lichtmess in der Basilika Frauenkirchen (Papst Benedikt XVI. über das gottgeweihte Leben am 2.2.2006)