Unsere Liebe Frau von Tschenstochau, bitte für uns! |
Jasna Góra ist in Polens Geschichte ein besonderer Erinnerungsort. Topografisch gesehen ist dieser Hügel im westlichen Teil des Stadtgebiets von Tschenstochau fast 300 Meter hoch. Auf Initiative des piastischen Herzogs Władysław II. ließen sich hier im ausgehenden 14. Jahrhundert Paulinereremiten nieder. Die Mönche hatten eingangs eine kleine Holzkirche, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer imposanten Klosteranlage auf fünf Hektar Fläche ausgebaut.
Kurze Zeit nach der Niederlassung der Ordensmänner erhielten sie als Schenkung ein Marienbild. Die Herkunft des Gemäldes ist nicht eindeutig geklärt; möglicherweise stammt es aus der Ukraine, denn es handelt sich um eine byzantinische Darstellung. Mutmaßlich gehörte sie zu einer Ikonostase. Als ganz sicher aber gilt, dass das 82 mal 122 Zentimeter große Werk auf Lindenholzplatte nicht vom Heiligen Lukas gemalt wurde – Volksglauben und Legenden hatten in der Vergangenheit behauptet, der Evangelist habe die Ikone auf der Tischplatte der Heiligen Familie erstellt.2
Als Hodegetria („Wegweiserin“) ist die Darstellung ein frontales Brustbild Marias mit dem Christuskind auf ihrem Arm. Der polnische Beinamen Czarna Madonna, Schwarze Madonna, bezieht sich auf die dunkle Hautfarbe des Bildes, wobei die Ursachen für die Verfärbung nicht eindeutig geklärt wurden, zumal die Ikone in der Geschichte mehrfach restauriert wurde.
Eine Verehrung der Tschenstochauer Maria ist schon sehr früh
überliefert. Einen ersten großen Umbau erfuhr der Klosterhügel wegen des
hohen Pilgerzustroms bereits fünfzig Jahre nach der Gründung des
Konvents, um den sich auch die erste populäre Legende um das Bild rankt.
Im April 1430 ereignete sich ein Raubüberfall auf das Kloster und die
Ikone verlor ihre Schmuckbekleidung aus Votivgaben. Zudem wurde sie mit
einem spitzen Gegenstand beschädigt. Bei der folgenden Restaurierung des
Bildes sollen die Wunden im Gesicht Marias auch nach der Übermalung auf
wundersame Weise wieder aufgetaucht sein. Daraufhin wurden diese mit
roter Farbe sogar hervorgehoben, die Leidensgeschichte der Schwarzen Madonna
erhielt dadurch einen besonderen Status. Unterstrichen wurde dieser
auch durch den Bau einer spätgotischen Marienkapelle neben der
Klosterkirche, in der die Ikone platziert wurde.
(Quelle)
(13.6.1987) (Quelle)
Predigt von Johannes Paul II. in der Gnadenbildkapelle auf Jasna Góra in Tschenstochau
„Was er euch sagt, das tut“ (vgl. Joh 2, 5).
Wie sehr hatte ich doch den Wunsch, während meiner jetzigen Pilgerreise durch das Va-
terland hier zu sein. Auf Jasna Góra zu sein, in dieser Kapelle niederzuknien und hier das
heiligste Opfer zu feiern.
Pfingsten hat das Marianische Jahr begonnen. Dieser Umstand hat meine Sehnsucht noch
belebt. Das Marianische Jahr in der Periode der Vorbereitungen von Kirche und Menschheit
auf das Jahr 2000 seit Christi Geburt. Wenn jener ersten Ankunft der Advent vorausging, so
spüren wir auch jetzt die Notwendigkeit eines neuen Advents. Wenn in jenem ersten Advent am
Horizont der Erlösungsgeschichte der Morgenstern vor dem Aufgang der Sonne der Ge-
rechtigkeit und Gnade -Maria vor der Ankunft Christi - aufleuchtete, so ist es auch jetzt not-
wendig, dass er von neuem erstrahle. ...
Die Mutter Jesu weist in Kana in Galiläa auf den Sohn hin und sagt zu den Dienern beim
Hochzeitsmahl: „Was er euch sagt, das tut.“
Mit Maria von Jasna Góra durchlebten wir im polnischen Land die Jahrtausendfeier der
Taufe. Dann kam noch das Jubiläum ihrer gesegneten Gegenwart unter uns: seit 600 Jahren
in diesem Bild von Jasna Góra. Und jetzt führt der Weg des Eucharistischen Kongresses durch
das Heimatland.
Wiederholte sich auf diese Weise nicht noch einmal das Geschehen von Kana in Galiläa?
Wies nicht die Mutter auf den Sohn hin, auf diese Liebe, die er uns bis zur Vollendung erwies
und die in der Eucharistie sakramental ständig gegenwärtig ist? Führt nicht sie -von hier, von
Jasna Góra aus -uns auf diesem Eucharistischen Weg durch die polnischen Städte und Dörfer?
Durch die polnischen Herzen und unsterblichen Seelen?
„Was er euch sagt, das tut.“ Er, Christus, hat uns eben das gesagt, am Vortag seines Leidens
und seines Todes, bevor das letzte Zeichen offenbar werden sollte: seine Auferstehung. Das
eben hat er zu uns gesagt: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird... Dieser Kelch ist
der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird ... Tut dies ...“ (vgl. Lk 22, 19-20; vgl.
1 Kor 11, 24-25).
So sagte er. Und von da an wurde die Eucharistie zum heiligsten Sakrament der Kirche. Sie
wurde zum unfehlbaren Zeichen des Erlösers der Welt. Sie wurde zur täglichen Ankündigung
der „kommenden Zeit“ im Himmelreich.
„Was er euch sagt.“
Ja. Christus spricht. Er sagt in Kana in Galiläa zu den Dienern: „Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist“ (vgl. Joh 2, 8). Er spricht in diesem ersten Zeichen, das den Glauben seiner Jünger entstehen ließ. Und er spricht durch das ganze Evangelium: durch die Frohe Botschaft der Taten und Worte.
Er spricht schließlich durch das Wort des Kreuzes und durch das Wort der Auferstehung. ...
Unsere Liebe Frau von Jasna Góra!
Höre nicht auf, bei uns zu bleiben!
Höre nicht auf, uns diese Worte aus Kana in Galiläa zu
wiederholen: „Was er euch sagt, das tut.“
Höre nicht auf, auf deinen Sohn hinzuweisen.
Höre nicht auf, uns dem Sakrament seines Leibes und Blutes nahezubringen.
Denn von dir hat er diesen Leib und dieses Blut, das er für uns im Opfer von Golgotha
darbrachte.
Möge im polnischen Land diese eucharistische Erziehung zu menschlicher Freiheit von
Generation zu Generation erhalten bleiben.
Insbesondere in dieser Generation, die erneut vom Zweifel bedroht ist.
Sei weiterhin unsere Mutter und Erzieherin. „Maria, Königin Polens, ich bin bei dir, ich
denke an dich, ich wache.“
der, dich o Jungfrau im Himmel gekrönt hat Hochaltar der Kirche von Jasna Gora |
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