Johannes von Capestrano, Franzisklanerkirche Maria Lankowitz |
(geb. 24.7.1386, gest. 23.10.1456), Quelle
Der
italienische Franziskaner Johannes Capistran (auch Kapistran,
Capistranus, de Capistrano) zählt zu den großen Predigern des 15.
Jahrhunderts. Bei seinen Aufenthalten in Österreich erregte er enormes
Aufsehen. Die Menschen strömten in Massen zu seinen oft stundenlangen
Predigten. 1451 errichtete er die österreichische Franziskanerprovinz
(strenge Observanz) und gründete in Wien- Mariahilf, Klosterneuburg, St.
Pölten, Enzersdorf und Langenlois franziskanische Reformklöster.
Geboren
in Capestrano in den italienischen Abruzzen, lebte er nach dem Studium
der Rechte zunächst als erfolgreicher Richter in Perugia. 1416 trat er
in das Franziskanerkloster der strengen Observanz in Perugia ein und
studierte bei Bernhardin von Siena, dem Gründer des Reformzweigs der
Franziskaner (Observanten, auch Bernhardiner). Er unterwarf sich einer
rigorosen Askese und trat als Wanderprediger scharf gegen Hussiten,
Juden, Ungläubige und jegliche Form von Luxus auf.
1451 zog er
auf im Auftrag von Papst Nikolaus V. als päpstlicher Legat zur
Hussitenmission über die Alpen. Begleitet von zwölf Ordensbrüdern, kam
er über Kärnten und die Steiermark nach Niederösterreich. In Wiener
Neustadt traf er mit Kaiser Friedrich III. zusammen und besuchte
anschließend Wien, wo er 32 Predigten hielt.
Seine im Freien vor
der Kirche Am Hof und der Stephanskirche gehaltenen Predigten hatten
ungeheuren Zulauf, obwohl sie aus dem Lateinischen übersetzt werden
mussten. Er vermochte die Menschen tief zu beeindrucken: So sollen in
Wien etwa 50 Studenten dem Franziskanerorden beigetreten sein und nach
einer Predigt über die Spielwut große Mengen an Spielgeräten und
Luxusgegenständen auf dem Stephansplatz verbrannt worden sein. Die
ausgesprochen judenfeindlichen Predigten hatten großen Einfluss auf die
öffentliche Meinung, allerdings konnte er seine Vorschläge bezüglich
eines Vorgehens gegen die Juden bei Kaiser Friedrich III. nicht
durchsetzen.
Johannes Capistran begab sich von Wien aus nach
Mähren, um die Hussiten zu bekehren, und er wirkte von Ende 1454 bis
März 1455 erneut in Wien und Niederösterreich. 1455/56 erreichte er in
Ungarn die Aufstellung eines Kreuzfahrerheeres unter dem ungarischen
Gubernator János Hunyadi, der die Osmanen am 22. Juli 1456 in Belgrad
besiegte. Er nahm selbst an diesem Kampf teil und starb drei Monate
später bei Belgrad an Erschöpfung. 1690 wurde er heilig gesprochen, sein
Festtag ist der 23. Oktober. Die Capistrankanzel am Stephansdom ist
eine Nachbildung der hölzernen Kanzel, von der gepredigt haben soll, und
wurde 1752 an der Außenseite des Doms angebracht.
Maria Lankowitz, gegründet von Johannes von Capestrano |
Die Rettung Belgrads durch Johannes Capestranus (Franziskanerkirche Stuhlweissenburg, Kapistrankanzel Stephansdom)
Das Leben des hl. Johannes von Capestrano (kath-info.de)
Sandalen, Habit und Stola des hl. Johannes von Capestran
227 später rettet wieder ein Franziskanermönch die Christenheit vor den Türken
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