Augustinus und der Knabe am Meer, Stiftskirche Klosterneuburg |
Die Legende vom Heiligen und dem Knaben am Meer ist
die berühmteste und in der Ikonographie am meisten verbreitete der
Augustinuslegenden. Sie handelt von der Entstehung seines Werks über die
allerheiligste Dreifaltigkeit „De Trinitate“. Es wird erzählt, dass der Heilige
am Meer spazieren geht und am Ufer einen Knaben sieht, der mit einer Muschel
Wasser in ein in den Sand gegrabenes Loch schaufelt. Immer wieder läuft der Knabe
an den Uferrand, um neues Wasser zu schöpfen und es in die Sandmulde zu gießen.
Augustinus fragt den Knaben nach dem Zweck seines Tuns. Dieser antwortet, er
wolle das ganze Meer in das Loch schöpfen. Schmunzelnd erwidert Augustinus,
dass dies unmöglich sei. Darauf entgegnet ihm der Knabe, dass dies eher möglich
sei, als dass Augustinus auch nur den kleinsten Teil der Geheimnisse der
Dreifaltigkeit in seinem Buch auszuschöpfen vermöchte. (kathnet)
Vom heiligen Augustinus wird erzählt, dass er am Meer spazieren ging – damals, als er an seinem großen Werk über die Dreifaltigkeit Gottes arbeitete.
Dort beobachtete er ein kleines Kind, das ein Loch in den Sand gegraben hatte und nun mit einer Muschel in der Hand immer wieder zum Wasser lief, Wasser schöpfte, zurück rannte und das Wasser in das Loch goss. Darauf lief es wieder zum Wasser, schöpfte und wiederholte das Ganze immer aufs Neue.
Nach einiger Zeit fragte Augustinus: „Was machst du denn da?“ Und das Kind antwortete ihm: „Ich schöpfe das Meer in dieses Loch!“
Augustinus schüttelte den Kopf und sagte: „Du kleiner Narr, das ist doch ganz unmöglich. Du kannst doch das große, weite Meer nicht in dieses kleine Loch füllen!“
„Du lachst über mich, aber du bildest dir ein“ meinte daraufhin das Kind und blickte den großen Gelehrten durchdringend an, „dass du die Größe und Unergründlichkeit Gottes mit deinen kleinen Gedanken ausschöpfen kannst!?“
Augustinus als Fürsprecher |
Augustinus als Bischof und Kirchenlehrer, Antonio Bellucci, 1692 Augustinusaltar, Stiftskirche Klosterneuburg |
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