Benedikt von Nursia, auf einer Säule rechts beim Gnadenaltar von Mariazell; Lorenzo Mattielli, 1734 |
Vater des abendländischen Mönchtums, Patron Europas
Namensdeutung:
der Gesegnete (lat.)
Namenstage:
Benedikt, Bene, Benny, Bendix,
Benz, Ben, Beda, Bennett, Pentti, Benoît, Baruch, Bento, Bent, Bengt,
Benito, Bence, weibl.: Benedikta, Benedikte, Benita
Gedenktag:
11. Juli
Lebensdaten: geboren um 480 in Norcia (Umbrien), gestorben am 21. März 547 in MontecassinoLebensgeschichte: Benedikt erhielt wie seine Zwillingsschwester Scholastika die hervorragende Erziehung, die Kindern von Gutsbesitzern entsprach, und zog zur weiteren Ausbildung nach Rom. Dort trieb ihn aber die Sittenlosigkeit der Stadt und besonders seiner Mitstudenten in die Flucht nach Affile in den Sabiner Bergen, wo er sich einer Einsiedlergemeinschaft anschloss. Die Suche nach noch mehr Einsamkeit führte ihn zu einer Höhle bei Subiaco, die er drei Jahre nicht verließ.
Die Mönche des nahegelegenen Klosters Vicovaro, die ihn mit Essen versorgten, machten ihn zu ihrem Vorsteher, doch als er ihre Gemeinschaft nach seinen Vorstellungen umzugestalten begann, versuchten sie ihn zu vergiften. Im Tal von Subiaco gründete Benedikt eine Eremitengemeinschaft nach dem Vorbild des ägyptischen Mönchsvaters Pachomius mit zwölf Klöstern zu je zwölf Mönchen. Dazu kam der Konvent seiner Schwester Scholastika. 529 zog er mit einigen Gefährten auf den Berg Cassinium, wo er das Kloster Montecassino errichtete und die Benediktsregel verfasste, mit der Benedikt die älteren Überlieferungen besonders der ägyptischen und griechischen Mönche und Väter für die westliche Kirche erschlossen hat. Benedikt beschränkte seine Sorge nicht auf seine geistliche Familie, sondern stand den Menschen der Umgebung in ihren Nöten bei – von denen es in der Zeit der Völkerwanderung mit durchziehenden Volksmassen genug gab. Der Überlieferung nach starb er am Gründonnerstag des Jahres 547, stehend am Altar und mit erhobenen Armen.
Verehrung: Papst Gregor der Große, der nach der Benediktsregel lebte, verfasste um 590 die erste Biographie des Mönchsvaters und entsandte Benediktiner nach England. Ab dem 7. Jahrhundert war seine Verehrung im ganzen Abendland verbreitet. Sein Gedenktag am 11. Juli geht auf die angebliche Übertragung seiner Gebeine aus dem bereits zerstörten Grab nach Frankreich zurück. Reliquien Benedikts befinden sich unter anderem in den Klöstern Benediktbeuren, Metten und Einsiedeln. Bei der Wiedererrichtung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Abtei Montecassino erhob Papst Paul VI. Benedikt zum Patron von Europa.
Darstellung: im schwarzen Habit mit Kelch und Schlange, Rabe mit Brot, Regelbuch, Pelikan, mit seiner Zwillingsschwester Scholastika
Patron: des abendländischen Mönchtums, von Europa, der Lehrer, Bergleute, Kupferschmiede, Höhlenforscher, Schulkinder und Sterbenden, Helfer bei Fieber, Entzündungen, Vergiftungen, Steinleiden und gegen Zauberei
(Bistum Augsburg)
Am Geburtsort des hl. Benedikt und der hl. Scholastika in Norcia
Der Heimgang des hl. Benedikt nach Papst Gregor (Kleinmariazell)
Beim Grab des hl. Benedikt und der hl. Scholastika in Montecassino
Gnadenaltar in Mariazell |
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