Samstag, 4. Juli 2020

Ulrich von Augsburg


Hochaltarrelief des hl. Ulrich, Ebenfurth

Bischof
Namensdeutung: der an Erbgut Reiche (althochdeutsch)
Namenstage: Ulrich, Uli, Ulrik, Olerik, Ódor, Oldřich, Urch, Ulrico, weibl.: Ulrika, Ulrike, Ulli, Rike
Gedenktag: 4. Juli
Lebensdaten: geboren um 890 in Wittislingen bei Dillingen, gestorben am 4. Juli 973 in Augsburg
Lebensgeschichte: Uodalrîh war der Sohn des Dillinger Gaugrafen und über seine Mutter mit dem deutschen Königshaus verwandt. Nach seiner Ausbildung im Kloster St. Gallen wurde er 909 Kämmerer des Augsburger Bischofs Adalbero, seines Onkels. Weil er bei dessen Nachfolge aber übergangen wurde, zog er sich auf die reichen Familiengüter zurück, bis er 923 endlich Bischof von Augsburg wurde.
Als Reichsfürst war Ulrich gleichermaßen als Politiker und Seelsorger tätig. Er konnte die Ansprüche seines Bistums gegen den Herzog von Bayern durchsetzen, ließ die Stadt gegen die Ungarneinfälle befestigen und befehligte 955 erfolgreich die Verteidigung Augsburgs. Den entscheidendsten Anteil am Sieg König Ottos I. gegen die Ungarn in der Schlacht am Lechfeld hatte er darin, dass er den König mit seinem abtrünnigen Sohn versöhnte und die Ungarn sehr zu ihrer Überraschung ein geeintes Heer vorfanden.
Ab 960 übertrug er seinem Neffen Adalbero immer mehr Aufgaben und konzentrierte sich auf sein geistliches Amt. Er bereiste das ganze Bistum, stellte zerstörte Kirchen, Klöster und Dörfer wieder her, disziplinierte den Klerus, wobei er auch für dessen Unterhalt sorgte, predigte dem Volk und sorgte für eine würdige Liturgie. Von seinen Pilgerfahrten nach Rom brachte er Reliquien mit, für die er wertvolle Gefäße stiftete.
Als er 972 seinem Neffen das Bischofsamt übertragen und sich ins Kloster zurückziehen wollte, lehnte das der Kaiser ab.
Ulrich starb am 4. Juli 973 und wurde in der von ihm wiederaufgebauten Kirche St. Afra beigesetzt. Er ruht heute in der Gruft der Basilika St. Ulrich und Afra.
Verehrung/Brauchtum: Ulrichs Verehrung wurde am 3. Februar 993 bei einem Treffen des römischen Klerus mit dem Papst im Lateranpalast genehmigt, was der behaupteten ersten Kanonisierung eines Heiligen auf einer Synode nicht ganz entspricht. Von der Wallfahrt zu seinem Grab, die rasch einsetzte, bringen Pilger seit dem 16. Jahrhundert Ulrichskreuze mit; diese sind dem Kreuz nachgebildet, das Ulrich den Ungarn entgegenhielt, und sollen gegen Unheil helfen, wie die Ulrichsbrünnlein, die auf seine Fürbitte hin entsprangen, bei Augenleiden. Im späten Mittelalter war der Vorname Ulrich einer der verbreitetsten. In der Diözese Augsburg findet seit 1955 jährlich die Ulrichswoche mit zahlreichen Wallfahrten und Glaubensangeboten für die ganze Bistumsfamilie statt. Eine Multimediareportage über den heiligen Ulrich hat der Sankt Ulrich Verlag erstellt.
Darstellung: im Bischofsgewand, mit Fisch, Buch und Hirtenstab, oft auf dem Pferd
Patron: von Augsburg, von St. Ulrich im Grödnertal, der Winzer, Fischer, Weber, der Sterbenden, Reisenden, Wanderer, Helfer bei schwerer Geburt, Krankheit, Fieber, Schwäche, Tollwut, Ratten- und Mäuseplage, Wassergefahren und Überschwemmungen
(Bistum Augsburg)


Ulrich von Augsburg
an seinem Grab in Augsburg
Hochaltarbild und Kanzelfigur des hl. Ulrich in Ebenfurth, NÖ, Vita
Glasfenster in Rohr am Gebirge, Lebensführung des Klerus

Verherrlichung des hl. Ulrich, Ebenfurth, NÖ


Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Elisabeth von Portugal
an  ihrem Grab in Coimbra
Statue in der Igrejada Encarnação, Lissabon (als Fürsprecherin für die Familien)

und der hl. Elisabeth von Dijon /von der Dreifaltigkeit
an ihrem Grab in Dijon (Gebet zur Dreifaltigkeit) 
ein Lobpreis der Herrlichkeit - Dijon

ein kleiner Schöpfungs-Lobpreis der Herrlichkeit der Dreifaltigkeit:



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