Montag, 18. September 2017

Joseph von Copertino - Patron der Piloten und Flugreisenden



Osimo liegt 18 km von Ancona entfernt. Der Blick von der Anhöhe der Stadt (265 m Über dem Meeresspiegel) reicht bis zum Monte Conero und bis zur Adriaküste. Der Ursprung der Stadt geht bis ins 6. Jh. v. Chr. zurück. Der hl. Franziskus hielt sich im Frühling 1221 in Osimo auf. Von da an halfen Stadtbehörden und Bevölkerung mit am Bau einer Franziskanerkirche und eines Konventes. (1247-1308)








Basilika zum hl. Josph von Copertino, Osimo

Ursprünglich war die Kirche dem hl. Franziskus geweiht, im Jahre 1781 erhielt sie Joseph von Copertino zum Patron. Anlässlich eines Besuches im Jahre 1796 erhob Papst Pius VI. die Kirche zur Ehre einer Basilika.





Joseph von Copertino; Franziskanerpriester. Joseph wurde 1603 in Copertino bei Brindisi geboren, lernte das Schuhmacherhandwerk und wollte mit 17 Jahren bei den Minoriten eintreten, wurde jedoch abgewiesen. Bei den Kapuzinern wurde er genommen, als sich jedoch die Visionen und Ekstasen, die er seit seinem 8. Lebensjahr gehabt hatte, auch im Kloster einstellten, wurde er entlassen.
Schließlich wurde Joseph doch noch bei den Franziskanern aufgenommen und wegen seines frommen Wandels sogar zum Priester geweiht. Sein Leben wurde zu einer einzigen Abfolge von Ekstasen und Visionen, ja sogar Levitationen. Schon der Name Jesus oder Maria ließ ihn in Verzückung fallen. Während er in Trance war oder vor dem Tabernakel schwebte, stach man ihn, schlug ihn oder brannte ihn mit Feuer um die Echtheit zu prüfen. Weil Joseph großes Aufsehen erregte, durfte er 35 Jahre lang nicht öffentlich die Messe lesen und selbst am Gemeinschaftsleben der Brüder nicht teilnehmen; man führte ihn sogar der Inquisition vor. Bruder Joseph verlor niemals seinen heiteren Sinn.
Er starb 60-jährig am 18. September 1663 und wurde am 16. Juli 1767 heilig gesprochen. Er ist der Patron der Piloten und Flugreisenden.
(Martyrologium Sancrucense)


Verherrlichung des hl. Joseph von Copertino, Osimo

Verherrlichung des hl. Josef von Copertina von Bocchetti in der Apsis

 Ursprünglich war die Kirche einschiffig mit einer offenen Balkendecke, die Mauern waren mit Fresken von Künstlern aus der Schule Giottos bemalt. In den Jahren 1933-37 hat der Künstler Gaetano Bocchetti aus Neapel die Kirche mit Fresken ausgestattet.


Am 24. Juni 1219 bestieg der hl. Franziskus in Ancona ein Schiff, um in den Orient aufzubrechen, Bocchetti
S. Giuseppe da Copertino, Osimo


Verherrlichung des hl. Joseph von Copertino, Bocchetti

Engel, die Apostel und unzählige Heilige feiern das Fest ohne Ende: Dominikus, Teresa, Bruno, Benedikt und Scholastika,
Vinzenz von Paul, Ignatius, Augustinus mit seiner Mutter Monika,..





In der Krypta der Klosteranlage werden die sterblichen Überreste des hl. Joseph von Copertino in einem Glasschrein aufbewahrt.





Eine berühmte Szene aus dem Leben des Heiligen ist im Bild unten dargestellt:

Der hl. Joseph sah, wie eine Schar von Engeln in der Ferne über der Kuppel einer Kirche hinauf- und herabflogen. Er fragte nach dem Namen des Gotteshauses. Als man ihm sagte, es sei die Wallfahrtskirche von Loreto, wurde er mit Freude erfüllt; denn es war bekanntlich nach Assisi sein zweiter Wunschtraum gewesen, nach Loreto zu pilgern. Sogleich wurde er, von Verzückung erfaßt, vom Eingang des bäuerlichen Gehöftes zur Tenne getragen, die unter einem Mandelbaum stand. Dann sang er Weihnachts- und Marienlieder, die immer wieder von neuen Ekstasen unterbrochen wurden. (vgl. Parisciani, der hl. Josef v. Copertino, 90)

Joseph von Copertino sieht Engel über Loreto auf- und niedersteigen und wird in die Lüfte erhoben
S. Giuseppe da Copertino, Osimo
Ein Mann Gottes besitzt drei ganz besondere Eigenschaften:

Gott von ganzem Herzen lieben,
ihn unermüdlich loben
und dem Nächsten durch das Beispiel guter Werke voranleuchten.

(Worte des hl. Josef von Copertino)

Bilder vom hl. Joseph von Copertino, Osimo

Wir singen heute Josefs Lob,
weil er dem Weg des Herrn gefolgt.
Franziskus ward zum Vater ihm,
der jetzt des Lebens Krone trägt.

Die Eltern waren glaubensstark,
zu Christus führten sie ihn hin.
In kindlicher Bescheidenheit
lag schon die Spur zum spätern Weg.

Des Fiebers Krankheit quälte ihn,
die Jugend war vom Tod bedroht.
Genesung wurde ihm zuteil,
die ihm Maria hat erwirkt.

Als Mutter wies sie ihn zum Sohn,
so war der Weg ihm aufgezeigt:
der Brüderschaft schloß er sich an
und fand des Lebens Seligkeit.

Beim heil`gen Opfer am Altar
in inniges Gebet vertieft,
war er ergriffen von dem Herrn,
der ihn oft himmelwärts erhob.

Gott Vater, Sohn und Tröster Geist,
erfüllet doch in eurer Huld
die Bitte dieses Heiligen,
daß wir in Ewigkeit euch sehn. Amen.

(Franziskanisches Proprium 292f)





2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Ich danke Ihnen. Nur dank Ihres Beitrages wurde ich auf den hl. Joseph von Copertino aufmerksam.

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