Friedhof der Mönche, Heiligenkreuz |
Kreuzerhöhung – In Exaltatione Sanctae Crucis. Am 14. September 320 fand Kaiserin Helena, die Mutter Konstantins des Großen, in Jerusalem nahe Golgotha Holzstücke auf, von denen sie eines als das Kreuz Christi identifizieren konnte. Kreuzpartikel wurden nun nach Rom gebracht, der Längsbalken jedoch blieb in Jerusalem. 614 wurde das Kreuzesholz von den Persern geraubt, jedoch 627 von Kaiser Heraklus zurückerobert. Seit damals feiert die Kirche festlich den 14. September als Fest der „Erhöhung des heiligen Kreuzes“.
Im Stift Heiligenkreuz ist dieses Fest mit der Verehrung der großen Kreuzreliquie verbunden. Schon Leopold III. stiftete im Jahr 1133 unser Kloster unter dem Namen „Unsere Liebe Frau vom Heiligen Kreuz“ und schenkte eine kleine Kreuzreliquie, die aber 1649 bei einem Einbruch gestohlen wurde und seither verschwunden ist. Am 31. Mai 1188 schenkte Herzog Leopold V., der Enkel des heiligen Stifters, dem Kloster ein handgroßes Stück der Kreuzreliquie, die er selbst sechs Jahre zuvor von einer Pilgerfahrt aus dem Heiligen Land mitgebracht hatte. Leopold V. ist auf den Brunnenhausfenstern von 1294 mit der Kreuzreliquie in der Hand dargestellt.
Leopold V. mit der Kreuzreliquie, Stift Heiligenkreuz |
Auf die Verehrung der Reliquie weisen päpstliche Ablassbriefe des Mittelalters hin, Kaiser und Könige haben das Kreuzesholz in Ehrfurcht geküsst. Die Blüte erreichte die Kreuzverehrung in der Barockzeit. Davon zeugen noch heute das wertvolle Rokokoreliquiar von Abt Robert Leeb aus dem Jahre 1751 sowie die ebenfalls von ihm errichtete Kreuzwegkapelle. Nach dem Rückgang der Wallfahrten nach Heiligenkreuz in der Zeit der Aufklärung blühte die Kreuzverehrung im 19. Jahrhundert wieder auf und wurde auch durch die bedeutenden Äbte des 20. Jahrhunderts gefördert. So folgte Abt Gregor I. im Heiligen Jahr 1933 der Bitte des Erzbischofs und ließ während des Katholikentages die Kreuzreliquie im Stephansdom zur Verehrung ausstellen. Abt Karl Braunstorfer und P. Prior Walter Schücker gründeten 1952 die Gebetsgemeinschaft der „Freunde des heiligen Kreuzes“. Im Jubeljahr 2000 pilgerte Abt Gregor II. mit der Kreuzreliquie durch die Stiftspfarren und brachte sie erstmals nach Deutschland in die Tochtergründung Stiepel. Die große Kreuzreliquie ist seit 1983 beständig zur Verehrung ausgestellt, da Abt Franz über dem romanischen Karner eine eigene Kirche, die „Kreuzkirche“ errichten ließ; die Kreuzkirche ist das Heiligtum der Kreuzreliquie und zugleich die Kirche für die Stiftspfarre.
(Martyrologium Sancrucense)
Die Kreuzreliquie von Heiligenkreuz
Fenster der Kreuzkirche / Pfarrkirche, Heiligenkreuz |
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich.
Denn durch Dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
Kreuzreliquie in Heiligenkreuz oberhalb des Tabernakels |
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