Verkündigung an Zacharias, Georg Schweigger, 1645, Kalkstein |
5Zur Zeit des Herodes, des Königs
von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija
gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet.
6Beide lebten so, wie es in den
Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und
Vorschriften des Herrn.
7Sie hatten keine Kinder, denn
Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter.
8Eines Tages, als seine Priesterklasse
wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte,
9wurde, wie nach der
Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im
Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen.
10Während er nun zur festgelegten
Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.
11Da erschien dem Zacharias ein
Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.
12Als Zacharias ihn sah, erschrak
er, und es befiel ihn Furcht.
13Der Engel aber sagte zu ihm:
Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau
Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.
14Große Freude wird dich erfüllen,
und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.
15Denn er wird groß sein vor dem
Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon
im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein.
16Viele Israeliten wird er zum
Herrn, ihrem Gott, bekehren.
17Er wird mit dem Geist und mit der
Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern
zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für
den Herrn bereit zu machen.
18Zacharías sagte zu dem Engel:
Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann, und auch
meine Frau ist in vorgerücktem Alter.
19Der Engel erwiderte ihm: Ich bin
Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden
und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
20Aber weil du meinen Worten nicht
geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du
stumm sein und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem all das
eintrifft.
21Inzwischen wartete das Volk auf
Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.
22Als er dann herauskam, konnte er
nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung
gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm.
23Als die Tage seines Dienstes (im
Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück.
24Bald darauf empfing seine Frau
Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte:
25Der Herr hat mir geholfen; er hat
in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit
der ich in den Augen der Menschen beladen war.
(Lukas 1,5-25, Tagesevangelium, 19. Dezember)
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