Krypta der Basilika St. Eucharius-St. Matthias in Trier |
Eucharius von Trier, Bischof. Eucharius ist der erste namentlich bekannte Bischof von Trier. Er lebte im 3. Jahrhundert, stand mit dem Rhônegebiet in starker Verbindung und errichtete in Trier in der Nähe der heutigen Kirche Sankt Matthias ein Oratorium, das später nach ihm „Sankt Eucharius“ benannt wurde. Über dem Grab von Bischof Eucharius errichtete sein Nachfolger Valerius eine ihm geweihte Kapelle. Erst eine spätere Legende machte Eucharius zu einem Schüler des hl. Petrus. Gregor von Tours nannte ihn den „Beschützer der Stadt Trier vor einer Pestepidemie“.
(Martyrologium Sancrucense)
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Sarkophage der Bischöfe Eucharius und Valerian sowie im Hintergrund der Schrein des Apostels Matthias |
Eucharius, Valerius und Maternus
…wirken
große Wunder
Man schrieb das Jahr 50 nach
Christi Geburt. - Auf dem Marktplatz von Trier hatte sich eine große Menge
Volkes versammelt. Ein seltsamer Mann war da am Predigen, und er wagte es zu
all seinen seltsamen Worten noch dazu, die Götter zu verspotten und zu
behaupten, daß es nur einen Gott gebe, der seinen Sohn Jesus Christus auf die
Welt sandte, damit die Menschen erlöst würden. Schon wollten einige Männer nach
vorne stürmen, den Bischof Eucharius vom Rednerpult reißen und ihn steinigen,
da geschah ein schreckliches Wunder: Den Männern erlahmten die Glieder. - Starr
vor Angst blickten alle wie gebannt auf den Prediger. Dieser aber flehte vor
aller Augen zu Gott, er möge den Gelähmten wieder die gesunden Glieder
schenken. Kaum hatte er die Gebete emporgesandt, da konnten diese wieder gehen
und sich ganz normal bewegen. -
Darüber war das anwesende Volk so ergriffen,
daß es Eucharius um die Taufe bat. Darunter war auch die Senatorswitwe Albana.
Nach der Taufe bat sie den heiligen Bischof, in ihr Haus zu kommen und ihren
eben gestorbenen Sohn von den Toten zu erwecken. - Eucharius ging in das Haus
der Witwe Albana und erweckte ihren Sohn zum Leben, wie einst Jesus den toten
Jüngling von Naim auferweckt hatte. - Kaum war der Sohn zum Leben erwacht, da
pries er schon, den ihm noch unbekannten Gott der Christen. Kurz darauf ließ er
sich mit seiner Mutter Albana taufen, denn diese hatte, als das Volk auf dem
Marktplatz getauft worden war, die Taufe noch nicht empfangen. Aus Dankbarkeit
für dieses Wunder schenkte die Witwe dem Eucharius ihr Landhaus, das südlich
vor den Toren der Kaiserstadt gelegen war. Hier entstand nun der erste
Versammlungsort der Christen Triers, hier feierte der heilige Bischof zum
ersten Mal das heilige Meßopfer, hier unterrichtete, taufte und firmte er die
Katechumenen, hier weihte er seine beiden Mitmissionare Valerius und Maternus
zu Priestern und sandte sie von da aus als Glaubensboten in die Umgebung der
Stadt. - Immer mehr Menschen kamen zur Taufe. Das Landhaus der Albana wurde zu
klein, und so begann Eucharius, an einem Bach südöstlich der Stadt zu taufen.
Das viele Öl, das bei der Spendung dieses Sakramentes verwendet wurde,
verbreitete sich über den ganzen Bach, so daß sich alsbald der Name "olei
via", das heißt "Oelweg", im Volke bildete. Später entwickelte
sich daraus der Name "Olewig". - Nachdem Eucharius 23 Jahre die
Kirche von Trier geführt hatte, erschien ihm nachts ein Engel und sprach:
"Eucharius, bestelle dein Haus, denn du mußt sterben." - Am Morgen
versammelte der Bischof voll Ergebenheit in Gottes Willen seine Getreuen um
sich, teilte ihnen seinen bevorstehenden Tod mit, bestellte Valerius zum
Nachfolger und ließ sich von ihm das Sakrament der Krankensalbung geben. Kurz
darauf entschlief er sanft im Herrn. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem
Friedhof der Albana, neben dem Gotteshaus, das dann den Namen
"Euchariuskirche" erhielt. Valerius war l5 Jahre lang Bischof von
Trier, die Zahl der Christen wuchs ständig, die der Heiden sank immer mehr.
Kurz vor seinem Tode ernannte er Maternus zum Nachfolger. Auch unter ihm
verbreitete sich das Christentum immer mehr im Trierer Lande. In seinen letzten
Jahren zog er jedoch nach Köln. Er wollte dort seinen Bischofssitz aufschlagen,
weil diese Stadt weit günstiger gelegen war als Trier. Dort starb er dann auch
in sehr hohem Alter. Als die Christen in Trier vom Hinscheiden des Maternus
Nachricht erhalten hatten, wurden sie mit großer Trauer erfüllt und schickten
eine Gesandtschaft nach Köln, den Leichnam des Heiligen nach Trier zu bringen.
Aber die Kölner weigerten sich, den Leichnam des Maternus herauszugeben. Man
beendete den Streit in der Weise, daß die Leute aus Trier und aus Köln den
Entscheid nach der letzten Ruhestätte des Maternus Gott selbst überlassen
wollten. Sie brachten also den Leichnam auf ein Schiff und ließen es ohne Ruder
und ohne Steuer treiben. - Zu aller Erstaunen trieb nun das Schiff rhein- und
moselaufwärts, bis es in Trier eintraf. Da begannen alle Glocken der Stadt von
selbst zu läuten, und das Schiff stand still. Die Trierer brachten den toten
Maternus in ihre Stadt, verehrten ihn drei Tage lang und bestatteten ihn dann
in der Maternuskapelle neben St. Eucharius. - Das Andenken dieser drei Bischöfe
ist erhalten durch ihre drei Statuen über dem Eingang des Friedhofs von St.
Matthias. Ehemals standen sie über dem Klosterportal an der Stelle eines von
Eucharius gestürzten, sehr schönen Marmorgöttinnenbildes, das man in Ketten auf
dem Friedhof auf hing und später in den Brunnen des Klostergartens stürzte.
Dort bewarfen es die Kinder mit Steinen und zerstörten es fast bis zur
Unkenntlichkeit. Dieses Bild trug die Inschrift:
"Wollt
ihr wissen, was ich bin - ich bin gewesen eine Abgöttin. Da St. Eucharius nach
Trier kam, er mich zerbrach, mein Ehr abnahm: Ich war geehret als ein Gott.
Jetzt steh ich hier der Welt zum Spott."
Im Jahre 50 nach Christi Geburt
sind diese drei heiligen Bischöfe von Rom nach Trier gekommen, Eucharius,
Valerius, Maternus."
Quelle: Aus dem Buch "Der Domstein - Legenden aus dem Trierer Land"
Quelle: Aus dem Buch "Der Domstein - Legenden aus dem Trierer Land"
die älteren Kirchenpatrone Valerius, Eucharius und Maternus (wer ist wer?), um 1716 |
St. Eucharius - St. Matthias, Pacelli-Kreuz mit Brunnenanlage |
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