S. Andrea al Quirinale, Rom |
Das Sterbezimmer des hl. Stanislaus Kostka in Rom
Die Stanislaus Kostka Kapelle in Wien
nochmal die Kapelle in Wien
Grabkapelle des hl. Stanislaus Kostka, S. Andrea al Quirinale, Rom |
Für die Wunder, die zur
Verherrlichung des hl. Stanislaus geschahen, genüge ein Hinweis auf die
Schreiben, in denen die polnischen Könige die Selig- oder Heiligsprechung ihres
Landsmannes erbitten. An anderer Stelle, also später, kennt er außer Aloisius
noch drei andere, die gewisse Teile der Moraltheologie studieren konnten, als
wäre es reine Mathematik, oder vielmehr, wie die Engel von solchen Dingen
handeln würden.
Wladislaw IV. erzählt von sich
selbst am 27. Dezember 1636: Er sei vor zwei Jahren vorzüglich auf Stanislaus
Fürbitte von heftigen Stein schmerzen plötzlich geheilt worden, das
Andenken an diese große Wohltat bestimme ihn, den Papst um dessen Erhebung auf
die Altäre zu bitten. Wladislaws Nachfolger Johann Kasimir (1648—1669)
sagt von Stanislaus: Er habe dessen Schutz in den schwierigsten Lagen
erfahren, Tag für Tag glänze er durch Wunder. König Michael Wisnowiecki (1669—1673)
bezeugt gleich zu Anfang seiner Regierung, Stanislaus sei durch seine
großen Wunder und das Vertrauen des Volkes auf ihn bewundernswert, vor 40
Jahren sei er in der Schlacht bei Chotim und Kamenetz der Retter Polens vor den
Türken geworden. Auf denselben Sieg spielt auch Johann Sobiewski (1674—1696
an, der auf seinen Feldzügen den jugendlichen Heiligen als seinen besonderen Beschützer
betrachtete. Die polnischen Magnaten und Bischöfe unterstützten natürlich
die Bitten ihrer Könige und legen ebenfalls für die Wunder ihres Landsmannes
und Beschützers Zeugnis ab.
Die Vorstellungen namentlich des
Königs Michael hatten in Rom Erfolg: am 16. August 1670 erlaubte die
Ritenkongregation, Messe und Brevier vom hl. Stanislaus zu feiern. In
dem Schreiben an den König, mit dem Papst Clemens X. sein Breve
begleitet, nennt er Stanislaus einen helleuchtenden Stern der
christlichen Tugenden. Merkwürdig!
Zu Stanislaus' Lebzeiten
kümmerte sich niemand um ihn und hundert Jahre nach seinem Tode heißt das
heilige Kind, das wohl nie einen Degen angerührt hat, Schlachtenlenker und
Retter seines Volkes, und es sind Könige und Feldherren, die ihn so nennen! Und
obendrein preist ihn der Papst selbst in Ausdrücken, die kaum höher gegriffen
sein könnten!
(…)
Als Stanislaus nach
Dillingen zu Canisius entflohen war und die Zöglinge bediente, bewog
sein Beispiel mehrere von den jungen Leuten, ebenfalls die Welt zu verlassen.
Im Jahre 1607 schrieb der berühmte Prediger Petrus Skarga, aus West- und
Ostindien, aus Brasilien und Mexiko lägen ihm Briefe vor, die sich für die Seligsprechung
des jugendlichen Heiligen verwandten und an Männern der Tat, wie der Beschauung
hat er auch in der folgenden Zeit immer wieder eine Anziehungskraft bewährt. Zu
seinen Verehrern gehörten, wie oben gesagt, Johann Sobiewski und andere
polnische Könige. Der berühmte aszetische Schriftsteller Nikolaus Laucicius (+1652)
legt in einem Briefe an den neapolitanischen Provinzial P. A. Spinelli ausführlich
Rechenschaft ab über die großen Gnaden, die er durch den hl. Stanislaus erhalten,
um so den genannten Obern zur Förderung seiner Verehrung zu bestimmen. Franz
von Sales nennt Stanislaus mitten unter den größten Dienern Gottes; das Übermaß
der Liebe, meint er, habe manchem von ihnen das Leben verkürzt, so der hl.
Katharina von Siena, dem hl. Franziskus, dem kleinen Stanislaus Kostka, dem hl.
Karl.
Nach der Aufhebung des
Jesuitenordens schien auch den Exerzitien des heiligen Ignatius der
Untergang zu drohen, da erstand ihnen in Südamerika eine eifrige Verteidigerin
in Maria Antonia vom hl. Joseph, die von Ort zu Ort eilte und an 70.000
zur Teilnahme an den geistlichen Übungen bewog. Als Beschützer hatte sie sich
neben Ignatius und Xaverius namentlich Stanislaus erwählt.
Doch ihre eigentliche Stätte fand
natürlich die Andacht zu dem Heiligen in den Ordensnoviziaten und bei denjenigen,
die vor dem Eintritt in den Orden standen, „Empfehlen Sie sich dem hl.
Stanislaus Kostka," schreibt der hl. Alphons von Liguori an
einen Ordenskandidaten, „um durch seine Fürbitte die Kraft zu erlangen, ihrem
Beruf mit derselben Standhaftigkeit wie dieser hl. Jüngling nachzukommen."
C. A.
Kneller SJ, Aloisius Gonzaga und Stanislaus Kostka, Zur Zweijahrhundertfeier
ihrer Heiligsprechung am 31.Dezember 1726, in Geist und Leben.
Reliquienschrein des hl. Stanislaus Kostka, S. Andrea al Quirinale, Rom |
Deus, qui infirmitáti nostræ, ad teréndam salútis viam, in
Sanctis tuis exémplum et præsídium collocásti, concéde propítius, ut, qui beáti
Stanislao Kostka natalícia cólimus, per eius ad te exémpla gradiámur. Per
Dóminum.
Allmächtiger
Gott, durch das Vorbild und das Geleit der Heiligen ebnest du uns schwachen Menschen
den Weg zu dir. Wir feiern den Heimgang des heiligen Stanislaus; hilf uns, dass
wir durch sein Beispiel sicher zu dir gelangen. Darum bitten wir durch Jesus
Christus.
Verherrlichung des hl. Stanislaus |
Stanislaus empfängt auf wunderbare Weise die hl. Kommunion |
Maria erscheint dem hl. Stanislaus |
Hochaltarbild, Kreuzigung des hl. Andreas |
Sterbezimmer des hl. Stanislaus Kostka |
Reliquie des hl. Stanislaus, S. Andrea al Quirinale |
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