Donnerstag, 13. April 2017

Das Heilige Land 18 - der Abendmahlsaal (Coenaculum)


Zionstor

Franziskanerkonvent, Custudia terrae sanctae


In den Evangelien findet man keine Angaben über die Lage des Hauses, in dem Jesus mit den Aposteln das Letzte Abendmahl hielt. Markus und Lukas (Mk 14,13ff; Lk 22,10ff) geben an, daß es innerhalb der Stadt war und dass es im Obergeschoß einen großen mit Polstern ausgestatteten Raum gibt.
Es ist möglich, dass es sich um das Haus handelt, in das Petrus nach seiner Befreiung aus dem Kerker ging: "Er ging zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten." (Apg 12,12).
Heute liegt der Abendmahlsaal außerhalb der Stadtmauern im Süden von Jerusalem. Der Berg Sion bzw. Zion ist der Südwesthügel der Stadt.


Franziskanerkonvent

Franz von Assisi


GESCHICHTE DES ABENDMAHLSAALES

- Nach der Zerstörung im Jahr 70 haben Christen über dem Ort des Abendmahlsaals eine Kirche gebaut, deren Apsis nach Norden zum Grab Christi ausgerichtet war. Diese Mutter aller Kirchen nannte man Kirche der Apostel. Nach einem Zeugnis des hl. Epiphanius von Salamis aus dem Jahr 392 hat Kaiser Hadrian Jerusalem im Jahr 132 verwüstet vorgefunden, "mit Ausnahme einiger Häuser und einer kleinen Kirche Gottes, die sich dort erhob, wo nach der Himmelfahrt des Erlösers die Jünger in den Obersaal hinaufstiegen". (vgl. Fürst, Im Land des Herrn, 352)

- Über der kleinen Kirche baute man im 4. Jh. eine fünfschiffige Basilika mit dem Namen Hagia Sion (etwa 52x38m). 614 beschädigten die Perser die Kirche schwer, im Jahr 1009 ist sie der Zerstörungswut des Kalifen al-Hakim zum Opfer gefallen.

-Die Kreuzfahrer bauten eine neue dreischiffige Basilika mit dem Namen St. Marien vom Berge Zion. Diese Kirche war so groß (72x36m), daß vermutlich in einer Kapelle im Nordschiff der Ort des Heimgangs Mariens verehrt wurde, während das Südschiff im Obergeschoß den Abendmahlsaal beherbergte. 1219 wurde diese Kirche zerstört. 1333 kam das Grundstück in die Obhut der Franziskaner, die den Abendmahlsaal in der bis heute gebliebenen gotischen Form restaurierten.

-1551 wurden die Franziskaner vertrieben, nachdem man die Ansicht verbreitet hatte, unter dem Abendmahlsaal befinde sich das Grab des Königs David. Dies beruht vermutlich auf einer Verwechslung des jetzigen mit dem davidischen Zion. "Die türkische Regierung war der Meinung, es sei unannehmbar, dass Ungläubige (die Christen im Abendmahlsaal) über den Köpfen von Gläubigen (der Moslems beim Grab des Propheten David) herumtrampeln." (Fürst, 354)

- 1929 wurde der Abendmahlsaal zur Moschee, als man in die Südwand einen Mihrab (islam. Gebetsnische, die die Gebetsrichtung anzeigt) einfügte. Seit 1948, als die moslemische Bevölkerung im arabisch-jüdischen Krieg floh ist der Abendmahlsaal ungenutzt. Das vermeintliche Grab Davids wurde 1948 eine Synagoge.

- Heute ist der 15 m lange und 9 m breite Raum leer. Christentum, Judentum und Islam sind durch je ein Symbol vertreten. Christliche Gottesdienste dürfen an diesem Ort nicht gefeiert werden.


Rekonstruktion der Kirche vom Berg Zion (nach Wilkinson): Schwarz - Überreste antiker
Mauern; 2 Eingang zum Abendmahlsaal, 3 Treppe, man geht durch einen Raum über das
Dach zum Abendmahlsaal (4). Zum Grab David kommt man durch den überdachten
Durchgang (6) und wendet sich nach links

links der Franziskanerkonvent, geradeaus die Kirche Mariä Heimgang (Dormitio)


Tafel: Hagia Sion, Coenaculum, Dormition Abbey

links der Abendmahlsaal, rechts zur Dormitio






Pelikan, der mit dem Herzblut seine Jungen füttert, Symbol für Christus, der uns durch Seine Lebenshingabe am Kreuz
das ewige Leben schenkt



Der Abendmahlsaal lädt zur Betrachtung folgender bedeutsamer Ereignisse ein:

- Zubereitung des Abendmahls (Lk 22,7-13)
- Fußwaschung (Joh 13,1-10)
- Voraussage des Verrats (Joh 13,21-30)
- Vorhersage der Verleugnung des Petrus (Joh 13,38)
- Einsetzung des Altarsakramentes und des Priestertums (Lk 22,15-20)
- Erscheinung des Auferstandenen (Joh 20,19-29)
- Pfingsten (Ausgießung des Heiligen Geistes) (Apg 1 und 2)




links die muslimische Gebetsnische



Lamm Gottes mit Siegesfahne als Schlussstein



die beiden Pfeiler konnten von der Kreuzfahrerkirche weiterverwendet werden.







Mit großer Freude grüße ich euch, die Ordinarien des Heiligen Landes, hier im Abendmahlssaal, wo der Herr seinen Jüngern sein Herz geöffnet und mit ihnen das Paschamysterium gefeiert hat. Ich danke Pater Pizzaballa für die freundlichen Begrüßungsworte, die er im Namen von euch allen an mich gerichtet hat. Ihr vertretet die katholischen Gemeinschaften im Heiligen Land, die mit ihrem Glauben und ihrer Frömmigkeit wie brennende Kerzen an den heiligen Stätten der Christen leuchten, denen die Gnade der Gegenwart unseres lebendigen Herrn Jesus Christus geschenkt wurde. Dieses einzigartige Privileg gewährt euch und euren Gläubigen einen Platz besonderer Zuneigung in meinem Herzen als Nachfolger Petri.

„Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen diese Liebe bis zur Vollendung“ (Joh 13,1). Dieses Obergemach ruft das Letzte Abendmahl unseres Herrn mit Petrus und den übrigen Aposteln in Erinnerung und lädt die Kirche zur betenden Betrachtung ein. In diesem Sinne versammeln auch wir uns, der Nachfolger Petri mit den Nachfolgern der Apostel, an demselben Ort, wo Jesus in der Hingabe seines Leibes und Blutes die Tiefen des neuen Liebesbundes offenbart hat, der zwischen Gott und seinem Volk gestiftet wurde.
Im Abendmahlssaal kann das Geheimnis der Gnade und der Erlösung, dessen Empfänger und auch Verkünder und Diener wir sind, nur von der Liebe her erfaßt werden. Da er uns zuerst geliebt hat und uns weiter liebt, können wir mit Liebe antworten (vgl. Deus caritas est, 2). Unser Leben als Christen ist nicht einfach eine menschliche Anstrengung, die Anforderungen des Evangeliums zu leben, die uns als Verpflichtungen auferlegt worden sind.
In der Eucharistie werden wir in das Geheimnis der göttlichen Liebe hineingezogen. Unser Leben wird zu einer dankbaren, lernbereiten und aktiven Annahme der Kraft einer uns erwiesenen Liebe. Diese verwandelnde Liebe, die Gnade und Wahrheit ist (vgl. Joh 1,17), spornt uns als einzelne und als Gemeinschaft an, der Versuchung zu widerstehen, uns in Selbstsucht oder Trägheit, Zurückgezogenheit, Vorurteilen oder Furcht zu verschließen, und uns großzügig dem Herrn und den anderen hinzugeben. Sie bewegt uns als christliche Gemeinden, mit Freimut unserem Auftrag treu zu sein (vgl. Apg 4,13).
Im Guten Hirten, der sein Leben für die Schafe hingibt, im Meister, der seinen Jüngern die Füße wäscht, findet ihr, meine lieben Brüder, das Vorbild eures eigenen Hirtenamtes im Dienst unseres Gottes, der die Liebe und die Gemeinschaft stärkt.

Dem Aufruf zur Gemeinschaft im Denken und im Herzen, der so eng mit dem Liebesgebot und mit der zentralen einheitsstiftenden Rolle der Eucharistie in unserem Leben verbunden ist, kommt im Heiligen Land eine besondere Bedeutung zu. Die verschiedenen hier befindlichen christlichen Kirchen stellen ein reiches und vielfältiges geistliches Erbe dar und sind ein Ausdruck der zahlreichen Formen des Zusammenspiels zwischen dem Evangelium und den unterschiedlichen Kulturen. Sie erinnern uns auch daran, daß der Missionsauftrag der Kirche darin besteht, die universale Liebe Gottes zu verkünden und aus nah und fern alle von ihm Berufenen zu sammeln, so daß sie mit ihren Traditionen und Talenten die eine Familie Gottes bilden. Unsere Zeit ist besonders seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil von einem neuen geistlichen Impuls zur Einheit in der Vielfalt innerhalb der Kirche und von einem neuen ökumenischen Bewußtsein geprägt. Der Geist lenkt unsere Herzen sanft zu Demut und Frieden, zu gegenseitiger Annahme, zu Verständnis und Zusammenarbeit. Diese innere Bereitschaft zur Einheit unter dem Impuls des Heiligen Geistes ist entscheidend, wenn die Christen ihre Sendung in der Welt erfüllen sollen (vgl. Joh 17,21).

In dem Maß, in dem die Gabe der Liebe in der Kirche angenommen wird und wächst, wird die Präsenz der Christen im Heiligen Land und den umliegenden Regionen lebendig sein. Diese Präsenz ist von entscheidender Bedeutung für das Wohl der Gesellschaft als Ganzes. Die deutlichen Worte Jesu über das innige Band zwischen der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten, über Barmherzigkeit und Mitleid, über Sanftmut, Friede und Vergebung sind ein Sauerteig, der die Herzen verwandeln und das Handeln umgestalten kann. Die Christen im Nahen Osten tragen mit den übrigen Menschen guten Willens als loyale und verantwortungsbewußte Bürger trotz der Schwierigkeiten und Einschränkungen zur Förderung und Festigung eines Klimas des friedlichen Zusammenlebens in der Vielfalt bei. Ich möchte ihnen erneut das sagen, was ich 2006 in meiner Weihnachtsbotschaft für die Christen im Nahen Osten festgehalten habe: „Ich spreche euch mit Zuneigung meine persönliche Nähe aus in eurer Lage menschlicher Unsicherheit, täglicher Leiden, der Angst und der Hoffnung, die ihr erlebt. Euren Gemeinden wiederhole ich vor allem die Worte des Erlösers: ,Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben‘ (Lk 12,32)“ (Weihnachtsbotschaft Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Katholiken in den Ländern des Nahen Ostens, 21. Dezember 2006).

Liebe Brüder im Bischofsamt, zählt auf meine Unterstützung und meine Ermutigung, wenn ihr alles tut, was in eurer Macht steht, um unseren christlichen Brüdern und Schwestern beizustehen, damit sie hier im Land ihrer Vorfahren bleiben und Boten und Förderer des Friedens sind. Ich schätze eure Anstrengungen, ihnen als reife und verantwortungsbewußte Bürger Werte und Leitlinien anzubieten, die ihnen helfen können, ihre Rolle in der Gesellschaft auszuüben. Durch die Erziehung, Berufsausbildung und andere soziale und wirtschaftliche Initiativen wird ihre Lage gestärkt und verbessert werden. Meinerseits erneuere ich meinen Aufruf an alle unsere Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt, die christlichen Gemeinden im Heiligen Land und im Nahen Osten zu unterstützen und ihrer im Gebet zu gedenken. In diesem Zusammenhang möchte ich meine Ankerkennung für die Dienste zum Ausdruck bringen, die den vielen Pilgern und Besuchern angeboten werden, welche auf den Spuren Jesu im Heiligen Land Inspiration und Erneuerung suchen. Der Text des Evangeliums wird, wenn man ihn an seinem historischen und geographischen Ort betrachtet, lebendig und voll Farbe, und man erlangt ein besseres Verständnis der Bedeutung von Jesu Worten und Taten. Viele unvergeßliche Erfahrungen der Heilig-Land-Pilger wurden auch dank der Gastfreundschaft und der brüderlichen Führung möglich, die ihr und besonders die Franziskanerkustodie ihnen geboten habt. Für diesen Dienst möchte ich euch die Anerkennung und die Dankbarkeit der universalen Kirche versichern.
Liebe Brüder, wenn wir nun gemeinsam unser freudiges Gebet an Maria, die Königin des Himmels, richten, so wollen wir das Wohlbefinden und die geistliche Erneuerung aller Christen im Heiligen Land in ihre Hände legen, damit  sie unter der Führung ihrer Hirten im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe wachsen und in ihrer Sendung als Förderer der Gemeinschaft und des Friedens ausharren. 
(Papst Benedikt XVI. im Abendmahlsaal, 12. Mai 2009)






PREDIGT VON JOHANNES PAUL II. IM ABENDMAHLSAAL, 23. März 2000

1. »Das ist mein Leib.«
Im Abendmahlssaal versammelt, haben wir den Bericht des Evangeliums über das Letzte Abendmahl gehört. Wir haben Worte gehört, die aus den Tiefen des Geheimnisses von der Menschwerdung des Sohnes Gottes emporkommen. Jesus nimmt das Brot, segnet und bricht es, dann reicht er es seinen Jüngern und sagt: »Das ist mein Leib.« Gottes Bund mit seinem Volk steht kurz vor dem Höhepunkt im Opfer seines Sohnes, des menschgewordenen Ewigen Wortes. Die alten Verheißungen stehen kurz vor ihrer Erfüllung: »Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen [. . .] Ja, ich komme, [. . .] um deinen Willen, Gott, zu tun« (Hebr 10,5.7). In der Fleischwerdung wurde der Sohn Gottes, eines Wesens mit dem Vater, Mensch mit einem Leib von der Jungfrau Maria. Und jetzt, in der Nacht vor seinem Tod, sagt er zu seinen Jüngern: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.«
Tief ergriffen, hören wir noch einmal diese Worte, die vor zweitausend Jahren in diesem Abendmahlssaal gesprochen wurden. Seitdem wurden sie – Generation um Generation – von denen wiederholt, die durch das Sakrament der Heiligen Weihen am Priestertum Christi teilhaben. Auf diese Weise ist es Christus selbst, der diese Worte immer wieder durch die Stimme seiner Priester in allen Teilen der Welt spricht.

2. »Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.«
Dem Gebot Christi gehorsam, wiederholt die Kirche diese Worte jeden Tag in der Eucharistiefeier. Sie erheben sich aus den Tiefen des Mysteriums der Erlösung. Bei der Feier des Paschamahls im Abendmahlssaal nahm Jesus den Kelch mit Wein, segnete ihn und reichte ihn seinen Jüngern. Das gehörte zum Paschah-Ritus des Alten Testaments. Christus aber, der Priester des neuen und ewigen Bundes, bediente sich dieser Worte, um das Heilsmysterium seines Leidens und seiner Auferstehung anzukündigen. Unter den Gestalten von Brot und Wein setzte er die sakramentalen Zeichen des Opfers seines Leibes und Blutes ein.
»Heiland der Welt, schenke uns dein Heil; denn durch Tod und Auferstehung hast du uns erlöst.« In jeder heiligen Messe verkünden wir dieses »Geheimnis des Glaubens«: Seit zwei Jahrtausenden speist und kräftigt es die Kirche, die – auf ihrem Pilgerweg zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes – das Kreuz und den Tod des Herrn verkündet, bis er wiederkommt (vgl. Lument gentium, 8). Petrus und die Apostel sind heute in Gestalt ihrer Nachfolger sozusagen in den Abendmahlssaal zurückgekehrt, um den unveränderlichen Glauben der Kirche zu bekennen: »Deinen Tod, o Herr, verkünden wir , und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.«

3. Die Erste Lesung der heutigen Liturgie führt uns tatsächlich in die Zeit der ersten Christengemeinde zurück: Die Jünger »hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten« (Apg 2,42).
Fractio panis [Brechen des Brotes]. Die Eucharistie ist beides, ein Mahl der Gemeinschaft im neuen und ewigen Bund und das Opfer, das die erlösende Macht des Kreuzes vergegenwärtigt. Von Anfang an war das eucharistische Geheimnis verbunden mit der Lehre und der Gemeinschaft der Apostel sowie mit dem Verkünden des Wortes Gottes, das zuerst durch die Propheten und nun – und für immer – in Jesus Christus gesprochen wurde (vgl. Hebr 1,1–2). Wo immer die Worte »Das ist mein Leib« und das Herabrufen des Heiligen Geistes ausgesprochen werden, wird die Kirche im Glauben der Apostel und in der Einheit gestärkt, die den Heiligen Geist als ihren Ursprung und ihre Bindung hat.

4. Der hl. Paulus, der Völkerapostel, hatte klar erkannt, daß die Eucharistie – als unsere Teilhabe am Leib und Blut Christi – auch ein Geheimnis geistlicher Gemeinschaft in der Kirche ist. »Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot« (1 Kor 10,17). In der Eucharistie bleibt Christus, der Gute Hirt, der sein Leben für seine Schafe hingab, in seiner Kirche gegenwärtig. Was ist die Eucharistie, wenn nicht die sakramentale Präsenz Christi in allen Menschen, die das eine Brot und den einen Kelch miteinander teilen? Diese Präsenz ist der größte Schatz der Kirche.
Durch die Eucharistie baut Christus die Kirche auf. Die Hände, die beim Letzten Abendmahl das Brot für die Jünger brachen, sollten sich kurze Zeit später am Kreuz ausstrecken, um im ewigen Reich des Vaters alle Menschen um ihn zu versammeln. Durch die Feier der Eucharistie hört Christus nicht auf, Männer und Frauen an sich zu ziehen, um sie zu wirkungsvollen Gliedern seines Leibes zu machen.

5. »Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis zu kommst in Herrlichkeit.«
Das ist das »Geheimnis des Glaubens«, das wir in jeder Eucharistiefeier bekennen. Jesus Christus, der Priester des neuen und ewigen Bundes, hat die Welt durch sein Blut erlöst. Von den Toten auferstanden, ist er gegangen, im Haus des Vaters einen Platz für uns vorzubereiten. In dem Geist, der uns zu geliebten Kindern Gottes gemacht hat, und in der Einheit des Leibes Christi erwarten wir in freudiger Hoffnung seine Wiederkunft.
Dieses Große Jubiläumsjahr ist eine besondere Gelegenheit für die Priester zum besseren Verständnis des Geheimnisses, das sie am Altar feiern. Aus diesem Grund möchte ich den diesjährigen Brief an die Priester zum Gründonnerstag hier im Abendmahlssaal unterzeichnen, wo das eine Priestertum Jesu Christi, an dem wir alle Anteil haben, eingesetzt wurde.
Durch diese Feier der Eucharistie im Abendmahlssaal in Jerusalem sind wir mit der Kirche aller Zeiten und aller Orte vereint. Mit dem Haupt verbunden, stehen wir in Gemeinschaft mit Petrus und den Aposteln und ihren Nachfolgern durch die Jahrhunderte. Zusammen mit Maria, den Heiligen und Märtyrern und allen Getauften, die in der Gnade des Heiligen Geistes gelebt haben, rufen wir: Marana tha! »Komm, Herr Jesus!« (vgl. Offb 22,17). Führe uns und alle deine Auserwählten zur Fülle der Gnade in dein ewiges Reich. Amen.













Heute zeigt man als Davidgrab im unteren Saal (Synagoge seit 1948) einen Steinsarkophag, der tatsächlich ein Werk der Kreuzritter ist.
1951 wurde hinter dem Grab eine Apsis entdeckt, die man zunächst für eine Tora-Nische hielt. Es stellte sich heraus, dass sie nicht zum Tempel, sondern genau zum Grab Christi ausgerichtet ist.
Christliche Graffiti bestätigen, dass es sich um eine sehr frühe judenchristliche Kirche, wahrscheinlich sogar um die älteste erhaltene Kirche der Christenheit handelt.
(Heiliges Land, M. Ramm, 175)


Apsis einer frühchristlichen Kirche beim sog. Davidsgrab


König David und die Dormitio

König David vor dem Eingang zum sog. Davidsgrab, Jerusalem

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