Abtei Montecassino, das Mutterkloster der Benediktiner, Italien |
Maurus, Schüler Benedikts. Maurus war ein Sohn des römischen Senators Equitius, wurde von seinem Vater Benedikt von Nursia übergeben, dessen bevorzugter Schüler und Gehilfe er bald war. Wahrscheinlich wurde Maurus Nachfolger Benedikts als Abt von Subiaco.
Gregor der Große berichtet, dass Maurus Benedikt vorbildlichen Gehorsam leistete. Maurus starb im 6. Jahrhundert. – Im 9. Jahrhundert wurden in der Abtei Glanfeuil die Gebeine eines Maurus gefunden, die Abt Odo zu der Abfassung einer Legende veranlasste, dass nämlich Benedikt vor seinem Tod seinen Schüler Maurus nach Gallien gesandt habe, um dort die Abtei Glanfeuil zu gründen. Odo behauptete, die aufgefundenen Gebeine seien die des Benediktschülers. Glanfeuil nannte sich später Saint-Maur-sur-Loire. Die angeblichen Reliquien wurden 868 nach Fosses übertragen, 1750 nach Saint-Germain-des-Près, wo sie 1793 in der Französischen Revolution vernichtet wurden.
Kapelle des hl. Maurus in der Krypta von Montecassino |
Fecit mirabilia in vita sua - Er vollbrachte Wundertaten in seinem Leben |
Tod des hl. Maurus, Psalm 116,15: Pretiosa in .... Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen |
Der Überlieferung nach hat Maurus Kranke durch Segnung mit einer Kreuzreliquie bzw. deren Auflegung auf den kranken Körperteil geheilt:
Zu
Vercelli hatte Harderadus das Unglück, über die Stufen eines Thurms, den sie
wegen seiner Höhe und wundersamen Bauart besichtiget hatten, herabzustürzen,
und sich so schwer zu verletzen, daß nach dem Urtheile des Arztes sein Leben
nur durch Amputation des rechten Armes zu retten war. Da faßte der Archidiacon
Flodoardus den Muth, den hl. Maurus zu bitten, daß er dem Kranken die Kraft
seiner Fürbitte zuwende. Dieser warf sich vor dem Altare auf den Boden nieder
und streckte die Hände auseinander, so daß sein Körper die Gestalt eines
Kreuzes bildete, und klopfte lange Zeit unter Seufzern und Thränen an der
Pforte der im Sacramente wunderbar nahen göttlichen Güte, ergriff dann die
Reliquien-Capsel, die er vom hl. Benedictus erhalten hatte, und ging zu dem
Kranken. Dort öffnete er das Gefäß, nahm den Kreuz-Partikel heraus und berühris
mit demselben mehrere Male die Schulter und den ganzen Arm des Leidenden, indem
er das Kreuzzeichen darüber machte, rief dann den allmächtigen Gott, der im
Kreuze die Welt von allen Uebeln erlösete, vertrauensvoll an, und sprach zum
Kranken: »Der Herr führe dich durch die Kraft dieses lebendigmachenden Holzes
zur frühern Gesundheit.« Da drang an drei Stellen des aufgeschwollenen Armes
Blut und Eiter heraus und die Genesung war nun gesichert. Von dieser Zeit an
wirkte Gott mehrere Wunder auf die Fürbitte des Heiligen, gab Blinden das
Gesicht, und erweckte sogar einen Todten wieder zum Leben. (Quelle: Heiligenlexikon)
Die Kirche kennt bis heute den sog. Maurussegen, bei dem die Kranken mit einer Kreuzreliquie gesegnet werden:
O
Gott, alle Geschöpfe verdanken Dir das Leben und so hast Du beschlossen, dass
zur Wiederher-stellung des Menschengeschlechtes Dein einziger Sohn durch die
Mitwirkung des heiligen Geistes Fleisch angenommen hat aus der Jungfrau Maria
und Du kamst durch das hochheilige und ruhmreiche Holz des lebensspendenden
Kreuzes, indem es uns die Erlösung brachte, den Wunden und Schmerzen unserer
Seele zu Hilfe; Du mögest daher auch Deinen Dienern hier durch die Kraft des
lebenserhaltenden Zeichens zur Gesundheit zurückführen. Durch Jesus Christus
unseren Herrn. A: Amen
Herr
Jesus Christus, dem heiligen Vater Benediktus gabst Du die Macht, worum er in
deinem Namen bat, bei Dir zu erreichen; mögest Du daher auf seine Fürsprache
deinen kranken Dienern hier die Leiden und Schmerzen der Krankheiten
vertreiben, auf dass sie alle die Gesundheit erlangen und deinen heiligen Namen
Dank abstatten können. Du lebst ja und herrschest mit dem Vater und dem
Heiligen Geiste von Ewigkeit zu Ewigkeit. A: Amen
P:
Durch die Anrufung der unbefleckten und immer jungfräulichen Gottesmutter Maria
sowie durch die Fürsprache der heiligen Benediktus und Maurus möge die Macht
Gottes + des Vaters und die Weisheit Gottes +
des Sohnes und die Kraft + des Heiligen Geistes Euch von euren
Krankheiten befreien. A: Amen.
Quelle: Kirchlich.net
Hier sieht man den hl. Maurus, wie er die Armen und die Kranken segnet |
Placidus, nach dem Bericht Gregors des Großen Mönch in Subiaco und Schüler Benedikts, lebte im 6. Jahrhundert. Er wird zusammen mit dem hl. Maurus verehrt, die spätere Lebensbeschreibung ist Legende.
(Martyrologium Sancrucense)
Kapelle des hl. Placidus, Montecassino, intra in gaudium domini tui, Mt 25,21: Tritt ein in die Freude deines Herrn |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen