1. Fenster rechts: Die Jugend von Franz von Sales
2. Fenster rechts: Franz von Sales als Priester und Missionar
Im dritten Fenster ist Franz von Sales als Bischof und Fürst von Genf zu sehen.
Im linken oberen Teil des Fensters sieht man das Kreuzwunder. 1606 hatte Franz von Sales in der Dominikanerkirche von Chambery die Fastenpredigten gehalten. Am Karfreitag, den 24. März, begann ein großes Kreuz zu leuchten und warf seine Lichtstrahlen auf den Prediger.
1602 nahm er in Paris an Verhandlungen am königlichen Hof teil. Mehrmals wurde er am Louvre von Heinrich IV. empfangen. Er lehnte alle Ehrungen seitens des Königs ab, der ihn zum Verbleib in der Hauptstadt bewegen wollte. (oben rechts)
Bei seiner ersten diplomatischen Reise nach Paris im Jänner 1602 geriet das Boot auf der Saone in Seenot. Als das Boot das Ufer erreichte, gab es niemanden, der nicht glaubte, dass sie durch die Gebete von Franz v. Sales gerettet worden waren.
Als Koadjutor hatte Franz von Sales es aus Demut abgelehnt zum Bischof geweiht zu werden, solange der Bischof von Granier noch am Leben war. Erst nach dessen Tod wurde er am 8. Dezember 1602 in Thorens geweiht. Bischof Vespasian Gribaldi setzt Franz die Mitra auf.
Während der Weihezeremonie wurden dem Heiligen Einsichten über die heiligste Dreifaltigkeit und die Jungfrau Maria geschenkt. Augenzeugen berichteten, dass "sein Gesicht zu leuchten begann als wäre er ein Fremder in dieser Welt".
"Comme etranger du monde son visage devint etincelant"
"Am Tag seiner Bischofsweihe ´sah man das Antlitz des Bischofs plötzlich ganz strahlend´. Er erlitt sogar eine leichte und flüchtige Ohnmacht. ´Seine Gesichtsfarbe veränderte sich, und er nahm eine so majestätische Würde und Haltung an, daß alle Anwesenden darüber von Bewunderung ergriffen wurden´. (...). - Was ging da in seiner Seele vor?
Der Heilige hat es der Mutter Chantal im Vertrauen gesagt: ´Es kam ihm ganz einfach vor´, berichtete sie, ´als präge die heiligste Dreifaltigkeit seiner Seele innerlich das ein, was die Bischöfe sichtbar an seiner Person vollzogen. Ebenso schien es ihm, die heiligste Mutter unseres Erlösers zu erblicken, die ihn unter ihren Schutz nahm, und an ihrer Seite die heiligen Apostel Petrus und Paulus, die ihn beschützten. Das sind, glaube ich, seine eigenen Worte gewesen.´"
"Als ich zum Bischof geweiht wurde", gestand er selber, "nahm mich Gott mir selbst, um mich ganz für sich in Beschlag zu nehmen; dann aber schenkte er mich dem Volke, das heißt, er hat mich so umgewandelt, daß ich fürder nicht mehr mir lebte, sondern für sie..."
(Lajeunie, Franz v. Sales, 298f)
Bischofsweihe von Franz von Sales, Heimsuchungsbasilika in Annecy |
Allerseligste Jungfrau Maria,
würdige Mutter Gottes
und treue Ausspenderin aller Gnaden,
die er uns in diesem Leben verleihen will,
bei der Liebe deines teuren Sohnes,
unseres Erlösers Jesus Christus, bitte ich dich,
mir von deinem göttlichen Bräutigam,
dem heiligen Geist,
eine himmlische Erleuchtung
und einen guten Rat zu erwirken,
um zu erkennen, was ich tun
und wie ich mich verhalten muß
zur Verherrlichung Gottes
und zur Förderung meines Heils.
Heilige Jungfrau, mit deiner Hilfe hoffe ich
diese Gnade vom Himmel zu erlangen,
denn nächst Gott habe ich mein ganzes Vertrauen
auf dich gesetzt.
(Franz von Sales, Du bist der Gott meines Herzens, 135)
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