Altar der Unschuldigen Kinder, St. Anna, Altötting
Noch
während die Kirche sich über die Geburt Jesu freut, erinnert uns das Fest der
heiligen Unschuldigen Kinder daran, daß Jesus ein Zeichen ist, dem
widersprochen wird. Der Freude über das neugeborene Kind, das in einer Krippe
liegt, folgt sehr schnell das Blutvergießen von vielen unschuldigen Kindern.
Und dies deswegen, weil die Menschen - wie es der Evangelist Johannes zu Beginn
seines Evangeliums schreibt - die Finsternis dem Licht vorzogen und es darum
nicht wollten, sich diesem Licht zu nähern, als es in die Welt kam. Diese
Kinder sind Märtyrer nicht deswegen, weil sie persönlich ihren Glauben an
Christus bezeugten, sondern vielmehr deswegen, weil sie im Kreuzfeuer des
Widerstands gegen Christus mitgerissen wurden.
Es ist beachtenswert, daß Herodes, der, um Jesus zu töten, dieses Massaker an
den Kindern anordnete, dabei aus Furcht handelte. Wer würde dieser neue König
sein, wie würde dieser König die Herrschaft des Herodes bedrohen? Diese
Überlegungen beherrschten seinen Verstand mehr als die Wertschätzung der
kleinen Kinder.
Eine ähnliche Dynamik ereignet sich heutzutage hinsichtlich der Tragödien von
Abtreibung und Euthanasie. Angst verfinstert unsere Wahrnehmung der Heiligkeit
des Lebens. Für die einen ist die Schwangerschaft selbst bereits ein Auslöser
von Verwirrung, Angst und Verzweiflung. Für die anderen stellen sich ähnliche
Gefühle ein bei Krankheit oder Hinfälligkeit. Im einen Fall kann es zur
Abtreibung kommen, im anderen zur Euthanasie. Es wurde gesagt, daß der wahre
Gott Gewalt in Leiden, der Götze dagegen Leiden in Gewalt verwandelt. Es ist
diese letztgenannte Dynamik, die bei beiden am Werk ist: bei Herodes und beim
heutigen Massaker an den Ungeborenen, die Opfer von den Ängsten all derer
werden, die nicht wissen, wie man sie willkommen heißen könnte.
Eine angemessene Weise, um die heiligen unschuldigen Kinder zu ehren und ebenso
den Herrn, für den sie ihr Leben ließen, besteht darin, die Hand auszustrecken
und die eigene Stimme zu erheben, um Hoffnung in den Herzen der Schwangeren zu
erwecken und gleichfalls in den Herzen der Kranken, damit sie niemals zur
Gewalt als Lösung ihres Leidensdrucks Zuflucht nehmen mögen.
(Quelle: priestsforlifeat)
Ihr Unschuldigen Kinder, bittet für uns!
Unschuldige Kinder:
Altar der Unschuldigen Kinder in S. Giovanni Evangelista, Brescia
Glasfenster in Chartres
Unschuldige Kinder (Wandteppich Vatikanische Museen)
Altar der Unschuldigen Kinder in den Grotten unter der Geburtskirche in Bethlehem
Glasfenster der Ermordung der Unschuldigen Kinder in Paray le Monial
Bethlehemitischer Kindermord (Pieter Bruegel d. Ältere)
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