Sonntag, 27. Dezember 2020

Johannes schreibt nieder, was er sieht und hört

 

Johannes schreibt die Offenbarung, Kathedrale von Bayeux

Johannes, Apostel und Evangelist. Johannes war der Sohn des Zebedäus und der Salome, somit der Bruder Jakobus’ des Älteren. Von Beruf war er Fischer. Vor seiner Berufung war er Jünger des Täufers Johannes gewesen und wurde dann Lieblingsjünger des Herrn (Joh 19,26).
Ihr energischer und aufbrausender Charakter hatte Jakobus und Johannes den Beinamen „Boanerges“, „Donnersöhne“ eingebracht (Mk 3,17). Die Zebedäussöhne genossen mit Simon Petrus eine gewisse Vorrangstellung: Petrus, Jakobus und Johannes durften sowohl bei der Verklärung als auch im Garten Gethsémani anwesend sein. Johannes war der Jünger, den Jesus liebte und dem er unter dem Kreuz seine Mutter Maria anvertraute. Später zählte Johannes zu den „Säulen“ der Gemeinde von Jerusalem und Samária, wie Paulus sich ausdrückt.
Alles weitere ist kirchliche Überlieferung ohne historische Gewähr: demnach hat Johannes in Ephesus gewirkt und wurde unter Kaiser Domitian auf die Insel Patmos verbannt, wo er die Apokalypse verfasste. Als Johannes nach Ephesus zurückgekehrt war, verfasste er dort das vierte Evangelium und die Briefe. In Ephesus sei Johannes dann auch in hohem Greisenalter um das Jahr 100 gestorben. Tatsächlich wird schon um 200 eine Johanneskirche mit seinem Grab in Ephesus erwähnt. Die historisch-kritische Exegese unterscheidet zwischen dem Verfasser des Evangeliums und dem Verfasser der Apokalypse. Umstritten ist auch, ob der Johannes, der sich in Joh 21,24 Verfasser des Evangeliums nennt, identisch ist mit dem geheimnisvollen Jünger, „den der Herr liebte“. (Joh 21,24) Der Charakter des 4. Evangeliums unterscheidet sich deutlich von den drei synoptischen Evangelien. Schon die Väter bezeichneten Johannes als „den Theologen“ und schrieben ihm wegen seiner „hohen Theologie“ als Symbol den Adler zu. Am Johannestag wird der nach Johannes benannte Wein gesegnet und die sogenannte „Johannesminne“ getrunken, die an die Liebe des Jüngers zu Jesus erinnert, die sich beim letzten Abendmahl so ausdrückte, dass er an der Brust des Herrn ruhen durfte. Johannes gilt als der einzige der zwölf Apostel, der jungfräulich geblieben war, sowie der einzige, der eines natürlichen Todes gestorben ist.
(Martyrologium Sancrucense)

Johannes

Am Schrein des hl. Eligius, St. Salvatorkathedrale, Brügge

Malerei in Brescia, S. Giovanni

in St.  pETRUS IN gALLICANTU, Jerusalem
 
in Corpus Christi Brixton, London (Glas)

in St Matthew´s, Westminster (Kreuzigungsgruppe)

in Chartres (Johannesfenster)

im Lateran

im Stephansdom

beim Golgotafelsen

bei der Johannesgemeinschaft

in Seckau

 

Kathedrale von Bayeux

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen