Dienstag, 25. Februar 2020

Walburga, mit dem guten Draht nach oben, Patronin von Eichstätt

Verherrlichung der hl. Walburga und Anbetung des Lammes Gottes, Hochaltarbild, Joachim von Sandrart, um 1664

Der Auftraggeber des riesigen Altarbildes (770x480 cm) in der Eichstätter Klosterkirche der Benediktinerinnen war Bischof Marquard II. Schenk von Castell, der sich umgeben von den Kapitelherren am linken Bildrand aufschauend zur heiligen Walpurga befindet. Im Zentrum des Bildes steht die heilige Walpurga, flankiert von ihren Brüdern Wunibald und Willibald, dem Gründer des Bistums Eichstätt. Unter den Kapitelherren links am Bildrand hat Sandrart sich selbst eingefügt und schaut als einziger aus dem Bild heraus.

Engel gießen das Öl der hl. Walburga auf die Kranken



»… nach Stockau/ und mahlte daselbst/ unter andren/ für S. Hochfürstl. Gn. den H. Bischof zu Aichstett/ das herrliche Altar-Stuck zu S. Walburg/ in größe von 30 Schuhen. Diß Gemälde praesentiret S. Hochfürstl. Gn. auf einer Galleria im Bischoflichen Ornat und Pontifical stehend/ von allen dero und des HochStiffts Capitel-Herren umgeben/ und ganz andächtig gen Himmel sehend: als gleichsam flehentlich ansuchend um Hülfe für eine große Mänge armer/ blinder/ lahmer/ kranker und bresthafter Leute/ die vor ihme stehen und um Erledigung seufzen.
Aus dem Himmel fället ein Strahl der Glori auf S. Walburgen Begräbnis: aus welchem das daselbst für heilig und heilsam gehaltene Oel schwitzet/ welches durch etliche Engel unter die Bresthaften/ zu ihrer Genesung/ ausgetheilet wird. In dieser Schaar sind hohe und niedere Personen/ und nicht allein von Christlichen Nationen/ sondern auch Türken/ Persianer/ Mohren und andere Ausländische/ theils zu Pferd/ theils herzu gehend/ theils getragen und geführet: derer aller unterschiedliche Stellungen/ Affecten und bewegliche passiones, so kunstreich ausgebildet/ daß man diß Werk nicht genug beschauen und bewundern kan/ auch ein ganzes Buch davon zu schreiben wäre. Daher viel Fürsten und Herren/ allein um dieses WunderStucks willen/ diesen Ort besuchet/ welcher hierdurch…«
 





Äbtissin
Namensdeutung: die schützende Herrin (althochdeutsch)
Namenstage: Walburga, Walburg, Walburgis, Wally, Valpuri
Gedenktag: 25. Februar
Lebensdaten: geboren um 710 in Wessex, gestorben am 25. Februar 779 in Heidenheim
Lebensgeschichte: Walburga, der Legende nach ein Königskind wie ihre Geschwister Willibald und Wunibald, lebte von ihrem zehnten Lebensjahr an im Kloster Wimborne, wo sie 25 Jahre lang blieb und vielleicht bereits für die Entsendung als Missionarin ausgebildet wurde.
Nachdem sich ihre Brüder im Auftrag ihres Onkels Bonifatius im süddeutschen Raum niedergelassen hatten, zog auch Walburga auf den Kontinent und lebte im Kloster ihrer Verwandten Lioba in Tauberbischofsheim. Als ihr Bruder Wunibald erkrankte, pflegte sie ihn bis zu seinem Tod 761 und übernahm von ihm das Eigenkloster Heidenheim, dem sie ein Frauenkloster hinzufügte. Unter ihrer Führung entwickelte sich das Doppelkloster zu einem Zentrum der Mission auf deutschem Boden.
Die bereits zu Lebzeiten als wundertätig verehrte Walburga starb am 25. Februar 779 in Heidenheim.
Verehrung/Brauchtum: Walburgas Gebeine wurden am 1. Mai 870 feierlich erhoben und nach Eichstätt verbracht, der Gründung ihres Bruders Willibald. Daher rührt auch der Name der Walpurgisnacht zum 1. Mai. Die Wallfahrt zu ihrem Grab war eine der größten des Mittelalters. In der Krypta des Benediktinerinnenklosters Sankt Walburg bildet sich an ihrem Reliquienschrein das sogenannte Walburgisöl, eine Flüssigkeit, die Pilger als Heilmittel an der Klosterpforte erhalten können.
Darstellung: als Äbtissin mit Stab, Regelbuch, Ölflasche, manchmal auch mit drei Ähren
Patronin: des Bistums Eichstätt, der Wöchnerinnen, Bauern, Haustiere, Helferin bei Husten, Hundebiss, Tollwut, in Seenot, für gutes Wachstum der Feldfrüchte und gegen Augenleiden
(Bistum Augsburg) 



hl. Walburga, bitte für uns

Abtei- und Klosterkirche St. Walburg, Eichstätt

Walburgastatue auf dem Kirchturm (mit dem guten Draht nach oben), mit Stab und Ölflasche

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