Sonntag, 13. Januar 2019

Taufe des Herrn (Chartres)

Taufe des Herrn, um 1230, ND de Chartres


In jener Zeit 15war das Volk voll Erwartung, und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei.
16Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
21Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel,
22und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. (Lukas 3)


Am heutigen Sonntag feiern wir nach dem Hochfest der Erscheinung des Herrn das Fest der Taufe des Herrn, mit dem die liturgische Weihnachtszeit zu Ende geht. Heute betrachten wir Jesus, der sich im Alter von rund 30 Jahren von Johannes im Jordan taufen lassen wollte. Es handelte sich um eine Sühnetaufe, bei der das Symbol des Wassers verwendet wurde, um die Reinigung von Herz und Leben auszudrücken.

Johannes, den man den "Täufer" nannte, also denjenigen, der tauft, predigte dem Volk Israel, sich zur Vorbereitung auf das bevorstehende Kommen des Messias taufen zu lassen. Und er erklärte allen, dass einer nach ihm kommen werde, der größer sei als er selbst und nicht mit Wasser, sondern mit dem Heiligen Geist taufen werde (vgl. Mk 1,7-8). Als Jesus im Jordan getauft wurde, kam der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube auf ihn herab und blieb auf ihm, und Johannes der Täufer erkannte, dass Jesus der Christus war, das "Lamm Gottes", das gekommen war, um die Sünden der Welt hinweg zu nehmen (vgl. Joh 1,29).

Somit ist die Taufe im Jordan auch eine "Epiphanie", eine Offenbarung der messianischen Identität des Herrn und seines Erlösungswerks, das in einer anderen "Taufe" seinen Höhepunkt finden wird, nämlich in seinem Todes und seiner Auferstehung, durch die die ganze Welt im Feuer des göttlichen Erbarmens gereinigt werden wird (vgl. Lk 12,49-50). (....)



Die Kindertaufe bringt das Geheimnis der neuen Geburt zum göttlichen Leben in Christus zum Ausdruck und verwirklicht es: Gläubige Eltern bringen ihre Kinder zum Taufbecken, das für den "Mutterleib" der Kirche steht, aus dessen gesegnetem Wasser Kinder Gottes in die Welt gesetzt werden. Die Gnade, die diese Neugeborenen empfangen, verlangt danach, von ihnen aus freien Stücken und auf verantwortungsvolle Weise angenommen zu werden, wenn sie einmal erwachsen geworden sind. Dieser Reifungsprozess wird sie später dazu führen, das Sakrament der Firmung zu empfangen. Es wird ihre Taufgnade festigen und ihnen das "Siegel" des Heiligen Geistes aufdrücken.

Liebe Brüder und Schwestern! Das heutige Hochfest möge für alle Christen zu einer großartigen Gelegenheit werden, um die Freude und Schönheit der eigenen Taufe zu entdecken, die eine allzeit gegenwärtige Realität ist, wenn sie im Glauben gelebt wird: Sie erneuert in uns andauernd das Bild des neuen Menschen, und sie erneuert uns in der Heiligkeit der Gedanken und Taten. Darüber hinaus vereint die Taufe die Christen aller Bekenntnisse. Als Getaufte sind wir alle Kinder Gottes in Christus Jesus, unserem Meister und Herrn. Die Jungfrau Maria möge für uns alle die Gnade erlangen, immer mehr den Wert unserer Taufe zu verstehen und mit einem angemessenen Lebenswandel Zeugnis für sie zu geben.

(Benedikt XVI., Angelus, 9.1.2006)





Unsere Liebe Frau von Chartres


Heute gedenkt die Kirche des hl. Remigius von Reims und des hl. Hilarius von Poitiers (Hilarius begegnet dem hl. Martin) und in Poitiers

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