Freitag, 7. Oktober 2016

Siegreiches Gebet

Herabkunft des hl. Geistes auf Maria und die 12 Apostel, Mosaik des Altars Pius V., Rosenkranzbasilika, Pompei

Dem Sieger über Höll und Tod
lobsinge die befreite Welt.
Er hat der Sünde Bann gelöst,
das Tor des Himmels aufgetan.

Durch vierzig Tage bleibt der Herr
den Seinen friedenspendend nah;
dann kehrt zum Vater er zurück
und nimmt zu seiner Rechten Platz.

An Pfingsten sendet er den Geist,
verheißen aller Welt zum Trost.
Maria und der Jünger Schar
empfangen ihn im Feuersturm.

Die junge Kirche auf dem Weg
schaut sehnend aus nach ihrem Herrn.
Maria darf zuerst ihn sehn:
Er nimmt sie in den Himmel auf.

Die schönste Krone schmückt ihr Haupt,
die Engel singen ihr zum Preis.
die Menschen wissen um ihr Herz,
das jedem Armen offensteht.

Dem heiligen dreieinen Gott
sei unsrer Herzen Lob geweiht.
Durch Gottes und Mariens Sohn
erhoffen wir das ewge Heil. Amen.

(Hymnus zu den glorreichen Geheimnissen,
Rosenkranzfest, Proprium des Predigerordens)

In einer Vision sieht Papst Pius V. durch das Fenster den Sieg von Lepanto,
Basilika in Pompei

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bedrohte das muslimische türkische Reich in seinem Hass gegen den katholischen Glauben und seiner Gier nach neuen Eroberungen die europäische Christenheit aufs Gefährlichste.

Der Angriff fand im heiligen Pius V., der zu dieser Zeit den Apostolischen Stuhl innehatte, einen entscheidenden, wirksamen Gegner.
Nach hartnäckigen diplomatischen Bemühungen gelang es diesem großen Papst schließlich, eine von dem spanischen und dem neapolitanisch-sizilianischen Reich, von den Republiken Venedig und Genua, sowie vom Malteserorden und dem Kirchenstaat selbst beschickte Flotte von zweihundert Galeeren zusammenzustellen. Ermuntert von der Aussicht auf Sieg, die ihr der Papst mit auf den Weg gegeben hatte, steuerte die Flotte zuversichtlich die Gewässer an, in denen schließlich am 7. Oktober 1571 in der Nähe des Hafens von Lepanto, an der Einfahrt des Golfs von Korinth, zur Schlacht kommen sollte.

Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit des Feindes und schweren Einbußen zu Beginn des Kampfes, änderte sich die Lage endlich zugunsten der katholischen Flotte, dank des wunderbaren Eingreifens der Gottesmutter, deren Erscheinen am Himmel, die muslimischen Truppen mit Entsetzen erfüllte.

Genau zu der Zeit, zu der dies geschah, hatte der heilige Pius V. eine Offenbarung: Er unterbrach plötzlich die Arbeit mit einem seiner Gehilfen und ging ans Fenster, wo er zum Himmel schaute und den glücklichen Ausgang der Schlacht verkündete.

Zwei Wochen später kam ein Kurier mit der Siegesmeldung nach Rom ein erneuter Beweis der Wirksamkeit des Rosenkranzes. Denn die Rosenkranzbruderschaften hatten am gleichen Tag, an dem die Schlacht stattfand, Bittgänge und öffentliche Andachten für den Sieg der katholischen Waffen veranstaltet.

Zur Erinnerung an diese außerordentliche Begebenheit führte der heilige Pius V. das Fest Unserer Lieben Frau vom Sieg ein, das jedes Jahr am ersten Oktobersamstag (dem Wochentag, an dem die Schlacht von Lepanto stattgefunden hatte) gefeiert werden sollte; außerdem ließ er in die Lauretanische Litanei den Aufruf „Hilfe der Christen, bitte für uns! Aufnehmen.

1673 änderte Papst Gregor XIII. den Namen des Festes in das Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz um. Damit wird wohl deutlich genug die Wichtigkeit dieser Gebetsübung für den damaligen Sieg hervorgehoben.
1716 hat Papst Klemens XI. das Fest auf die ganze abendländische Kirche ausgedehnt. Am 5. August des genannten Jahres waren die muslimischen Türken erneut geschlagen worden, dieses Mal durch Prinz Eugen von Savoyen im ungarischen Peterwardein.

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts hat schließlich der große, heilige Papst Pius X. das Rosenkranzfest auf den 7. Oktober festgelegt.


(Antonio Borelli Machado, Der Rosenkranz)

Basilka unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Pompei, Santuario della Beata Vergine del Santo Rosario di Pompei,

Zu Bartolo Longo, auch genannt Bruder Rosenkranz (Gedenktag 6.10.)

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