Athanasius zertritt die Häresien, Maria sopra Minerva, Rom |
Der heilige Athanasius ist Vater und Lehrer der universalen Kirche und verdient deshalb unser gemeinsames Gedenken. Das beste Gedenken eines Heiligen, der einen außergewöhnlichen Beitrag zum Leben der Kirche in einem entscheidenden Moment ihrer Geschichte geleistet hat, als die Häretiker die wesensgleiche Gottheit des Wortes und daher auch Christi leugneten, scheint uns im Nachdenken über das Vermächtnis zu bestehen, das er uns hinterlassen hat: Das Glaubenszeugnis in seinem Leben und in seinem Denken.
Wenn wir über sein menschlichens Schicksal nachdenken, begegnen wir einem Gläubigen, der fest im Glauben des Evangeliums verwurzelt ist, einem überzeugten Verfechter und Verteidiger der Wahrheit, der bereit ist, jede Verleumdung, Verfolgung, Gewalt zu erdulden. Von den fünfundvierzig Jahres seines Bischofsamtes verbrachte er gut zwanzig Jahre in mehrmaligen Verbannungen; und sogar unsere Stadt Rom nahm ihn unter Papst Julius für drei Jahre während seiner zweiten Verbannung auf, die ihn von April 229 bis Oktober 346 traf.
Stets und überall bekundete er vor allen, vor Mächtigen und Irrenden, den Glauben an die Gottheit Christi, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist, so daß die liturgische Tradition des Ostens ihn "Säule des wahren Glaubens" nennt, während die katholische Kirche ihn unter die Kirchenlehrer zählt.
Er war in der Tat ein Mann der Kirche; als wachsamer und aufmerksamer Hirt widmete er das ganze Leben ausschließlich ihrem Dienst: nicht nur dem Dienst an seiner Kirche von Alexandrien, sondern der Kirche insgesamt, indem er überallhin die Glut seines Glaubens brachte, das erbauende Vorbild seines Lebens, das kompromißlos konsequent war, die Mahnung zum Gebet, das er unter den Mönchen in der Wüste gelernt hatte, wohin er mehrere Male Zuflucht nehmen mußte.
(aus einer Predigt von Papst Paul VI. anläßlich der 1600-Jahrfeier des seligen Todes des heiligen Athanasius,, 6. Mai 1973, in M. Fiedrowicz, Päpste und Kirchenväter, 241f)
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