Donnerstag, 10. September 2020

Hab Glauben - Nikolaus von Tolentino

 

Christus umarmt Nikolaus v. Tolentino, Hochaltarbild in der Basilika des hl. Nikolaus,
links Augustinus, rechts Nikolaus von Bari


 
Ordenspriester, Volksprediger
Namensdeutung: Sieger des Volkes (griech.)
Namenstage: Nikolaus, Nicolas, Niklaus, Niklas, Nicki, Niko, Niels, Nikolai, Nicolo, Klaus, Collin, Miklós, Mikołaj, Kai, Kolja, weibl.: Nikola, Nicole, Nicki
Gedenktag: 10. September

Lebensdaten: geboren um 1245 in Sant’Angelo in Pontano (Marken), gestorben am 10. September 1305 in Tolentino

Lebensgeschichte und Legende: Nicola Gurrutti kam nach einer Wallfahrt seiner lange kinderlosen Eltern zum Grab des heiligen Nikolaus von Myra in Bari zur Welt, weshalb er auch dessen Namen trug. Mit 16 Jahren wurde er Augustinereremit und 1270 zum Priester geweiht. 1275 zog Nikolaus ins moralisch und religiös heruntergekommene Städtchen Tolentino, wo er unter anderem auch an der Klosterpforte Essen an die Armen ausgab. Er soll so freigebig gewesen sein, dass ihn die Ordensoberen misstrauisch überwachten, und von ihm wird ein Rosenwunder wie das der heiligen Elisabeth von Thüringen berichtet.
Auf eine seiner Visionen geht der Brauch der Augustiner zurück, Nikolausbrot zu verteilen: Die Jungfrau Maria und der heilige Augustinus hatten ihm gegen seine Schwäche infolge des vielen Fastens eingegeben, Brot mit einem Kreuz zu bezeichnen und in Wasser eingeweicht zu verzehren. Im Traum erschien ihm ein verstorbener Mitbruder aus dem Fegefeuer, der ihn um eine heilige Messe für sich und andere Arme Seelen bat und nach sieben solchen Messen wieder erschien, um ihm zu danken. Zwei gebratene Rebhühner, die seine Oberen ihm zu essen befohlen hatten, flogen lebendig davon.
Nikolaus war ein begnadeter Prediger und Seelsorger, der die zwischen päpstlichen Guelfen und kaiserlichen Ghibellinen zerrissene Stadt befriedete, Bedürftigen half und Gefangene besuchte. Von ganz Tolentino als wundertätiger Heiliger verehrt, führte er auch in seinen von Krankheit gezeichneten letzten Lebensjahren ein Leben der Buße und Entsagung. 

Verehrung: Schon bald nach Nikolaus’ Tod baute man über seinem Grab eine Basilika. Auf seine Fürsprache sollen sich innerhalb von 20 Jahren um die 300 Wunderheilungen ereignet haben. 1446 heiliggesprochen, ruht er heute in der Krypta der Basilika S. Nicola in einem Glasschrein. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert war Nikolaus einer der meistverehrten Heiligen in Europa und Amerika und besonders auf den Philippinen. 1884 erklärte ihn Papst Leo XIII. zum Patron der Armen Seelen im Fegefeuer.

Darstellung: im schwarzen Ordenshabit mit Stern, Lilie, Buch, mit gebratenen Vögeln, Kelch, Kreuz, Geißel oder Teufel

Patron: von Rom, Tolentino, Venedig, Genua, Antwerpen, Córdoba, Lima, Mitpatron von Bayern, der Armen Seelen, der Schiffbrüchigen, für das tägliche Brot und Freiheit

(Bistum Augsburg)


Basilca di San Nicola da Tolentino

Der Heilige pflegte denen, die sich seinen Gebeten empfahlen, zu sagen:

Hab Glauben, denn der Glaube rettet den Menschen.



Gebet zum hl. Nikolaus von Tolentino

Aus dem Leben des hl. Nikolaus von Tolentino

Die Kapelle des hl. Nikolaus von Tolentino

Nikolaus und die Rebhühner 

Maria hilft Nikolaus in schwerer Krankheit

Geburt und Sterben des hl. Nikolaus

Nikolaus und die Armen Seelen 

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