Christus umarmt Nikolaus v. Tolentino, Hochaltarbild in der Basilika des hl. Nikolaus, links Augustinus, rechts Nikolaus von Bari |
Lebensdaten: geboren um 1245 in Sant’Angelo in Pontano (Marken), gestorben am 10. September 1305 in Tolentino
Lebensgeschichte und Legende: Nicola Gurrutti kam nach einer Wallfahrt seiner lange kinderlosen Eltern zum Grab des heiligen Nikolaus von Myra
in Bari zur Welt, weshalb er auch dessen Namen trug. Mit 16 Jahren
wurde er Augustinereremit und 1270 zum Priester geweiht. 1275 zog
Nikolaus ins moralisch und religiös heruntergekommene Städtchen
Tolentino, wo er unter anderem auch an der Klosterpforte Essen an die
Armen ausgab. Er soll so freigebig gewesen sein, dass ihn die
Ordensoberen misstrauisch überwachten, und von ihm wird ein Rosenwunder
wie das der heiligen Elisabeth von Thüringen berichtet.
Auf eine seiner Visionen geht der Brauch der Augustiner zurück, Nikolausbrot zu verteilen: Die Jungfrau Maria und der heilige Augustinus
hatten ihm gegen seine Schwäche infolge des vielen Fastens eingegeben,
Brot mit einem Kreuz zu bezeichnen und in Wasser eingeweicht zu
verzehren. Im Traum erschien ihm ein verstorbener Mitbruder aus dem
Fegefeuer, der ihn um eine heilige Messe für sich und andere Arme Seelen
bat und nach sieben solchen Messen wieder erschien, um ihm zu danken.
Zwei gebratene Rebhühner, die seine Oberen ihm zu essen befohlen hatten,
flogen lebendig davon.
Nikolaus war ein begnadeter Prediger und
Seelsorger, der die zwischen päpstlichen Guelfen und kaiserlichen
Ghibellinen zerrissene Stadt befriedete, Bedürftigen half und Gefangene
besuchte. Von ganz Tolentino als wundertätiger Heiliger verehrt, führte
er auch in seinen von Krankheit gezeichneten letzten Lebensjahren ein
Leben der Buße und Entsagung.
Verehrung: Schon bald nach Nikolaus’ Tod baute man über seinem Grab eine Basilika. Auf seine Fürsprache sollen sich innerhalb von 20 Jahren um die 300 Wunderheilungen ereignet haben. 1446 heiliggesprochen, ruht er heute in der Krypta der Basilika S. Nicola in einem Glasschrein. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert war Nikolaus einer der meistverehrten Heiligen in Europa und Amerika und besonders auf den Philippinen. 1884 erklärte ihn Papst Leo XIII. zum Patron der Armen Seelen im Fegefeuer.
Darstellung: im schwarzen Ordenshabit mit Stern, Lilie, Buch, mit gebratenen Vögeln, Kelch, Kreuz, Geißel oder Teufel
Patron: von Rom, Tolentino, Venedig, Genua, Antwerpen, Córdoba, Lima, Mitpatron von Bayern, der Armen Seelen, der Schiffbrüchigen, für das tägliche Brot und Freiheit
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Basilca di San Nicola da Tolentino |
Der Heilige pflegte denen, die sich seinen Gebeten empfahlen, zu sagen:
Hab Glauben, denn der Glaube rettet den Menschen.
Gebet zum hl. Nikolaus von Tolentino
Aus dem Leben des hl. Nikolaus von Tolentino
Die Kapelle des hl. Nikolaus von Tolentino
Nikolaus und die Rebhühner
Maria hilft Nikolaus in schwerer Krankheit
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