Herz-Jesu Statue vor der Rosenkranzbasilika in Fatima |
Der Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.
4 Unter allen der
Herz-Jesu-Andacht eigenen Übungen ragt für Auge und Gemüt hervor unsere gläubig
fromme Weihe des eigenen Selbst und all unserer Habe an das göttliche Herz Jesu
als Entgelt für Gottes ewige Liebe. Wie sehr unser Heiland diese Hingabe von
den Menschen wünschte – nicht auf Grund seines Rechtes, sondern aus
unermesslicher Liebe uns –, das hat er die unschuldige Jüngerin seines Herzens,
Margareta Maria, gelehrt; sie hat mit ihrem Seelenführer Claude de la
Colombière zuallererst diesen Dienst ihm geleistet. Im weiteren Verlaufe der
Zeit folgten zunächst Einzelpersonen, weiterhin Familien und Vereinigungen,
schließlich gar Behörden, Städte, Staaten.
Vollzug und Verbreitung
Früher
und auch heutzutage ist es durch Schliche und Ränke des Unglaubens so weit
gekommen, dass man Christus dem Herrn sein Königtum schmälerte. Offen zettelte
man Krieg an gegen die Kirche. Man brachte Gesetze ein und drückte
Volksbeschlüsse durch, die dem göttlichen und natürlichen Rechte widerstreiten.
Ja, man hielt Tagungen ab unter dem Feldgeschrei: Den wollen wir nicht zu
unserem König haben. Aber da brach kraft der Weihe, von der Wir sprechen, ein
einziges Rufen los: – des Heiligsten Herzens Gefolgschaft lehnte sich
leidenschaftlich auf, um Christus seinen Ruhm zu sichern und seine Rechte zu
behaupten – Christus soll König sein; es komme dein Reich. Das führte
schließlich zu einer glücklichen Tat Unseres hochseligen Vorgängers Leo XIII.
Die ganze Menschheit, die Christus, dem Mittelpunkt der Welt, kraft angeborenen
Rechtes zu eigen ist, hat er zu Beginn dieses Jahrhunderts unter dem Jubel der
Christenheit dem Heiligsten Herzen geweiht.
Weihe und Herz-Jesu-Fest
5 Wie Wir in Unserem Rundschreiben
„Quas primas“
darlegten, haben Wir auf das ständige Wünschen und Verlangen sehr vieler
Bischöfe und Gläubigen hin diese glückliche und erfreuliche Tat durch Gottes
Gnade zum Abschluss und zur Vollendung bringen können, indem Wir am Ende des
Sühnejahres das Fest Christi des Königs der Welt für die ganze Christenheit
feierlich einsetzten. Als Wir das taten, haben Wir die Königsherrschaft Christi
über das Weltall, über die staatliche und häusliche Gemeinschaft und über die
Einzelmenschen ins Licht gerückt. Wir haben dabei jetzt schon die Freuden jenes
segensvollen Tages vorweggenommen, an dem sich der gesamte Erdkreis froh und
frei unter Christi milde Königsgewalt beugt. Deshalb verordneten Wir damals
gleichzeitig, dass bei diesem neuen Feste eine solche Weihe jährlich erneuert
werde, um aus ihr sichere und reiche Frucht zu gewinnen und um alle Völker im
Herzen des Königs der Könige und des Herrn der Herrscher mit christlicher Liebe
und friedlicher Versöhnung aneinander zu binden.
Die Sühne
6 Zu all diesen Diensten,
besonders auch zu jener mit soviel Seelenfrucht gesegneten Weihe, wie sie das
feierliche Königsfest geradezu verbürgt hat, muss aber noch etwas hinzukommen.
Und darüber möchten Wir, ehrwürdige Mitbrüder, etwas ausführlicher mit Euch
reden. Wir denken an die Dienstespflicht gerechter Genugtuung oder Sühne, die
dem Heiligsten Herzen Jesu zu leisten ist. Gewiss, bei der Weihe kommt es
zuerst und vorzüglich darauf an, dass man als Geschöpf dem Schöpfer Liebe mit
Liebe vergelte. Daraus folgt aber von selbst ein Zweites. Sollte etwa einmal Vergessenheit
die unerschaffene Liebe vernachlässigt oder Frevel sie je verletzt haben: das
so oder so zugefügte Unrecht muss gutgemacht werden. Eine Pflicht, wofür der
landläufige Ausdruck eben „Sühne“ heißt.
(aus: Papst Pius XI., Enzyklika Miserentissimus redemptor, 8. Mai 1928)
Heiligstes Herz Jesu, erbarme dich unser! |
die Statue wurde während der Amtszeit von Papst Pius XI. errichtet, dessen Wappen unterhalb der Statue zu sehen ist. |
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