Statuen von Francesco und Jacinta vor der Pfarrkirche, Fatima |
Lebensdaten: geboren am 11. März 1910 in Aljustrel/Fátima, gestorben am 20. Februar 1920 in Lissabon
Lebensgeschichte:
Jacinta kam am 11. März 1910 in einer armen Bauernfamilie im kleinen
Ort Aljustrel zur Welt und hütete schon als kleines Kind zusammen mit
ihrem älteren Bruder Francisco und ihrer Cousine Lucia dos Santos die
Schafe der Familie. 1916 erschien den drei Kindern ein Engel, der sie am
13. Mai des nächsten Jahres zur Cova da Iria („Friedensmulde“)
bestellte. Am besagten Tag begegnete ihnen dort eine ganz in weiß
gekleidete, junge Frau, die sie als die Jungfrau Maria erkannten und die
sie bat, am 13. eines jeden Monats wiederzukommen.
Statt
Stillschweigen zu bewahren, plauderte die siebenjährige Jacinta ihr
Geheimnis aus. Zunächst mussten die Kinder viel Leid erdulden, denn man
glaubte ihnen nicht. Doch sie kamen jeden Monat wieder, und die
Gottesmutter offenbarte ihnen im Laufe der Zeit drei große Geheimnisse.
Immer mehr Menschen begleiteten die Kinder. Am 13. September waren es
bereits 15.000, am 13. Oktober mehr als 50.000 Menschen, die zumindest
seltsame Lichterscheinungen beobachten konnten. Augenzeugen berichteten,
dass sich die Sonne rasend schnell zu drehen begann und dabei bunte
Strahlen sichtbar wurden.
Drei Geheimnisse offenbarte die „schöne
Dame“ den Kindern: eine Vision von der Hölle – die besonders Jacinta
beeindruckte und sie zu einer gesundheitsgefährdenden Fastenpraxis
führte –, die Ankündigung des Zweiten Weltkriegs und die Bekehrung
Russlands sowie die Vision eines bewaffneten Angriffs auf eine Gruppe
von kirchlichen Würdenträgern. Diese letzte Vision deutete Papst
Johannes Paul II. als eine Vorankündigung des Attentats auf ihn am
„Fátimatag“, dem 13. Mai 1981.
Auch ihr eigenes Schicksal hatte die
Gottesmutter den Kindern vorausgesagt. Im Dezember 1918 erkrankten die
Geschwister an der Spanischen Grippe. Francisco starb daran, Jacinta
erholte sich noch einmal. Doch Anfang 1920 zog sie sich eine eitrige
Brustfellentzündung zu, der sie nach schwerem Leiden am 20. Februar im
Krankenhaus in Lissabon erlag. Ihrer Erzählung nach war ihr Maria auch
im Krankenhaus noch mehrmals erschienen.
Verehrung/Brauchtum: Nach mehreren Stationen wurden die Gebeine Jacintas zusammen mit denen ihres Bruders Francisco in der Basilika in Fátima beigesetzt. Am 13. Mai 2000 wurden sie und ihr Bruder Francisco von Papst Johannes Paul II. bei seiner Wallfahrt nach Fátima im Beisein der 93-jährigen Lucia seliggesprochen. Heiliggesprochen wurde sie am 13. Mai 2017 von Papst Franziskus anlässlich seines Besuchs ebenfalls in Fátima zur 100. Wiederkehr der Marienerscheinungen. Vielerorts wurden Fátimakapellen errichtet und Fátimastatuen in die Kirchen gestellt. An vielen Wallfahrtsorten wird der Fátimatag feierlich begangen. Das Rosenkranzgebet, das die Gottesmutter den Kindern besonders ans Herz gelegt hat, entdeckten viele Gläubige durch die Ereignisse in Fátima wieder neu.
Patronin: der Kranken, Gefangenen und um ihres Glaubens Willen Verfolgten
Heute gedenkt die Kirche der Seher von Fatima Jacinta und Francesco Marto
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