Karlsbrücke in Prag mit Blick auf den Veitsdom |
Lebensdaten: geboren 827 – 815 in Thessaloniki, gestorben am 14. Februar 869 in Rom – am 6. April 885 in Mähren
Lebensgeschichte: Konstantin und sein Bruder Michael waren der jeweils jüngste und der älteste Sohn des byzantinischen Statthalters von Thessaloniki im Norden des Oströmischen Reichs. Neben Griechisch beherrschten sie auch die slawische Umgangssprache. Während Michael in die Fußstapfen des Vaters trat und Statthalter im slawischen Gebiet wurde, ging Konstantin nach Konstantinopel, wo er nach einem umfassenden Studium Bibliothekar der Patriarchalhochschule wurde und Theologie lehrte. 856 verließ er die von Hofintrigen geschüttelte Hauptstadt und begab sich in ein Kloster, in das sich mittlerweile auch sein Bruder mit dem Mönchsnamen Methodius von seinem Amt zurückgezogen hatte. Da es von den Brüdern heißt, sie hätten sich gemeinsam den „Schriften“ gewidmet, könnten sie damals bereits die glagolitische Schrift für die slawischen liturgischen und theologischen Texte erarbeitet haben.
860 beantwortete Konstantinopel das Ersuchen der Chasaren um einen Glaubensboten mit der Entsendung der beiden Brüder. Sie hatten bei dem Turkvolk nördlich des Schwarzen Meeres Erfolg und fanden überdies auf der Krim die Reliquien des heiligen Papstes Klemens. 863 führte sie eine neue Mission ins Mährerreich, um dem Volk in dessen eigener Sprache den christlichen Glauben zu erklären. Dort, im fränkisch-päpstlichen Jurisdiktionsbereich, stießen die Brüder jedoch auf den Widerstand des Klerus, der trotz des Unverständnisses der Bevölkerung auf rein lateinische Gottesdienste beharrte. Nur in den drei Sprachen der Kreuzesinschrift Jesu dürfe das Christentum gelehrt werden. Dagegen wandten die Brüder ihr neues Alphabet an, gründeten eine Schule und verbreiteten den Glauben in der slawischen Sprache.
868 wurde wegen der Auseinandersetzungen mit den fränkischen Bischöfen eine Reise nach Rom nötig, um den Papst von ihrer Mission zu überzeugen. Dieser empfing die Brüder und die Reliquien seines Vorgängers Klemens in einer Prozession, segnete die mitgebrachten liturgischen Bücher und weihte die Brüder sowie die mitgereisten Schüler zu Priestern und Diakonen. Konstantin wurde zum Bischof erhoben, erkrankte jedoch, trat mit dem Namen Kyrillos in eines der griechischen Klöster Roms ein und starb. Methodius kehrte als Erzbischof nach Mähren und Pannonien zurück und wirkte vor allem als Übersetzer vom Griechischen in die slawische Schriftsprache. Mit dem Nomokanon verfasste er das älteste slawische Gesetzbuch.
Verehrung: Die Weiterentwicklung ihres Alphabets, das zu Ehren Konstantins das kyrillische heißt, erlaubte den slawischen Völkern den Anschluss an die griechische Kultur und wurde zum Identitätsmerkmal von Ländern wie Serbien, Bulgarien und Russland, denen die Brüder als „Apostelgleiche“ gelten. Auch in Tschechien und in der Slowakei werden sie sehr verehrt. 1980 erhob sie Papst Johannes Paul II. zu Schutzpatronen Europas.
Patrone: Europas
Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Valentin von Terni.
Ihr heiligen Missionare der Slawen, bittet für uns! |
Denkmal v. Kyrill und Methodius auf der Karlsbrücke in Prag, Karl Dvorak |
Altar der Slawenapostel in der Kathedrale von Zagreb (Slavorum Apostoli, JPII, Nr. 20 und Gebet am Schluß)
Glasfenster im Prager Veitsdom (Leben)
Wandteppich im Pressburger Martinsdom (Benedikt XVI., 17.6.2009, Gebet von Johannes Paul II.)
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