Sonntag, 17. Februar 2019

Das Heilige Land 27 - Der Berg der Seligpreisungen


+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
17stieg Jesus mit seinen Jüngern den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei.
20Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.
21Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.
22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.
23Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.
24Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten.
25Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.
26Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.


Evangelium vom 6. Sonntag im Lesejahr C




Die Bergpredigt gilt gemeinhin als Höhepunkt der Botschaft Jesu. Sie umfaßt (Mt 5-7) und wird eingeleitet durch acht Seligpreisungen. Doch manches, was Matthäus im Rahmen der Bergpredigt notiert, findet sich bei Lukas in einem anderen Zusammenhang, wie z. B. das Vaterunser (Lk 11,1-4). Und obwohl auch Lukas eine Art Bergpredigt in seinem Evangelium hat, die mit Seligpreisungen anfängt, steigt Jesus nach Lukas vorher eigens herunter in die Ebene (Lk 6,17-23). So wird deutlich, daß die Bergpredigt Jesu eine Zusammenstellung von Kernworten Jesu ist, die von den Evangelisten gehandhabt worden ist, für die aber Matthäus als idealen Ort den Berg gewählt hat, wo Jesus sitzend, und das heißt "mit Vollmacht" (Mk 1,27), die Botschaft vom Reich Gottes verkündet. Denn das Gesetz wurde durch Mose (am Sinai) gegeben. Die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus... Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht (Joh 1,17).
So ist es eigentlich klar, daß man nach dem "Ort" der Bergpredigt und ihrer Einleitung, der Seligpreisungen, nicht zu suchen braucht. So ist es nur richtig, daß die "Gesellschaft für die Unterstützung der italienischen Missionare" einfach einen schönen Platz über dem See Gennesaret ohne direkte historische Vorgabe ausgewählt hat, um hier 1938 die Kapelle der Seligpreisungen zu brauchen. Es ist die einzige Erinnerungsstätte im Heiligen Land, die so einfach auf die "grüne Wiese" gestellt wurde.


Selig bist du, Maria, weil du geglaubt hast

Kapelle der Seligpreisungen

Das äußere der Kapelle mit ihrer Kuppel und ihrem Kolonnaden-Umgang ist wirklich ein Teil der Landschaft geworden. Im Innern wirkt die Kapelle einfach und gibt in den 8 Feldern über den Fenstern den lateinischen Text der 8 Seligpreisungen wieder, während die schmalen Fenster wiederum den Blick auf die galiläische Landschaft erlauben. Symbolisch auf dem Fußboden stellen die Beziehung der acht Seligpreisungen zu den drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, und Liebe und zu den vier Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Gerechtigkeit, Starkmut und Mäßigung her.

(H. Fürst, Im Land des Herrn, 111f)

Selig, die ein reines Herz haben, sie werden Gott schauen

Der Auferstandene beim Tabernakel


Kardinaltugend der Gerechtigkeit


Blick auf den See Genesareth

Lob dir, Christus

Fenster unterhalb der Kuppel mit den Seligpreisungen in lateinischer Sprache, Kapelle der Seligpreisungen

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