Die Kölner Ursulakirche ist eine von zwölf romanischen Kirchen in der Altstadt. Im 4. bzw. 5. Jahrhundert wurde auf den Fundamenten einer niedergebrannten Grabkapelle die erste Basilika zu Ehren der heiligen Jungfrauen auf dem Ort ihres Martyriums errichtet.
Die Ursulalegende: Die heilige Ursula war eine britannische Königstochter, die ihr Leben Christus geweiht und Jungfräulichkeit gelobt hatte. Als jedoch der heidnische König von Anglia sie als Frau für seinen Sohn Aetherius will, geht sie zum Schein auf den Antrag ein, stellt jedoch die Bedingung, dass ihr Bräutigam zum Christentum übertreten muss und ihr bis zur Hochzeit noch eine dreijährige Frist gewährt.
In dieser Zeit begibt sie sich mit einigen Begleiterinnen auf eine Schiffsreise. In Köln hat Ursula eine Erscheinung. Ein Engel weist sie an, nach Rom zu pilgern und prophezeit ihr, dass sie das Martyrium erleiden wird. Ursula und ihr Gefolge reisen über den Rhein bis nach Basel und legen dann den restlichen Weg zu Fuß zurück.
Auf der Heimreise landen sie wieder in Köln. Seit längerer Zeit leidet die Stadt unter der Belagerung der Hunnen, und die wilden Horden ermorden Ursulas Begleiterinnen auf brutale Weise. Als sich Ursula dem Hunnenfürsten verweigert, wird auch sie selbst getötet. Darauf erschien eine Schar von elftausend Engeln, die die Hunnen in die Flucht schlug. Zum Dank für die Befreiung errichten die Bürger Kölns der heiligen Ursula eine Kirche und machen sie zu ihrer Schutzpatronin.
(Quelle mit Darstellung der Entwicklung der Legende)
Blick vom Westportal zum gotischen Chor |
Auf den Brüstungen der Emporen stehen Reliquienbüsten |
Chorfenster von William Francis Dixon, bis 1894 eingesetzt |
Christus thront als Weltenherrscher, links seine Mutter Maria und rechts Johannes dem Täufer, 1891 |
Ursula als Schutzmantelfigur, auf beiden Seiten Darstellung des Martyriums ihrer Gefährtinnen |
Blick nach Westen zu den Emporen |
Im nördlichen Querschiff ist das Grabmal der hl. Ursula. Nach der Legende wurde der Kölner Bischof Kunibert (625-663) durch eine Taube auf das Grab der Märtyrerin aufmerksam gemacht. |
Grab der hl. Ursula |
Hochgrab aus schwarzem Marmor (1659) umschließt den Steinsarkophag der hl. Ursula, der durch drei seitliche Öffnungen zu sehen ist. |
Die Taube zu Füßen der liegenden Ursulastatue aus weißem Alabastermarmor erinnert an die Erzählung von der Auffindung der Reliquien der hl. Ursula |
Ursulaschrein links und Aetheriusschrein rechts |
Von den Grenzen dieser Welt
führt auf einem Schiff zusammen
Gottes Geist der Jungfraun Schar,
sie für Christus zu entflammen. ...
Unerschrocken ist ihr Mut,
fest den Glauben zu bezeugen
und sich, treu dem heilgen Ruf,
keiner Menschenmacht zu beugen. ...
Die im Kampf für Gottes Reich
rohen Mächten unterliegen,
ihnen gibt die Gnade Kraft,
heldenhaft im Tod zu siegen.
Ursula und ihre Schar,
die auf Gottes Wort vertrauen,
ziehn zum Hochzeitsmahl des Herrn,
ihn verklärt im Licht zu schauen.
Gottes Güte sei gelobt,
der den Seinen Kraft gegeben,
der die Schwachen mächtig macht
und die Toten ruft zum Leben."
(aus: Dörr, F., In Hymnen und Lieder Gott loben. 174f)
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