Deshalb warnt ein weiser Mann vorsichtig: "Mein Sohn, mische dich nicht in viele Händel." (Sir 11,10). Denn der Geist kann unmöglich die ganze Aufmerksamkeit jedem einzelnen Punkte zuwenden, wenn er sich auf so viele Dinge verteilen muß.
Wenn er durch irgendeine vordringliche Sorge völlig nach außen gezogen wird, verliert er die ganze zarte Innerlichkeit; er geht völlig in äußeren Geschäften auf. Und während er nur sich allein nicht kennt, denkt er über alles Mögliche nach und hat für sich selbst gar nichts mehr übrig.
Indem er sich mehr als notwendig in äußere Dinge einläßt, vergißt er, gleichsam auf dem Wege hingehalten, das eigentliche Ziel, und zwar in solche Maße, daß er dem Streben nach Selbsterkenntnis entfremdet wird und nicht einmal mehr die Verluste sieht, die er erleidet, und nicht mehr weiß, wie viele Fehler er begeht.
(Gregor der Große, Pastoralregel 1,4 in: Texte der Kirchenväter, Kösel, Bd. 4, 219f))
Über das Mosaik des hl. Gregor im Petersdom
Gregor der Große, Burgos, Spanien, "Hl. Gregor, bitte für uns" |
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