Rupert, Bischof und Glaubensbote. Rupert entstammte dem rheinfränkischen Grafengeschlecht der Rupertiner. Er war wohl schon in Worms Bischof gewesen, um 700 kam er nach Bayern. In den Ruinen der alten Römerstadt Juvavum an der Salzach gründete er das Kloster Sankt Peter sowie ein Frauenkloster auf dem Nonnberg, das seine Nichte Erentrud als Äbtissin leitete. Von Sankt Peter aus entfaltete Rupert als Abtbischof ohne festen Diözesanbereich eine segensreiche Tätigkeit als Glaubensbote. Er gründete Seekirchen am Wallersee und die Maximilianszelle in Bischofshofen im Pongau. Rupert starb am 27. März um 720. Am 24. September 774 wurden seine Gebeine in den von Bischof Virgil erbauten Dom überführt. Der hl. Rupert wird dargestellt in bischöflichen Gewändern mit Salzkübel und Buch.
Virgil,
Bischof und Glaubensbote. Virgil stammte aus Irland und kam auf
Empfehlung Pippins des Jüngeren 743 zu Herzog Odilo von Bayern, der ihm die
Verwaltung des Bistums Salzburg übertrug. Virgil leitete seine Diözese als Abt
von Sankt Peter, die Weihehandlungen ließ er durch einen irischen Mönchbischof
vornehmen. Durch seine Lehren von der Kugelgestalt der Erde sowie durch die
unkanonische Bistumsverwaltung geriet Virgil in Gegensatz zu Bonifatius, konnte
sich aber trotz eines päpstlichen Entscheids im Amt halten.
Nach dem Tod
des Bonifatius ließ sich Virgil um 755 zum Bischof weihen. Mit Hilfe des
Chorbischofs Modestus wirkte er nun erfolgreich für die Bekehrung der Bewohner
des von Herzog Tassilo eroberten Karantanien. Die Verbindung mit Irland hielt
er aufrecht und trat für sein Stift Sankt Peter in Gebetsverbrüderung mit dem
Kloster Iona. Virgil starb am 27. November 784 und wurde in dem von ihm
erbauten Salzburger Dom beigesetzt. Virgil wird dargestellt in bischöflicher
Pontifikalkleidung mit Kirchenmodell, auch mit Geldschlüssel und Erdkugel.
Rupert und Virgil sind die Landes-, Diözesan- und Stadtpatrone von Salzburg.
(aus dem Martyrologium Sancrucense)
Petrusaltar des Gurker Doms, links der hl. Virgil, rechts der hl. Rupert |
Vor die seitlichen zwei Muschelnischen sind die Statuen der Hll. Virgil und Rupert gestellt, darüber tragen zwei Kopfkonsolen über einem Kämpfer den Sprenggiebelteil, auf dem Statuen der Apostel Petrus und Paulus aufruhen. Über dem Altarbild halten zwei Putten das Schweißtuch der Veronika. Im Altarbild ist das Martyrium des Apostels Petrus dargestellt, darüber ein Fresko (Bild unten) mit der Schlüsselübergabe an Petrus (aus dem Kirchenführer)
Hl. Virgil, Gurker Dom |
Inschrift: Petrus, liebst du mich? Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe. Weide meine Schafe!
Schlüsselübergabe an Petrus, Fresko über dem Petrusaltar, Gurker Dom |
Neben Handel und Kultur hat diese Stadt (Salzburg) von Anfang an noch einen dritten Pfeiler ihres eigen Lebens gehabt, den katholischen Glauben. Die Türme der Stadt, die Kapellen und Klöster auf den Höhen, die Kreuze an den Wegen, sie sind unübersehbare Zeugen dafür. Sie erinnern uns an eure Diözesanpatrone Rupert und Virgil, die beiden Gründerbischöfe, denen die heilige Äbtissin Erentrud hinzugefügt werden muß. Bekannt ist, daß von hier aus eine kraftvolle Missionierung nach Osten und Südosten gegangen ist. So ist das Salz, das eurer Stadt und ihrem Umland den Namen gegeben hat, immer auch das ”Salz der Erde“, im Sinne des Evangeliums gewesen, das von hier weite Teile des Abendlandes durchdrungen hat. (......)
Auch die Geschichte diese Stadt bezeugt die ewige Sehnsucht des Menschen nach Wahrheit, nach dem Guten, nach dem Schönen. Zugleich aber erhoben sich auch hier immer wieder die Fragen nach dem, was aus diesem irdischen Leben für die Ewigkeit bleibt. Mit Pilatus haben sich auch eure Vorfahren zuweilen skeptisch gefragt: ”Was ist Wahrheit?“. Und damals wie heute hat die Kirche den Menschen die Antwort Jesu vermittelt, der von sich sagt: ”Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“.
So haben sich die Christen hier im Dom und in den vielen Kirchen eures Landes über ein Jahrtausend hin die Kraft zum Leben bei Christus geholt. An seinem Wort haben sie ihre Wege orientiert. An den Angelpunkten ihres Lebens haben, sie in den Sakramenten der Kirche die bergende Hand Gottes ergriffen: wenn neues Leben die Augen aufschlug; wenn zwei Menschen im Ehebund ihr Geschick zusammenfügten zu lebenslanger Treue; wenn Bischöfe und Priester geweiht wurden zu Hirten des Volkes Gottes und authentischen Zeugen der Frohen Botschaft; wenn ein Leben auf dem Sterbebett zu Ende ging. Immer dann zeigten sich eure Kirchen wahrhaft als ”Haus Gottes und Tor des Himmels“.
Aber auch heute gehen bei euch noch viele Menschen – bewußt oder unbewußt – den Weg Christi und lassen sich von seiner Wahrheit prägen. Sie formen die eigentliche, die innere Geschichte eures Landes. Zu ihnen gehören die Heiligen, die unter uns wohnen, ohne daß wir es ahnen, die wie eine reine, klare Quelle in ihrer Umwelt wirken. Dazu gehören die vielen, die täglich zuverlässig für die Mitmenschen wirken in Familie und Nachbarschaft, in Pfarrei und Bürgergemeinde, in Krankenhäusern und Altersheimen, im privaten und im öffentlichen Leben. Ich denke auch an die Eheleute, die sich trotz vieler Widerstände, mühen, in Frieden zusammenzuleben und dem Geheimnis neuen Lebens in ihren Kindern Raum und Schutz zu geben. Gemeint sind auch all jene mit einem festen und reifen Gottesglauben, die es anderen leichter machen, über Schicksalsschläge und Versuchungen zur Verzweiflung hinwegzukommen. Durch solche Menschen und noch viele andere wächst unter uns das Reich Gottes heran, das Reich der Gerechtigkeit und der Wahrheit, das Reich der Treue und der Liebe
(aus der Predigt von Johannes Paul II. anlässlich seines Pastoralbesuchs in Salzburg am 26.6.1988)
Heiliger Rupert, du Gründer der Kirche von Salzburg, bitte für uns
Heiliger Virgil, du Hirte voll Eifer und Gelehrsamkeit, bitte für uns
Heilige Erentrud, du Erzieherin der Jugend, bitte für uns
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