Christus am Kreuz, Corpus Christi, Brixton, London |
O König aller Völker,
ihre Erwartung und
Sehnsucht;
Schlussstein, der die Gegensätze eint:
Komm und errette den
Menschen, den du aus Erde gebildet hast!
(O-Antiphon vom 22.12.2018)
Der König ist der Diener des
Bundesgottes, der mit der Wahrung der Gottesordnung Beauftragte. Nicht
Feldherrentalent oder staatsmännische Begabung, auch nicht innerpolitische
Machtbefugnisse schaffen den König, sondern sein persönlicher Ausweis als der
mit göttlicher Kraft Erfüllte.
Christus ist der König, das heißt: er ist der
von Gott eingesetzte Lenker der Völker, der Friedensfürst. Auf ihn setzen die
Menschen ihre Hoffnung, auf ihn richtet sich ihre Sehnsucht durch die
Jahrtausende. Er ist der Schlussstein, der den ganzen Bau zusammenhält. Aber er
ist auch der Stein des Anstoßes. Die Begegnung mit Christus stellt in die
Entscheidung. Es geht um nichts Geringeres als um Gewinn oder Verlust des
Lebens.
Darum schließt sich die flehentliche Bitte an: Komm, rette deine
Geschöpfe, errette, was du selbst gemacht hast. Das heißt doch auch: Gott weiß
sich für uns verantwortlich. Wir dürfen uns darauf berufen, seine Geschöpfe zu
sein – in aller Hinfälligkeit. Er kann uns wieder heil machen. Heil sein
bedeutet: Gott ganz zugewandt sein und zur gleichen Zeit in sich ruhend. Ganz
Auge und Ohr auf Gott hin sein und zugleich in sich gesammelt. Unsere Identität
besteht im Anschauen Gottes, dazu sind wir geschaffen, darin finden wir
Erfüllung. Das ist Advent.
Maranatha – komm! Amen, ja komm, Herr Jesus!
(Quelle: Abtei St. Hildegard)
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