Markt unter einer Halle mit schrägem Gerüst, das an die Wellen des Ozeans erinnern soll |
Auf dem alten Marktplatz (Place du Vieux Marche) in der Stadt Rouen wurde am 30. Mai 1431 Jeanne d`Arc (Johanna von Orleans) bei lebendigem Leib verbrannt. Sie war neunzehn Jahre alt.
Hier befand sich die im Jahr 1793 zerstörte Kirche Saint-Sauveur, deren Fundamente während der Renovierung des Platzes entdeckt wurden. 1979 wurde die Kirche Saint-Jeanne-d´Arc vom damaligen Präsidenten Valery Giscard d`Estaing "eingeweiht". In die Kirche wurden Glasfenster der ehemaligen Kirche Saint-Vincent eingebaut. Diese befand sich früher in der Rue Jeanne d´Arc und wurde 1944 durch eine Bombe zerstört.
Kirche Sainte Jeanne d´Arc vom Architekten Louis Arretche in Erinnerung an die Hinrichtung der Heiligen |
"Einweihung" der Kirche durch den Presidenten am 27. Mai 1979 |
Wie im Rehabilitierungsprozess im Jahr 1456 festgelegt, ließ man unweit der Stelle des Scheiterhaufens ein Kreuz aufstellen |
Ort der Hinrichtung v. Johanna v. Orleans, Rouen |
JOHANNA VON ORLÉANS, Jungfrau, Märtyrin
Namensdeutung: Gott ist gnädig (hebr.)
Namenstage: Jeanne, Johanna, Jana, Janina,
Jeanine, Jeanette, Janice, Jolina, Iwana, Gianna, Hanna, männl.: Johannes, Jean
Gedenktag: 30. Mai
Lebensdaten: geboren 1412 in Domrémy,
Lothringen, gestorben am 30. Mai 1431 in Rouen
Lebensgeschichte:
Jeanne
d’Arc war ein überaus frommes Bauernkind, das mit 13 Jahren „Stimmen“ hörte:
Die heiligen Katharina, Margareta und Michael trugen ihr vom Himmel auf,
Frankreich vom Hundertjährigen Krieg gegen die Engländer zu befreien und den
Thronfolger zum König zu krönen. Jeanne zog sich von ihrer Umgebung zurück,
löste zuletzt ihre Verlobung und schaffte es durch ihr Charisma, ihre
Weissagungs- und Heilungsgabe tatsächlich, bis zu Karl VII. vorgelassen zu
werden, der seinen Herrschaftsanspruch schon aufgegeben hatte.
Sie erhielt eine Eskorte, um das belagerte Orléans mit Lebensmitteln zu versorgen, schnitt sich die Haare kurz, bekam eine Rüstung und – hatte durchschlagenden Erfolg. Jeanne gab den Soldaten neuen Mut, sie säuberte den Tross von Gesindel und Prostituierten, ließ Geistliche den Heeresbannern voranschreiten und begann, die Engländer zurückzudrängen. Als Karl VII. 1429 in Reims gekrönt wurde, war sie in der ersten Reihe dabei.
1430 wurde sie bei einem Ausfall feindlicher Burgunder gefangengenommen und an die Engländer verkauft, die sie in Paris der Ketzerei anklagen ließen. Obwohl sich die ungebildete „Jungfrau“, wie sie sich selber nannte, souverän verteidigte, wurde sie auf politischen Druck zum Feuertod verurteilt. Vor einen Scheiterhaufen geführt, versprach man ihr für den Fall ihres Geständnisses, sie in einem kirchlichen Gefängnis zu verwahren. Als man sie aber in den Kerker zurückbrachte, widerrief sie ihre Unterschrift und wurde am 30. Mai 1431 als rückfällige Ketzerin auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt.
Sie erhielt eine Eskorte, um das belagerte Orléans mit Lebensmitteln zu versorgen, schnitt sich die Haare kurz, bekam eine Rüstung und – hatte durchschlagenden Erfolg. Jeanne gab den Soldaten neuen Mut, sie säuberte den Tross von Gesindel und Prostituierten, ließ Geistliche den Heeresbannern voranschreiten und begann, die Engländer zurückzudrängen. Als Karl VII. 1429 in Reims gekrönt wurde, war sie in der ersten Reihe dabei.
1430 wurde sie bei einem Ausfall feindlicher Burgunder gefangengenommen und an die Engländer verkauft, die sie in Paris der Ketzerei anklagen ließen. Obwohl sich die ungebildete „Jungfrau“, wie sie sich selber nannte, souverän verteidigte, wurde sie auf politischen Druck zum Feuertod verurteilt. Vor einen Scheiterhaufen geführt, versprach man ihr für den Fall ihres Geständnisses, sie in einem kirchlichen Gefängnis zu verwahren. Als man sie aber in den Kerker zurückbrachte, widerrief sie ihre Unterschrift und wurde am 30. Mai 1431 als rückfällige Ketzerin auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt.
Verehrung:
1450 ließ
Karl VII., der seinen Thron keiner Ketzerin verdanken konnte, ihren Prozess
wiederaufnehmen, der 1456 mit ihrer vollständigen Rehabilitierung endete. Sie
wurde 1909 selig- und 1920 heiliggesprochen und 1922 zur Patronin Frankreichs
erklärt.
Statue der hl. Johanna v. Orleans von Real del Sarte |
Aus dem Katechismus:
Viele Christen sterben, wie die heilige Jeanne d`Arc, mit dem Wort "Jesus" auf den Lippen.
(KKK 435)
Glasfenster von 1510-1530 |
Brotvermehrung, Leben Jesu Fenster |
Büste der hl. Jeanne d´Arc im Kircheninneren |
Aus Lieb' zu dir, o Herr,
begrüß ich froh die Peinen;
Nicht fürcht' ich grausen Tod
Und nicht des Feuers Glut.
begrüß ich froh die Peinen;
Nicht fürcht' ich grausen Tod
Und nicht des Feuers Glut.
Mit dir, o Jesus,
will die Seele sich vereinen;
Nur eines ist mein Wunsch,
du bist es, höchstes Gut.
will die Seele sich vereinen;
Nur eines ist mein Wunsch,
du bist es, höchstes Gut.
Ich nehm' das Kreuz; zu folgen dir,
geh' ich von hinnen.
Ich will sonst nichts als sterben,
Herr, für dich allein,
Um dann im Tod ein neues Leben zu beginnen.
Ich sterbe, um mit dir, o Jesus, eins zu sein.
(Gebet der hl. Johanna von Orleans, v. Theresia von Lisieux)
O Johanna, ohne Grab und ohne Bildnis, du wusstest, dass das Grab der Helden das Herz der Lebenden ist |
Grundmauern der Kirche Saint-Sauveur |
Kirche in der Form eines umgekehrten Schiffkiels |
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