Mittwoch, 28. Juni 2017

Irenäus von Lyon/Lugdunum


Irenäus von Lyon, Bischof, Märtyrer und Kirchenlehrer. Der heilige Irenäus stammte aus Kleinasien, er war ein Schüler Polykarps in Kleinasien. Irenäus arbeitete als junger Mann in Lyon in Frankreich in einer Kolonie kleinasiatischer Händler. Die junge Christengemeinde wurde damals heftig verfolgt, Irenäus entkam dem Märtyrertod, weil er im Auftrag des Bischofs von Lyon nach Rom gereist war. Nach der Rückkehr wählte ihn der Rest der Gemeinde um 177 zum Bischof. Irenäus wirkte nunmehr höchst erfolgreich als Missionar und als Friedensstifter.
Irenäus ist einer der Begründer der christlichen Theologie. In der Auseinandersetzung mit den Lehren der Gnosis verfasste er um 180 die berühmte Schrift „Adversus haereses“, „Wider die Irrlehren“, die eine erste Zusammenfassung des christlichen Glaubens darstellt. Irenäus trägt daher auch den Ehrennamen „Vater der Dogmatik“, er wird er zu den Kirchenvätern gezählt. Gregor von Tours berichtet, dass Irenäus um 202 unter dem römischen Kaiser Lucius Septimius Severus den Märtyrertod gestorben sei.
(Martyrologium Sancrucense)



Gott der Wahrheit und des Friedens,
in deiner Kraft hat der heilige Irenäus
die wahre Lehre verteidigt und der Kirche den Frieden erhalten.
Auf seine Fürsprache
erneuere in uns den Glauben und die Liebe
und mache uns bereit, Frieden und Eintracht zu fördern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Irenäus ist vor allem ein Mann des Glaubens und ein Hirt. Vom Guten Hirten hat er den Sinn für das Maß, den Reichtum der Lehre, den missionarischen Eifer. Als Schriftsteller verfolgt er ein doppeltes Ziel: die Verteidigung der wahren Lehre gegen die Angriffe der Häretiker und die klare Darlegung der Glaubenswahrheiten.
Papst Benedikt XVI. in seiner Katechese über Irenäus, gesamter Text hier)


Irenäus von Lyon, Harris Manchester College, Oxford

Wir müssen treu an der Glaubensregel festhalten und die Gebote Gottes erfüllen, vom Glauben an Gott geleitet und aus Furcht vor ihm, weil er der Herr ist, zugleich aus Liebe zu ihm, weil er unser Vater ist.
Das Vollbringen kommt aus dem Glauben, wie Isaias sagt: "Wenn ihr nicht glaubet, werdet ihr nicht verstehen." (Is 7,9)
Und zum Glauben führt die Wahrheit, denn der Glaube ruht auf wahrhaften Tatsachen. Das Tatsächliche werden wir glauben, wie es ist, und im Glauben an das Tatsächliche, wie es immer ist, auch in fester Zustimmung dazu verharren. Da der Glaube die Bürgschaft für unser Heil ist, ist es unsere ehrenvolle Pflicht, auf dieses Heilmittel viel Sorgfalt zu verwenden, um die wahre Einsicht in die Dinge zu erlangen. Der Glaube bewirkt dies in uns.

Zuvörderst mahnt er uns zu gedenken, daß wir die Taufe zur Nachlassung der Sünden im Namen Gottes des Vaters empfangen haben, und im Namen Jesu Christi, des Sohnes Gottes, der einen Leib angenommen hat, gestorben und von den Toten auferstanden ist, und im Heiligen Geist Gottes, und daß diese Taufe das Siegel des ewigen Lebens und der Wiedergeburt in Gott ist, so daß wir nicht mehr Kinder sterblicher Menschen, sondern des ewigen, immerwährenden Gottes sind;
und daß das ewig und beständig Seiende für Gott gehalten wird und hoch über allem Gewordenen steht;
und daß alles andere ihm unterworfen ist;
und daß das Gott Unterworfene alles ihm zu eigen machen soll; denn nicht über Fremdes gebietet und herrscht er, sondern über das Seinige.
Gottes sind alle Dinge. Deshalb ist Gott der Allmächtige, und alles, was existiert, ist von Gott.

(Irenäus von Lyon, Erweis der apostolischen Verkündigung, Einl. 3; in: Texte der Kirchenväter, II, 283f)

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