Der Papst übt die höchste Kirchengewalt aus |
In jener
Zeit,
13 als Jesus in das Gebiet von Cäsaréa Philíppi kam,
fragte er seine Jünger und sprach:
Für wen halten die Menschen den Menschensohn?
14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer,
andere für Elíja,
wieder andere für Jeremía oder sonst einen Propheten.
15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber,
für wen haltet ihr mich?
16 Simon Petrus antwortete und sprach:
Du bist der Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes!
17 Jesus antwortete und sagte zu ihm:
Selig bist du, Simon Barjóna;
denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart,
sondern mein Vater im Himmel.
18 Ich aber sage dir:
Du bist Petrus – der Fels –
und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen
und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben;
was du auf Erden binden wirst,
das wird im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst,
das wird im Himmel gelöst sein.
20 Dann befahl er den Jüngern,
niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.
(Evangelium vom 21. Sonntag im Jahreskreis)
... Anderseits kamm man von der objektiven Heiligkeit des Amtes, auch des päpstlichen, nicht verlangen, daß es die ganze subjektive Heiligkeit der Kirche, wie sie aus Christus und seinem Geist stammt, und wie die ecclesia immaculata (Eph 5,27), Maria sie verkörpert, den Gläubigen vorlebe.
Dies beides gleichsetzen zu wollen und die Glaubwürdigkeit des Amtes von der persönlichen Heiligkeit des jeweiligen Trägers abhängen lassen, ist die verhängnisvollste der von Augustinus bekämpften Irrlehren, der Donatismus, der im Sektentum aller Zeiten immer neu aufflackert.
Streben soll der Amtsträger nach Glaubwürdigkeit; er soll aber in der allgemeinden kirchlichen Liebe, die auch das Amt als solches umfaßt, von denen mitgetragen werden, die ihm die Spendung des Wortes und der Sakramente und die Einigung von Gemeinde, Bistum, Gesamtkirche verdanken. So geht das Wort Jesu an Petrus: "Wenn du dich aufgefangen haben wirst, stärke deine Brüder", in entsprechender Weise alle Christen an, deren Brüder auch die Amtsträger sind, auch der Papst, der seine überschwere Last nur tragen kann, wenn er von allen mitgetragen wird.
Vielleicht muss er in der Liebe dazu erkühnt werden, sein Kreuz in Mut und Demut weiterzuschleppen, der Versuchung zu widerstehen, es unter dem Vorwand der Kollegialität auf fremde Schultern abzuwälzen.
(H. U. von Balthasar, Kleine Fibel für verunsicherte Laien, 81f)
sitzende Petrusfigur in Saint Pierre, Caen |
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