Josefsaltar, Zisterzienserabtei Zirc |
Die Liebe, mit der Josef Jesus in seiner Familie aufgenommen, ihn ernährt und erzogen hat, war sicher echte väterliche Liebe. Der heilige Josef hat Jesus nicht nur von Gesetzes wegen in seine Familie aufgenommen, sondern vielmehr mit dem Herzen, da er ihn wie einen Sohn betrachtete und liebte. In Josef haben sich Frömmigkeit und Liebe zu Jesus verbunden.
Der heilige Augustinus räumt der "Gesinnung der Liebe" in dieser Vaterschaft den Vorrang ein. Das führt ihn zu der Behauptung, dass Josef "umso fester und inniger der Vater ist, je keuscher er der Vater ist" ("quia tanto firmius pater, quanto castius pater"), und dazu, diese Vaterschaft, die nicht der fleischlichen Begierde ("carnalis concupiscentia") entspringt, eng mit der Frömmigkeit und der Liebe zu verbinden: "Der Frömmigkeit und Liebe Josefs wurde aus der Jungfrau Maria ein Sohn geboren, und derselbe ist der Sohn Gottes" ("et tamen pietati et charitati Ioseph natus est de Maria virgine filius, idemque filius Dei").
Diese Auffassung liegt dem heiligen Kirchenlehrer besonders am Herzen, der bei der Wiedergabe von Lk 2,7 mit der interessanten Variante: "und sie gebar ihm einen Sohn" ("et peperit ei filium") auf deren Bedeutung hinweist, dass er dort "ganz als Vater nicht dem Fleische nach, sondern aufgrund der Liebe bestätigt wird" (ubi omnino pater non carne, sed charitate firmatur").
(Augustinus, Sermo 51.16.20, in: PL 38,348.350f.; in: Tarcisio Stramare, Er gab ihm den Namen Jesus, 103f)
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