Die Jungfrau von Guadalupe erscheint Juan Diego, Loreto |
In den zwei Seitenschiffe der Basilika von Loreto befinden sich 12 Kapellen. Die Kapelle von der Vermählung Mariä wird die Mexikanische Kapelle genannt, weil sie 1933 von Guiseppe Pauri mit der Geschichte des Heiligtums von Guadalupe und des seligen Märtyrers Agostino Pro (1891-1927) dekoriert wurde.
1531, mehr als10 Jahre nach der kämpferischen Eroberung Mexikos, erschien einem Indio namens Juan Diego Cuauhtlatoatzin die Jungfrau von Guadalupe. Sie verlangte von ihm zum Bischof zu gehen und ihm zu sagen, er solle ihr zu Ehren am Erscheinungsort eine Kirche erbauen lassen. Allen, die sie mit Vertrauen anrufen, werde sie ihre Hilfe erweisen.
Juan Diego sammelt Blumen, Loreto |
Der Bischof verlangte als Beweis der Echtheit der Erscheinung ein Zeichen. Bei der vierten Erscheinung sammelte Juan Diego in seinen Umhang (Tilma) Rosen, die er vor dem Bischof auf den Boden fallen ließ. Im selben Augenblick erschien auf der Tilma ein Bild der Gottesmutter, das bis heute in der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe verehrt werden kann.
Gott, du Vater des Erbarmens,
du hast dein Volk unter den besonderen Schutz
der heiligen Mutter deines Sohnes gestellt.
Gewähre allen,
die Unsere liebe Frau von Guadalupe anrufen,
dass sie in festem Glauben den Fortschritt der Völker
auf Wegen der Gerechtigkeit und des Friedens suchen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
du hast dein Volk unter den besonderen Schutz
der heiligen Mutter deines Sohnes gestellt.
Gewähre allen,
die Unsere liebe Frau von Guadalupe anrufen,
dass sie in festem Glauben den Fortschritt der Völker
auf Wegen der Gerechtigkeit und des Friedens suchen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Eine wissenschaftlicheErklärung für das Bild ist bis heute nicht gefunden worden. Der Stoff der Tilma wurde aus Agaven gewonnen, eine Pflanze, aus der auch Tequila destilliert wird. Normalerweise zerfällt ein solcher Stoff innerhalb von 20 Jahren. Es ist zudem ein wissenschaftliches Rätsel, woraus die Farben des Bildes gemacht sind und wie diese auf der groben Agaven-Faser haften können. 1979 vergrößerte ein Wissenschaftler mittels einer NASA-Ausrüstung mikroskopisch feine Ausschnitte der Iris und der Pupille des Muttergottes-Darstellung 2.500-fach: Die Sensation war perfekt. Insgesamt 13 Personen waren in Marias Augen zu sehen: ein sitzender Indio, Bischof Zumárraga und sein Dolmetscher Gonzalez, Juan Diego mit offener Tilma, eine Frau, ein bärtiger Spanier, sowie eine Indiogruppe mit Kind.
Das Bild selbst entspricht einem indianischen Kodex, das heißt, es besteht aus Zeichen: Maria steht in der Mitte des Mondes, also in Mex-iko. Sie verdeckt die Sonne und damit die althergebrachte Religion der Azteken. Durch ihre Haltung drückt sie aus, dass sie nicht selbst Göttin ist, sondern Anbetende. Das schwarze Band um ihre Hüften bedeutet, dass sie schwanger ist. Über ihrem Bauch sieht man eine kleine vierblättrige Blume, das Zeichen der Azteken für Göttlichkeit. Maria ist also schwanger mit Gott.
Der Engel unterhalb des Mondes bedeutet zweierlei: Im europäischen Verständnis ist er ein Bote Gottes, im indianischen ein „Adler-Krieger“, einer der bedeutendsten Kämpfer der Azteken. Er hält mit der einen Hand das Kleid, mit der anderen den Umhang. Dadurch wird er zum Mittler zwischen Himmel und Erde. Die Verzierungen des Kleides stellen Blumen dar und symbolisieren gleichzeitig das Tal, in dem Mexiko Stadt liegt. Die Konstellation der Sterne am Umhang entspricht nach neuesten Forschungen dem 21. Dezember 1531, der längsten Nacht, nach der die Tage wieder länger werden.
(Quelle: www.zenit.org, 11. Dezember 2006)
Hauptaltarbild Vermählung Mariens, Mosaik, Loreto |
Bevor Juan Diego das Zeichen erhält, übernachtet er bei seinem sterbenden Onkel. Kurz vor Sonnenuntergang macht er sich auf den Weg, um einen Priester für die Sterbesakramente zu holen. Er begegnet wieder Maria, berichtet ihr von der tödlichen Fieberkrankheit seines Onkels. Sie tröstet ihn: "Nichts soll dich erschrecken, nichts dich betrüben, nicht soll dein Antlitz, dein Herz verfinstern. Fürchte nicht diese Krankheit oder irgendeine andere Krankheit oder einen Kummer, einen Schmerz. Bin ich denn nicht hier, deine Mutter? Bist du denn nicht in meinem Schatten, unter meinem Schutz? Bin ich nicht der Brunnen deiner Freude? Bist du nicht in den Falten deines Mantels, in der Beuge meiner Arme? Brauchst du noch mehr als das?"
Dann fügt sie liebevoll hinzu: "Lass dich wegen der Krankheit deines Onkels nicht beunruhigen, denn er wird daran nicht sterben. Gerade in diesem Augenblick ist er geheilt!"
Später findet Juan Diego seinen Onkel Juan Bernardino geheilt vor. "Als du fortgegangen bist, um einen Priester zu holen, fühlte ich meine letzte Stunde gekommen", berichtet der Onkel seinem Neffen. "Doch plötzlich wurde der Raum von einem strahlenden Licht erhellt und eine Dame erschien - im selben Moment war ich von der Krankheit befreit." Sie stellte sich vor als "die immerwährende Jungfrau, die heilige Maria von Guadalupe".
wunderbare Heilung des Onkels, Loreto |
1. Wo
finden wir Erbarmen in dieser kalten Welt?
Du,
Mutter aller Armen, hast dich zu uns gesellt.
In Tränen sei gegrüßt, Jungfrau von Guadalupe,
die du uns Mutter bist.
2. Wir
suchen deinen Schatten; er gibt uns kühle Kraft
und lässt
uns nicht ermatten auf unsrer Pilgerschaft.
In Hoffnung sei gegrüßt, Jungfrau von Guadalupe,
die du uns Obdach bist.
3. Uns,
die aus Elend kamen, bist du ein Lebensquell;
du gibst
uns einen Namen, er macht uns neu und hell.
In Liebe sei gegrüßt, Jungfrau von Guadalupe,
ein Lebensquell du bist.
4. Birg
uns in deinen Händen, in deinem Mantel groß,
dann wird
die Knechtschaft enden, sich wenden unser Los.
In Treue sei gegrüßt, Jungfrau von Guadalupe,
die du uns Schutzfrau bist.
5. Du
Mutter aller Armen, die uns zur Seite steht,
erzeige
dein Erbarmen dem, der da zu dir fleht.
In Freuden sei gegrüßt, Jungfrau von Guadalupe,
die du uns Mutter bist.
(Text: Maria Luise Thurmair; aus: Zeugen des Glaubens in Mexiko, Adveniat)
(Text: Maria Luise Thurmair; aus: Zeugen des Glaubens in Mexiko, Adveniat)
Juan Diego lässt die Blumen auf den Boden fallen, auf dem Mantel erscheint das Bild der Mutter Gottes, Loreto |
Unglaubliches geschieht: Die in ihrem Götzenkult verharrenden Azteken kommen, sehen das heilige Bild - und glauben. Zu Hunderttausenden strömen sie an die Klosterpforten der Franziskaner-missionare und bitten um Aufnahme in die katholische Kirche.
Nach nur wenigen Jahren sind fast neun Millionen Indios getauft. Und mit der Verbreitung des Kultes um das Bild der Jungfrau von Guadalupe schreitet schließlich die Bekehrung ganz Amerikas voran.
(vgl. PUR spezial, Maria von Guadalupe)
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