"Das Innere des Kirchenraumes wird von der monumentalen Christusfigur in der Apsis über dem Altar bestimmt. Das auf Goldgrund gearbeitete Gemälde erinnert den Betrachter an ein byzantinisches Mosaik - eine Assoziation, die von den Künstlern durchaus beabsichtigt war. Christus erscheint als Pantokrator, als erhabener König und Herrscher über das All, zugleich aber als Bruder, der die Menschen mit offenen Armen empfängt und aufnimmt. Die ausgebreiteten Arme deuten auf die tiefe Symbolik, die in dieser Christusgestalt liegt hin: Wer eingeladen wird, kommt aus freiem Willen und nicht aus Zwang.
Das Verhältnis zwischen Christus und den Menschen ist das Verhältnis der Freundschaft und der Liebe. Jeder ist eingeladen, zu jeder Zeit und an jedem Ort, gleich wo er steht. So schaut auch die Christusfigur jeden Besucher an; an keiner Stelle kann sich der Betrachter ihrem Blick entziehen. Dieser Effekt ist der Wölbung der Apsiskuppel zu verdanken, die sich die Künstler in St. Hildegard zunutze gemacht haben.
An das Christusbild schließt sich nach unten ein Fries mit dreizehn Lämmern an, ein Motiv, das bereits in frühchristlicher Zeit in vielen Kirchen Verwendung gefunden hat. Die dreizehn Lämmer sind Sinnbild für Christus und die zwölf Apostel. In der Regel gilt diese Darstellung Christi als Hinweis auf die Eucharistie, in der das Opfer Christi gefeiert wird. Doch kann das Lamm hier diese Bedeutung nicht haben, da auch die Apostel unter demselben Bild dargestellt sind. Deshalb liegt die Verbindung zu Lk 10,3 nahe, wo es heißt: "Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe." Die Apostel und damit jeder Christ sollen die Frohe Botschaft und das Himmelreich nicht mit menschlicher Macht und Stärke aufbauen, sondern im Gegenteil: "Das Schwache hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen, und das Törichte, um die Weisen zuschanden zu machen " (1 Kor 1,27). Der Maßstab der göttlichen Liebe entspricht nicht dem, was in der Welt Rang und Bedeutung hat, sondern Gott wirkt gerade im Unscheinbaren und Schwachen. Das ist die Botschaft, die diese dreizehn Lämmer dem Betrachter nahe bringen.
Dem Lämmerfries schließt sich nach unten ein zweites Fries an, auf dem acht ganzfigurige Engelgestalten dargestellt sind. Die Engel, die streng frontal ausgerichtet dastehen, sind in eine weiße gegürtete Tunika (altrömisches Gewand, dem auch die Ordenstracht der Benediktinerinnen nachgestaltet ist) gekleidet. Über ihren Flügeln sind die Buchstaben "SCTS" = Sanctus (heilig) zum Zeichen für das immerwährende Gotteslob zu sehen."
(aus dem Kirchenführer der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, Rüdesheim/Eibingen)
Weiterführend zur Symbolik des Gotteslammes und der Lämmer
Tabernaculum Dei cum hominibus (das Zelt Gottes unter den Menschen), Offb 21,3 |
Dem hehren Fürst der Ewigkeit,
Dem Völkerkönig Jesus Christ,
Dem Herrn, der unsre Herzen kennt,
Gilt unser froher Lobgesang.
Die Gottesleugner toben laut:
Wir wollen nicht, dass Christus herrscht!
Wir aber jubeln hocherfreut,
Bekennen Dich als höchsten Herrn.
O Christus, hehrer Friedensfürst,
Mach alle Welt Dir untertan
Und führe die verirrte Schar
Zur e i n e n Herde wieder heim.
Dafür hängst Du am Kreuzesstamm,
Die Arme weithin ausgespannt,
Und zeigst Dein liebevolles Herz,
Das von dem Speer durchstochen ist.
Dafür wohnst Du auf dem Altar
In der Gestalt von Brot und Wein
Und strömst aus der durchbohrten Brust
Das Heil für unsre Seelen aus.
Dir schuldet jede Staatsgewalt
Bekenntnis, Huldigung und Preis,
Dich ehre Recht und Wissenschaft,
Die Kunst und Satzung achte Dein!
Es beuge jede Königskron
Sich nieder vor dem höchsten Herrn;
Mach jedes Haus und jedes Land
Mit milder Hand Dir untertan!
Dir, Jesus, sei das Lob geweiht,
Der Du das Weltenzepter führst
Mit Gott dem Vater und dem Geist
Von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Dem Völkerkönig Jesus Christ,
Dem Herrn, der unsre Herzen kennt,
Gilt unser froher Lobgesang.
Die Gottesleugner toben laut:
Wir wollen nicht, dass Christus herrscht!
Wir aber jubeln hocherfreut,
Bekennen Dich als höchsten Herrn.
O Christus, hehrer Friedensfürst,
Mach alle Welt Dir untertan
Und führe die verirrte Schar
Zur e i n e n Herde wieder heim.
Dafür hängst Du am Kreuzesstamm,
Die Arme weithin ausgespannt,
Und zeigst Dein liebevolles Herz,
Das von dem Speer durchstochen ist.
Dafür wohnst Du auf dem Altar
In der Gestalt von Brot und Wein
Und strömst aus der durchbohrten Brust
Das Heil für unsre Seelen aus.
Dir schuldet jede Staatsgewalt
Bekenntnis, Huldigung und Preis,
Dich ehre Recht und Wissenschaft,
Die Kunst und Satzung achte Dein!
Es beuge jede Königskron
Sich nieder vor dem höchsten Herrn;
Mach jedes Haus und jedes Land
Mit milder Hand Dir untertan!
Dir, Jesus, sei das Lob geweiht,
Der Du das Weltenzepter führst
Mit Gott dem Vater und dem Geist
Von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Amen.
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