In dieser Generalaudienz möchte ich über
die bekannten Slawenmissionare Cyrill und Methodius sprechen. Die beiden Brüder
wurden Anfang des 9. Jahrhunderts als Söhne eines oströmischen Beamten in
Griechenland geboren. Der ältere – Methodius – war zunächst ebenfalls Beamter;
der jüngere – Cyrill – wurde in Konstantinopel Priester und Professor. Um das
Jahr 850 zog es beide in die Stille des klösterlichen Lebens auf dem Berg
Olymp. Der oströmische Kaiser Michael III., der Cyrill von seiner Studienzeit
her kannte, sandte die sprachkundigen Brüder einige Jahre später auf die
Halbinsel Krim und schließlich nach Mähren, wo sie mit viel Erfolg
missionierten. Zu ihren großen Verdiensten gehörte die Übersetzung der Liturgie
in die slawische Sprache. Der hl. Cyrill hat dazu ein eigenes Alphabet
geschaffen, das heute noch seinen Namen trägt. Die beiden Missionare wurden
allerdings auch Opfer von Neid und Anfeindungen, so dass sie in Rom um die
Unterstützung und den Segen von Papst Hadrian II. baten. Dieser bestätigte die
Liturgie in slawischer Sprache und ermutigte sie, ihr Werk fortzusetzen. Doch
Cyrill erkrankte schwer und starb in Rom. Der hl. Methodius kehrte hingegen
nach Mähren zurück und seine Schüler wirkten auch in anderen slawischen
Ländern.
(Deutsche Zusammenfassung der Katechese von Papst Benedikt über die Slawenapostel Cyrill und Methodius vom 17.6.2009)
Vollständige Ansprache der Generalaudienz vom 17.6.2009
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Martinsdom, Bratislava, Lehrer des slowakischen Volkes, Patrone Europas |
Zu Kyrill und Methodius, um Brüderlichkeit in Europa
Ihr Heiligen Kyrill und Methodius,
ihr seid im wahren Geist der Brüderlichkeit
zu den verschiedenen Völkern gegangen,
um allen die Botschaft der allumfassenden Liebe zu bringen,
die Christus verkündet hat.
Führt die Völker des europäischen Kontinents dazu,
eingedenk ihres gemeinsamen christlichen Erbes,
in gegenseitiger Achtung der rechtmäßigen Gesetze
und in Solidarität zu leben
und unter allen Nationen der Welt
dem Frieden zu dienen.
(Johannes Paul II., Meine Gebete für euch)
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