Sarkophag mit den Reliquien des hl. Eustachius und seiner Familie HEILIGER EUSTACHIUS, bitte für uns! |
Lebensdaten: gestorben um 118
Lebensgeschichte und Legende: Nach einer griechischen Vita aus dem 5. bis 7. Jahrhundert war Placidas einer der besten Generäle des Kaisers Trajan. Bei der Jagd stellte er einen majestätischen Hirschen mit einem Kruzifix im Geweih, der ihn folgendermaßen ansprach: „Placidas, warum verfolgst du mich? Glaube an mich: Ich bin Christus.“ Placidas ließ sich auf den Namen Eustachios taufen, seine Frau erhielt den Namen Theopiste („Gottgläubige“), seine Söhne hießen Agapios („Liebevoller“) und Theopistos.
Die Gottesstimme im Hirschen hatte ihm Leiden vorausgesagt, das zur Prüfung über ihn hereinbrach: Er verlor Haus, Land und Vermögen. Als die Familie sich nach Ägypten zurückziehen wollte, um abgeschieden in Armut zu leben, konnte sie die Überfahrt nicht bezahlen, worauf der Schiffskapitän die Männer über Bord warf und die schöne Theopiste einbehielt. An Land fielen die Söhne scheinbar wilden Tieren zum Opfer, wurden aber lediglich vom Vater und voneinander getrennt.
In der Zwischenzeit hatte der Kaiser nach seinem Feldherren suchen lassen. Eustachios wurde gefunden, wieder in seinen Rang eingesetzt und mit der Aushebung neuer Truppen zur Landesverteidigung betraut. Zwei besonders tüchtige junge Männer machte er zu seinen Adjutanten. Nach einem glorreichen Sieg über die Barbaren kehrten die drei Offiziere bei einer armen Frau ein. Im abendlichen Gespräch erkannten alle vier Familienmitglieder einander wieder.
Trajans Nachfolger Hadrian jedoch duldete nicht, dass sich die Familie hartnäckig dem kaiserlichen Götzenopfer verweigerte; doch die Löwen, denen er sie vorwerfen ließ, legten sich ihr zu Füßen. Erst in einem glühenden, stiergestaltigen Ofen fand sie den Tod. Äußerlich unversehrt wurden die Leichname heimlich von Christen geborgen und in der heutigen römischen Kirche Sant’Eustachio bestattet.
Verehrung: Der Eustachius-Roman, der biblische Motive wie die Bekehrung des heiligen Paulus, ein sprechendes Tier wie Bileams Esel (Num 22,22–24) und das Leiden Hiobs verwebt, war bereits 730 Johannes von Damaskus bekannt. In Konstantinopel ist ein Gedenktag Eustachius’ und seiner Familie am 20. September seit dem 9. Jahrhundert in einer eigenen Kirche belegt. Die römische Titeldiakonie Sant’Eustachio erhielt ihren Namen unter Papst Leo III. (795–816).
Die Episode mit dem Hirschen ging nördlich der Alpen auf die Vita des heiligen Meinulf und dann vor allem auf die des heiligen Hubertus über. Reliquien gelangten nach Paris und führten zur Errichtung der Pfarrkirche Saint-Eustache bei den Markthallen. Eustachius zählt zu den 14 Nothelfern, sein Gedenktag wurde jedoch 1969 aus dem römischen Generalkalender getilgt.
Darstellung: als Soldat vor einem Hirschen mit einem Kruzifix im Geweih
Patron: der Jäger und Feuerwehrleute, Mitpatron von Madrid und Paris (BistumAugsburg)
Apsismuschel zeigt die Anbetung des Kreuzes, Galileo Parisini; Sant Eustachio in Campo Marzo, Rom |
Eustachiusstatue in St. Aposteln, Köln
Altarbild des Martyriums des hl Eustachius und sr. Familie, sie finden den Tod in einem glühenden Stier aus Bronze Francesco Fernandi |
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