hl. Theresia, bitte für uns (danke für den Hinweis) |
Landgräfin
Namensdeutung:
Gott schwört, vielleicht auch Haus des Elija (hebr.)
Namenstage:
Elisabeth, Elisa, Ella, Elsa, Elsbeth, Lisbeth, Sabeth, Bettina, Lisa, Isabell, Ilse, Lily, Sissi
Gedenktag:
19. November
Lebensdaten: geboren am 7. Juli 1207 auf Burg Sárospatak, Ungarn, gestorben am 17. November 1231 in MarburgLebensgeschichte: Elisabeth war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und der Gräfin Gertrud von Andechs-Meranien. Mit vier Jahren kam sie zur Erziehung und späteren Verheiratung an den kultivierten Thüringer Hof und wurde zehn Jahre später mit dem regierenden Landgrafen Ludwig vermählt. Ihre außerordentlich glückliche Ehe war mit drei Kindern gesegnet und von gleichen Interessen geprägt, weswegen das berühmte Rosenwunder jeder Grundlage entbehrt. Ohnehin geht die legendarische Anekdote, wonach der argwöhnische Ehemann Rosen statt des (zu Recht) vermuteten Brotes für Arme in ihrem Tragekorb aufdeckte, auf Elisabeth von Portugal zurück. 1223 kamen die Eheleute durch den Laienbruder Rodeger mit der franziskanischen Armutsbewegung in Berührung, und im selben Jahr gründeten sie ein Hospital in Gotha. Elisabeth verschenkte ihre kostbaren Kleider, ging barfuß zur Messe, spann Wolle für die Armen, besuchte Kranke und wusch Tote – für den Hof schlichtweg entwürdigende Tätigkeiten. Als sie während einer Hungersnot 1226 im ganzen Land die Kornkammern öffnen ließ, wurde sie heftig kritisiert, doch Ludwig hieß ihre Maßnahme ausdrücklich gut. Nachdem er 1227 auf dem Kreuzzug verstorben war, verzichtete Elisabeth auf allen ihren Besitz und bezog einen Schweinestall bei Eisenach, wo sie mit ihren Hofdamen fast verhungert wäre, weil auch das Volk sie für irre hielt. Erst als ihre Familie mütterlicherseits sich einmischte, erhielt sie von ihrem Schwager Heinrich Raspe eine Abfindung, die Elisabeth 1228 zum Bau eines Kranken- und Aussätzigenspitals in Marburg benutzte – in unmittelbarer Nähe ihres Beichtvaters Konrad, der ihr nur noch mehr Entsagungen abverlangte, darunter auch die Trennung von ihren Kindern, wobei sie Konrads strenge Weisungen häufig „mit frommer List umging“, um weiter großzügig sein zu können. Als bloße Spitalmagd wirkte Elisabeth unter Leprakranken, Krüppeln und Sterbenden, bis nach drei Jahren ihre Kräfte aufgebraucht waren und sie mit nur 24 Jahren starb.
Verehrung: Elisabeth wurde in ihrem Franziskusspital begraben, dessen Kapelle der Deutsche Orden nach ihrer Heiligsprechung 1235 zur ersten gotischen Kirche des Landes erweiterte, der heutigen Elisabethkirche. Im 15. Jahrhundert war die Wallfahrt zu ihrem Grab eine der größten in ganz Europa geworden. 1539 ließ der protestantisch gewordene Landgraf Philipp I. von Hessen den Schrein mit ihren Reliquien zerstören, um ihren Kult zu beenden. Geborgene Reliquien werden im Wiener Elisabethinenkloster verehrt.
Darstellung: mit Rosenkorb oder bei Werken der Barmherzigkeit
Patronin: von Hessen und Thüringen, der Caritas, des Deutschen Ordens, der Bäcker, Bettler, Kranken und Armen, der unschuldig Verfolgten, der Witwen und Waisen
(Bistum Augsburg)
Elisabeth (hl. Familie in Budapest)
Die blaue Kirche der hl. Elisabeth in Pressburg
Wir sollen die Menschen froh machen (Hermannstadt)
Elisabeth im Martinsdom in Pressburg
Das Haupt der hl. Elisabeth bei den Elisabethinen in Wien
Kindheit in der Burg Bratislava
Liebe Brüdern und Schwestern,
heute möchte ich Euch von einer der Frauen des Mittelalters erzählen,
die größte Bewunderung hervorgerufen hat; es handelt sich um die heilige
Elisabeth von Thüringen, die auch Elisabeth von Ungarn genannt wird.
Sie wurde 1207 in Ungarn geboren, die Historiker diskutieren noch den
genauen Ort. Ihr Vater war Andreas II, ein reicher und mächtiger König von
Ungarn, der zur Stärkung der politischen Beziehungen die deutsche Gräfin
Gertrud von Andechs- Meranien geheiratet hatte, die Schwester der hl. Hedwig,
die wiederum Frau des Herzogs von Schlesien war. Elisabeth lebte nur die ersten
vier Jahre ihrer Kindheit am ungarischen Hof, zusammen mit ihrer Schwester und
ihren drei Brüdern. Sie liebte das Spiel, die Musik und den Tanz; treu sprach
sie ihre Gebete und zeigte bereits eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber den
Armen, denen sie mit einem guten Wort oder einer liebenden Geste half.
Ihre glückliche Kindheit fand ein abruptes Ende, als Ritter aus dem entfernten
Thüringen ankamen, um sie zu ihrem neuen Wohnsitz in der Mitte Deutschlands zu
bringen. Den Sitten der Zeit entsprechend hatte ihr Vater es eingerichtet, dass
Elisabeth Landgräfin von Thüringen wurde. Der Landgraf oder Herzog dieser
Region war zu Beginn des 13. Jahrhunderts einer der reichsten und
einflussreichsten Souveräne Europas und sein Schloss war Zentrum von Prunk und
Kultur. Aber hinter den Festen und dem äußeren Schein verbargen sich die
Ambitionen der Feudalherren, die untereinander im Krieg lagen und im Konflikt
mit den realen und kaiserlichen Mächten. In diesem Kontext nahm der Landgraf
Hermann sehr gerne die Verlobung seines Sohnes Ludwig mit der ungarischen
Prinzessin an. Elisabeth verließ ihre Heimat mit einer reichen Mitgift und einer
großen Gefolgschaft, die aus ihren persönlichen Hofdamen bestand, zwei von
ihnen blieben ihr als Freundinnen bis zum Ende treu. Sie sind es auch, die uns
wertvolle Informationen über die Kindheit und das Leben der Heiligen
hinterlassen haben.
Nach einer langen Reise erreichte sie Eisenach, um dann zur Wartburg
emporzusteigen, der massiven Burg über der Stadt. Hier wurde die Verlobung
zwischen Ludwig und Elisabeth gefeiert. In den folgenden Jahren, während Ludwig
die Manieren eines Ritters lernte, studierten Elisabeth und ihr Gefolge
Deutsch, Französisch, Latein, Musik, Literatur und Stickerei.
Obwohl die Verlobung aus politischen Motiven geschlossen worden war,
entwickelte sich zwischen den beiden Jugendlichen eine ehrliche Liebe, beseelt
vom Glauben und dem Wunsch, Gottes Willen zu erfüllen. Im Alter von 18 Jahren
begann Ludwig nach dem Tod seines Vaters, Thüringen zu regieren. Elisabeth aber
wurde Objekt scharfer Kritik, weil ihre Verhaltensweise dem gräflichen Leben
nicht entspräche. So war auch ihre Hochzeitsfeier nicht prunkvoll und die
Kosten für das Bankett wurden zum Teil den Armen gespendet. Mit ihrer tiefen
Sensibilität erkannte Elisabeth die Widersprüche zwischen dem bekannten Glauben
und der christlichen Praxis. Sie machte keine Kompromisse. Einmal trat sie zum
Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel in eine Kirche, nahm ihre Krone ab,
legte sich vor das Kreuz und verharrte ausgestreckt mit dem Gesicht zur Erde.
Als ihre Schwiegermutter sie für diese Geste zurechtwies, antwortete
sie: „Wie kann ich als armselige Kreatur weiterhin eine Krone von irdischer
Würde tragen, wenn ich meinen König Jesus Christus anschaue, der mit Dornen
gekrönt ist?" Wie sie sich gegenüber Gott verhielt, so verhielt sie sich
auch zu ihren Untergebenen. Unter den Aussagen der vier Dienerinnen findet sich
dieses Zeugnis: „Sie verzehrte keine Lebensmittel, bevor sie sich nicht
vergewissert hatte, dass sie vom Eigentum und den legitimen Gütern des
Ehemannes stammten. Sie hielt sich von allem fern, was ungerecht beschafft war und
bemühte sich darum, die Opfer von gewaltsamen Unterwerfungen zu
entschädigen" (Nr. 25 und 37). Wahrhaft ein Beispiel für alle, die
Führungsrollen bekleiden: die Ausübung der Autorität muss auf jedem Niveau als
Dienst an der Gerechtigkeit und der Liebe geleistet werden, in ständiger Suche
nach dem Gemeinwohl.
Elisabeth praktizierte mit ihrer ganzen Kraft die Werke der
Barmherzigkeit: Sie gab jedem zu trinken und zu essen, der an ihre Tore
klopfte, kleidete die Nackten, zahlte die Schulden, kümmerte sich um die
Kranken und begrub die Toten. Oft verließ sie das Schloss, begab sich selber
mit ihren Dienerinnen in die Häuser der Armen und brachte ihnen Brot, Fleisch,
Mehl und andere Lebensmittel. Sie gab die Nahrungsmittel persönlich aus und
kontrollierte aufmerksam die Kleidung und Lager der Armen. Dieses Verhalten
wurde ihrem Mann berichtet, der nicht nur unbekümmert war, sondern den
Verleumdern entgegnete: „Solange sie mein Schloss nicht verkauft, bin ich
glücklich!". In diesem Kontext spielte sich auch das Wunder der
Verwandlung von Brot in Rosen ab: während Elisabeth auf der Straße ging, ihre
Schürze voller Brot für die Armen, traf sie ihrem Mann, der sie fragte, was sie
trüge. Sie öffnete ihre Schürze und statt Brot enthielt sie wunderschöne Rosen.
Dieses Symbol der Nächstenliebe ist oft bei den Darstellungen der hl. Elisabeth
zu sehen.
Es handelte sich um eine außerordentlich glückliche Ehe: Elisabeth half
ihrem Gatten, seine menschlichen Qualitäten auf ein übernatürliches Niveau zu
steigern und er seinerseits förderte die Gattin in ihrer Großzügigkeit zu
den Armen und bei der Ausübung ihrer Religion. Ludwig, dessen Bewunderung für
den Glauben seiner Ehefrau wuchs, sagte bezüglich ihrer Aufmerksamkeit
gegenüber den Armen: „Liebe Elisabeth, es ist Christus, den du gewaschen,
gespeist und um den du dich gekümmert hast." Dies ist klares Beispiel
dafür, wie der Glaube und die Liebe zu Gott und zum Nächsten das familiäre
Leben kräftigen und die eheliche Einheit weiter vertiefen.
Das junge Paar fand geistliche Unterstützung durch die Franziskaner, die
sich seit 1222 in Thüringen ausbreiteten. Unter ihnen wählte Elisabeth Rüdiger
als ihren geistlichen Leiter aus. Als sie vom Ereignis der Bekehrung des jungen
und reichen Händlers Franz von Assisi hörte, begeisterte sich die hl. Elisabeth
noch mehr für den Weg eines christlichen Lebens. Von diesem Moment an entschied
sie sich, Christus, dem Armen und Gekreuzigten, den sie in den Armen sah, noch
entschlossener nachzufolgen. Auch als ihr erster Sohn, dem zwei weitere folgten,
geboren wurde, versäumte unsere Heilige nie ihre Werke der Nächstenliebe. Sie
half den Franziskanern, ein Kloster in Halberstadt zu bauen, dessen Abt Bruder
Rüdiger wurde. Die geistliche Leitung Elisabeth wurde so Konrad von Marburg
übergeben.
Der Abschied von ihrem Gatten Ende Juni 1227, als sich Ludwig IV. dem
Kreuzzug Friedrich II‘ anschloss, wurde eine schwere Probe für sie, als sie als
Ehefrau daran erinnert wurde, dass dies eine Tradition der Souveräne Thüringens
war. Elisabeth antwortete: „Bekümmere dich nicht. Ich habe mich ganz Gott
gegeben und nun muss ich ihm auch Dich geben." Fieber dezimierte die
Truppen und Ludwig selber erkrankte und starb in Otranto im September 1227,
bevor er von Bord ging, mit 27 Jahren. Elisabeth war nach Erhalt der Nachricht
so in Schmerz gefallen, dass sie sich in die Einsamkeit zurückzog. Aber später
nahm sie sich, gestärkt durch Gebet und durch die Hoffnung, ihren Mann im
Himmel wiederzusehen, getröstet, der Angelegenheiten des Königreiches an. Sie
erwartete aber eine weitere Prüfung: Ihr Schwager besetzte das Königreich
Thüringen und erklärte sich zum rechtmäßigen Erbe Ludwigs, indem er Elisabeth
vorwarf, sie sei lediglich eine fromme Frau, unfähig zu regieren. Die junge
Witwe wurde mit ihren drei Söhnen von der Wartburg vertrieben und sie machten
sich auf den Weg, eine Zuflucht zu suchen. Nur zwei ihrer Dienerinnen blieben
bei ihr, begleiteten sie und vertrauten die drei Kinder Freunden Ludwigs an. So
pilgerte Elisabeth von Dorf zu Dorf, arbeitete, wo sie aufgenommen wurde, half
den Kranken, stickte und kochte. Während dieses Kreuzwegs stützte sie ihr
tiefer Glaube, ihre Geduld und die Hingabe an Gott. Verwandte, die ihr treu
blieben und den neuen König von Thüringen als unrechtmäßig bestätigten, halfen,
den guten Ruf ihres Namens wiederherzustellen. So erhielt Elisabeth zu Beginn
des Jahres1228 ein rechtmäßiges Einkommen und konnte sich in das Schloss der
Familie in Marburg zurückziehen, wo auch ihr geistlicher Leiter, Bruder Konrad
lebte. Er war es, der Papst Gregor IX. das folgende berichtete: „Am Karfreitag
des Jahres 1228 legte sie ihre Hände auf den Altar der Kapelle ihrer Stadt
Eisenach, wo die Franziskaner sie aufnahmen, und widersagte vor einigen Brüdern
und Verwandten ihrem eigenen Willen und allen Eitelkeiten der Welt. Sie wollte
auch allem Besitz entsagen, aber davon konnte ihr aus Liebe zu den Armen
abraten. Kurz darauf errichtete sie ein Krankenhaus, nahm Kranke und Behinderte
auf und diente mit ihrer eigenen Küche den Erbärmlichsten und einsamsten von ihnen.
Als ich ihr von diesen Dingen abriet, antwortete Elisabeth, dass sie von der
Arbeit mit den Armen eine besondere Gnade erhielte" (Epistula magistri
Conradi, 14-17).
Wir können in dieser Anerkennung eine sichere mystische Erfahrung
erkennen, die der des hl. Franziskus ähnlich ist: der Arme aus Assisi erklärte
in seinem Testament, dass, den Leprakranken zu dienen, etwas sei, was zunächst
bitter, dann aber zur Süße für die Seele und den Körper werde. (Testamentum,
1-3). Elisabeth verbrachte die letzten drei Jahre ihres Lebens in dem
Krankenhaus, das sie gegründet hatte, diente den Armen und wachte bei den im
Sterben Liegenden. Sie trachtete immer danach, die demütigsten und
abstoßendsten Arbeiten zu verrichten. Sie wurde das, was wir heute eine
gottgeweihte Frau inmitten der Welt nennen könnten (soror in saeculo) und
formte mit ihren Freundinnen eine religiöse Gemeinschaft mit grauer
Ordenstracht. Es ist kein Zufall, dass sie die Patronin des Drittordens der
Franziskaner und der Franziskanischen Gemeinschaft (Ordo Franciscanus
saecularis) ist.
Im November 1231 wurde sie von starkem Fieber befallen. Als sich die
Nachricht von ihrer Krankheit verbreitete, kamen sehr viele Menschen, um sie zu
besuchen. Nach zehn Tagen verschloss sie alle Türen, um alleine mit Gott zu
bleiben. In der Nacht des 17. Novembers schlief sie sanft im Herrn ein. Die
Zeugnisse ihrer Heiligkeit stapelten sich und vier Jahre nach ihrem Tod sprach
sie Papst Gregor IX. heilig. Im selben Jahr wurde in Marburg die schöne Kirche
zu ihrer Ehre geweiht.
Liebe Brüder und Schwestern, in der Gestalt der hl. Elisabeth sehen wir,
wie der Glaube und die Freundschaft mit Christus den Sinn für Gerechtigkeit
erzeugen, für die Gleichheit aller, für die Rechte der anderen, und die Liebe
erwachsen lassen, die Nächstenliebe. Aus dieser Nächstenliebe erwächst
dann die Hoffnung, die Sicherheit, dass wir von Christus geliebt werden
und dass die Liebe Christi uns erwartet. Und so werden wir fähig, Christus
nachzuahmen, Christus in den anderen zu sehen. Die heilige Elisabeth lädt uns
ein, Christus zu entdecken und Christus zu lieben, um den Glauben zu haben und
so die wahre Gerechtigkeit zu finden, die Liebe und die Freude, dass wir eines
Tages in die unendliche Liebe Gottes eingehen werden, in der Freude der Ewigkeit
mit Gott.
„Seht, ich habe es immer gesagt, man muss die Menschen froh
machen."
„Wie kann ich eine goldene Krone tragen, wenn der Herr eine
Dornenkrone trägt.
Und er trägt sie für mich.“
Elisabeth bringt den Armen Brot, Elisabethkirche, Budapest |
Elisabethkirche, Budapest |
Das Bild ist aber der Hl. Therese von Lisieux :)
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