Namenstage: Juliana, Julie, Juliette,
Julienne, Liane, Giuliana, Gilian, männl.: Julian, Julius, Jules
Gedenktag: 19. Juni
Lebensdaten: geboren um 1270 in Florenz,
gestorben am 19. Juni 1341 ebendort
Lebensgeschichte: Giuliana war die Großnichte von
Alexis Falconieri, einem der sieben Gründer des Servitenordens, und erhielt von
Philipp Benizi, dem Generalsuperior der Serviten, den Habit des Dritten Ordens:
einen langen Mantel, nach dem die Servitinnen auch Mantellatinnen hießen. Bis
zum Tod ihrer Eltern 1304 lebte sie zu Hause und nahm von dort aus teil am
Gottesdienst, Chorgebet sowie dem Dienst an Armen und Bedürftigen. Dann bezog
sie mit einigen Gefährtinnen ein eigenes Haus, in dem sie bis zu ihrem Tod als
Oberin der Serviten-Terziarschwestern wirkte und im marianischen Geist des
Ordens ein intensives Gebetsleben mit Bußübungen, Gebetswachen und häufigem
Fasten führte.
Sie war von einer tiefen eucharistischen Frömmigkeit geprägt, was sich im Bericht über die Umstände ihres Sterbens niederschlägt: Als Juliana den Tod nahen spürte und noch einmal den Leib Christi empfangen wollte, infolge ihrer Schwäche aber keine Nahrung mehr behalten konnte, ließ sie sich die heilige Hostie auf das mit einem Tuch bedeckte Herz legen. Die Hostie verschwand in ihr. Nach ihrem Heimgang fand man das auf der Hostie aufgeprägte Bild des Gekreuzigten auf ihrer Brust abgebildet.
Verehrung: Juliana wurde 1678 selig- und
1737 heiliggesprochen. Ihr Grab befindet sich in der heutigen Sakramentskapelle
der Basilica della Santissima Annunziata in Florenz, der Klosterkirche des
Servitenordens. In Rom ist ihr seit dem 20. Jahrhundert eine Kirche auf dem
Gianicolo geweiht. Juliana ist die einzige weibliche Heilige des
Servitenordens.
Darstellung: in Ordenstracht mit Hostie auf
der Brust
Patronin: der Servitinnen(Quelle: Bistum Augsburg)
Die sterbende Juliana empfängt auf geheimnisvolle Weise den Leib des Herrn, Servitenkirche, Wien |
Die rechte Turmkapelle der Servitenkirche ist der hl. Juliana Falconieri geweiht. Die prächtigen Stukkaturen stammen vermutlich von Santino oder Giovanni Baptista Bussi, die zu den besten Stukkateuren dieser Zeit in Wien zählten.
Juliana war eine große Verehrerin der Hl. Eucharistie. Als der Tod näher kam, bat Juliana um die Stärkung vor dem Hinübergang durch den Empfang des Brotes des Lebens. Unfähig, Speise zu sich zu nehmen, wurde ihr nach damaligem Brauch das Allerheiligste vom Priester kurz auf die Brust gelegt. Als die Priester die Hostie in den Kelch zurücklegen wollte, war sie verschwunden.
Juliana starb in diesem Momente mit dem Ausruf: " Dulcis mi Jesu" (Oh mein süßer Jesus).
Bei der Bereitung des Leichnams zur Bestattung fand man an der Stelle, wo der eucharistische Herr gelegen war, das Zeichen der Hostie, wie ein Feuermal eingebrannt. Diese letzte Szene im Leben Julianas ist an der rechten Wand der Kapelle dargestellt.
(Bandion, Steinerne Zeugen des Glaubens, 191)
Hl. Juliana, erbitte uns eine große Sehnsucht nach der hl. Eucharistie |
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