Samstag, 6. Januar 2018

Erscheinung des Herrn

Anbetung der Hirten


Das Licht, das in der Weihnachtsnacht aufstrahlte und die Grotte von Bethlehem erleuchtete, wo Maria, Josef und die Hirten schweigend anbeteten, glänzt und offenbart sich am heutigen Tag allen Menschen. Die Erscheinung des Herrn ist ein Geheimnis des Lichts, was symbolisch durch den Stern zum Ausdruck kommt, der den Weisen auf ihrer Reise vorangegangen ist.
Die wahre Lichtquelle, "das aufstrahlende Licht aus der Höhe" (Lk 1,78), ist allein Christus. Im Weihnachtsmysterium fällt der Glanz Christi auf die ganze Erde und verbreitet sich wie in konzentrischen Kreisen.
Zuallererst umstrahlt er die Heilige Familie von Nazaret: Die Jungfrau Maria und Josef werden von der göttlichen Gegenwart des Jesuskinds erleuchtet. Das Licht des Erlösers erscheint dann den Hirten von Bethlehem, die aufgrund der Botschaft des Engels schnell zur Grotte eilen, wo sie das "Zeichen" finden, das ihnen vorausgesagt wurde: ein Kind, "das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt" (Lk 2,12). Zusammen mit Maria und Josef stellen die Hirten den "Rest" des Volkes Israel dar, die Armen, die "anawim", denen die Frohe Botschaft verkündet wird.
Schließlich erreicht der Strahl Christi auch die Heiligen Drei Könige. Sie stehen für die Heidenvölker. Nur die Paläste der Mächtigen in Jerusalem bleiben im Schatten. Dort wird von der Geburt des Messias paradoxerweise ausgerechnet von den Weisen berichtet, und diese Nachricht löst nicht Freude aus, sondern Furcht und Feindseligkeit. Der Plan Gottes ist ein Geheimnis: "Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse" (Joh 3,19)
(Papst Benedikt XVI., Erscheinung des Herrn 2006)

Anbetung der Weisen, Ninian Comper, St Cyprian´s Clarence Gate, London

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