Dom St. Peter, Regensburg |
Johann Michael Sailer, Bischof. Johann Michael Sailer wurde am 17. November 1751 zu Aresing bei Schrobenhausen geboren, er empfing 1775 die Priesterweihe und war Professor in Ingolstadt, Dillingen und Landshut, zuletzt für Moral- und Pastoraltheologie. Als Theologe, Erzieher und Seelsorger beeinflusste er wesentlich die innere Erneuerung des katholischen Lebens in Deutschland.
Der unkirchlichen Aufklärung setzte er ein verinnerlichtes Christentum auf biblischer Grundlage entgegen. Sein „Vollständiges Lese- und Betbuch zum Gebrauch der Katholiken“ wurde auch von zahlreichen evangelischen Christen geschätzt. In christlicher Demut ertrug Professor Sailer unbegründete Anfeindungen integralistischer Kirchenkreise, die 1819 erfolgreich seine Erhebung auf den Bischofsstuhl von Augsburg verhinderten.
Schließlich wurde er 1821 in das Regensburger Domkapitel berufen, wurde 1822 Weihbischof und Koadjutor, 1825 Generalvikar und Dompropst. und endlich 1829 Bischof von Regensburg.
Bischof Johann Michael Sailer starb am 20. Mai 1832 und ist im Dom zu Regensburg bestattet.
(Martyrologium Sancrucense)
ganz links: Standbild
auf Sailers Grab im Dom zu Regensburg, von den Brüdern Konrad und Franz
Eberhard,
gestiftet von König Ludwig I. von Bayern. Dieser hatte an Sailers Grab einst bekannt:
"Hier ruht der größte Bischof Deutschlands, und mir ist ein Schutzgeist
gestorben!" (Quelle)
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Ja,
Gott kennt, Gott durchschauet mich;
Er
weiß, was ich getan.
D’rum,
o mein Herze, prüfe dich,
und
schau dich redlich an!
Hab
ich, bei meinem Tun, an Gott,
und
Böses nicht gedacht?
Mit Ehrfurcht, was er mir gebot,
Mit Ehrfurcht, was er mir gebot,
und
kindlichfroh vollbracht?
War
ich in meiner Arbeit treu?
Vor
Gottes Aug’ ein Christ?
Bin
ich von allem Unrecht frei?
Von
Trägheit und von List?
Was
Gutes hab ich heut getan,
gelernet
und gelehrt?
Nahm
ich mich des Verlass’nen an,
der
Trost von mir begehrt?
Hab’
ich in Liebe mich geübt?
Dacht’
ich stets brüderlich?
Ward
niemand heut’ von mir betrübt?
Seufzt
niemand über mich?
Bewacht’
ich heut’ mein Herze stets,
und
meine Leidenschaft?
Sucht’
ich mit Eifer des Gebets
zum
Kampfe Gottes Kraft?
War
ich in Gott auch stets vergnügt,
im
Glauben immer fest?
Ein
Kind, das Gott im Schoße liegt,
weil
Christus es erlöst?
Wie?
Darf ich heute nichts bereu’n?
Kränkt
mein Gewissen nichts?
Wird
dieser Tag mir freudig sein
am
Tage des Gerichts?
Und
– wie? – wenn Gott in dieser Nacht
mich
fordert vor’s Gericht:
Erschräck’
ich vor des Richters Macht,
und
Seinem Antlitz nicht?
(Prüfung am Abend, Quelle)
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