Dienstag, 30. September 2025

Niemand ist glücklicher als ein Christ

 


St. Michael, Olmütz

Heiliger Hieronymus, bitte für uns
 

Niemand ist glücklicher als ein Christ, da ihm das Himmelreich verheißen ist. Aber auch niemand hat mehr Sorge als ein Christ, da sein Leben täglich von Gefahren umlauert wird. Niemand ist stärker als er, da er den Teufel bezwingt. Aber auch niemand ist schwächer, da er vom Fleische überwunden wird.

Für beide Behauptungen gibt es Beispiele in Hülle und Fülle.

Der Schächer am Kreuz ist gläubig geworden, und zum Lohne vernimmt er sogleich die Verheißung:"Amen, amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies Sein" (Lk 23,42).

Judas gleitet von der Würde des Apostelamtes in den Abgrund des Verrats. Ihn rührt nicht die vertraute Mahlgemeinschaft, nicht der eingetauchte Bissen Brot (vgl. Joh 13,26-30), nicht der freundschaftliche Kuss (vgl. Mk 14,44f; Mt 26,48f; Lk 22,47f), so daß er wie einen Menschen den verrät, von dem er wusste, dass er Gottes Sohn ist.

Wer verdient größere Verachtung als die Samariterin? Aber es war ihr nicht genug, allein zum Glauben zu kommen. Als sie, die sechs Männer gehabt hat, den einen Herrn findet und am Brunnen als den Messias erkennt, von dem das jüdische Volk im Tempel nichts wissen wollte, vermittelt sie vielen das Heil. Während die Apostel Essen einkaufen, labt sie den Durstenden und erfrischt den Ermüdeten (vgl. Joh 4,5-43.

Wer ist weiser als Salomo? Trotzdem betört ihn die Liebe zu den Frauen (vgl. 1Kön 11,1-3).
(Hieronymus, Brief an Rusticus, in: Alfons Fürst, Hieronymus, 301)

Erzengel Michael inmitten der vier Kirchenlehrer Gregor, Augustinus, Ambrosius und Hieronymus

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