Dienstag, 14. Februar 2023

Wir Slawen haben niemand.... (Cyrill und Methodius)

 

Kirche zum hl. Blasius /Vlaho, Dubrovnik

Die slawische Lebensbeschreibung des Methodius überliefert uns die Bitte, die Fürst Rastislaw an Kaiser Michael III. durch seine Gesandten richtete, mit folgenden Worten: »Zahlreiche christliche Lehrer sind zu uns aus Italien, Griechenland und Germanien gekommen, die uns in verschiedener Weise unterrichten. Aber wir Slawen ... haben niemanden, der uns auf verständliche Weise in die Wahrheit einführt und uns darin unterrichtet«.(15) Das war die Stunde, da Konstantin und Methodius aufgefordert wurden, sich auf den Weg zu machen. Ihre tiefchristliche Antwort auf diese Bitte, wie sie sie jetzt und bei ähnlichen Gelegenheiten gaben, ist in wunderbarer Weise mit den Worten ausgedrückt, die Konstantin an den Kaiser richtete: »Wenn auch müde und von schwacher Gesundheit, so gehe ich doch mit Freude in jenes Land«;(16) »mit Freude breche ich auf für den christlichen Glauben«.(17)

Die Echtheit und Kraft ihres missionarischen Auftrags stammten aus der innersten Mitte des Erlösungsgeheimnisses, und ihre Verkündigung unter den Slawenvölkern sollte ein wichtiges Glied in jener Sendung bilden, die der Erlöser der gesamten Kirche bis ans Ende der Zeiten aufgetragen hat. In ihrem Wirken erfüllten sich − in einer bestimmten Zeit und unter konkreten Umständen − die Worte Christi, der in der Kraft von Kreuz und Auferstehung die Apostel aufgefordert hatte: »Verkündet das Evangelium allen Geschöpfen«;(18) »geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern«.(19) Indem sie danach handelten, ließen sich diese Missionare und Lehrer der Slawenvölker vom apostolischen Ideal des hl. Paulus leiten: »Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid 'einer' in Christus Jesus«.(20)

Neben einer hohen Achtung vor den Personen und selbstloser Sorge für deren Wohl, besaßen die beiden heiligen Brüder auch ein gutes Maß an Energie, Klugheit, Eifer und Liebe, die unerläßlich sind, um den Menschen das Glaubenslicht zu bringen und zugleich das wahre Heil vor Augen zu stellen mit dem Angebot konkreter Hilfe, um es auch wirklich zu erreichen. Für dieses Ziel strebten sie danach, in allem denjenigen ähnlich zu werden, denen sie das Evangelium brachten; sie wollten Mitbürger jener Völker werden und ihr Geschick in allem teilen.

(SLAVORUM APOSTOLI VON PAPST  JOHANNES PAUL II. Nr. 9 )

Heilige Cyrill und Methodius, bittet für uns!
Sv. Vlaho, Dubrovnik

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