Seine Pfarreimitglieder belehrte der heilige
Pfarrer vor allem mit dem Zeugnis seines Lebens. Durch sein Vorbild lernten die
Gläubigen zu beten und für einen Besuch beim eucharistischen Jesus gern vor dem
Tabernakel zu verharren.[12]
„Es ist nicht nötig, viel zu sprechen, um gut zu beten“, erklärte ihnen der
Pfarrer. „Man weiß, daß Jesus dort ist, im heiligen Tabernakel: Öffnen wir ihm
unser Herz, freuen wir uns über seine heilige Gegenwart. Das ist das beste
Gebet.“[13]
Und er ermunterte sie: „Kommt zur Kommunion, meine Brüder, kommt zu Jesus.
Kommt, um von ihm zu leben, damit ihr mit ihm leben könnt…“[14]
„Es stimmt, daß ihr dessen nicht würdig seid, aber ihr habt es nötig!“[15]
Diese Erziehung der Gläubigen zur eucharistischen Gegenwart und zum
Kommunionempfang wurde besonders wirkkräftig, wenn die Gläubigen ihn das
heilige Meßopfer zelebrieren sahen. Wer ihm beiwohnte, sagte, daß „es nicht möglich
war, eine Gestalt zu finden, welche die Anbetung besser ausgedrückt hätte … Er
betrachtete die Hostie liebevoll“.[16]
„Alle guten Werke zusammen wiegen das Meßopfer nicht auf, denn sie sind Werke
von Menschen, während die heilige Messe Werk Gottes ist“[17],
sagte er. Er war überzeugt, daß von der Messe der ganze Eifer eines
Priesterlebens abhängt: „Die Ursache der Erschlaffung des Priesters liegt
darin, daß er bei der Messe nicht aufmerksam ist! Mein Gott, wie ist ein
Priester zu beklagen, der so zelebriert, als ob er etwas Gewöhnliches täte!“[18]
Und er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, bei der Zelebration immer auch das
eigene Leben aufzuopfern: „Wie gut tut ein Priester, wenn er Gott
allmorgendlich sich selbst als Opfer darbringt!“[19]
aus dem SCHREIBEN VON
PAPST BENEDIKT XVI. ZUM BEGINN DES PRIESTERJAHRES
ANLÄSSLICH DES 150. JAHRESTAGES DES "DIES NATALIS" VON JOHANNES MARIA VIANNEY, 16. Juni 2009
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