Schon die Stunde selbst, da die Kirche geboren wird und ganz offen vor die Welt tritt, läßt nach dem Konzil diese fortdauernde Mutterschaft Marias erkennen: "Da es aber Gott gefiel, das Sakrament des menschlichen Heils nicht eher feierlich zu verkünden, als bis er den verheißenen Heiligen Geist ausgegossen hatte, sehen wir die Apostel vor dem Pfingstag, ´einmütig im Gebet verharren mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern´ (Apg 1,14) und Maria mit ihren Gebeten die Gabe des Geistes erflehen, der sie schon bei der Verkündigung überschattet hatte." (Lumen Gentium 59).
Es gibt also in der Gnadenordnung, die sich unter dem Wirken des Heiligen Geistes vollzieht, eine einzigartige Entsprechung zwischen dem Augenblick der Menschwerdung des Wortes und jenem der Geburt der Kirche.
Die Person, die beide Momente vereinigt, ist Maria. Maria in Nazareth und Maria im Abendmahlsaal von Jerusalem. In beiden Fällen ist ihre zurückhaltende, aber wesentliche Gegenwart ein Hinweis auf den Weg der "Geburt durch den Heiligen Geist". Die im Geheimnis Christi als Mutter gegenwärtig ist, wird so - durch den Willen des Sohnes und das Wirken des Heiligen Geistes - auch gegenwärtig im Geheimnis der Kirche. Auch in der Kirche bleibt sie mütterlich zugegen, wie die am Kreuz gesprochenen Worte anzeigen: "Frau, siehe, dein Sohn" - "Siehe, deine Mutter".
(aus: Johannes Paul II, Enzyklika Redemptoris Mater, Die Mutter des Erlösers, 24)
La Salette, 3. glorreiches Rosenkranzgeheimnis |
O Gott, der du deine Aposteln,
die mit Maria, der Mutter Jesu,
im Abendmahlsaal versammelt waren,
den Heiligen Geist geschenkt hast,
gewähre auch uns durch die Fürsprache Marias,
dass wir uns ganz deinem Dienst weihen
und durch unser Wort und Beispiel die großen Werke deiner Liebe verkünden.
(aus: P. J. Levit SM (Hrsg.), Gebete zur Mutter Gottes (v. Johannes Paul II), 39)
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